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Fortschritt im Kampf gegen Corona – Luftfilter tötet Coronaviren ab

Luftfilter tötet Coronaviren ab
Luftfilter tötet Coronaviren ab

Mittlerweile haben Forscher ermittelt, dass der gefährliche Coronavirus SARS-CoV-2 beim Reden, Husten und Niesen über Tröpfchen übertragen wird, die dabei freigesetzt werden. Ein weiterer Übertragungsweg sind Aerosole. Die nur wenige Nanometer großen Schwebstoffe und Tröpfchen werden über den Atem in die Luft abgegeben und verweilen über mehrere Stunden in den Innenräumen.

Das Infektionsrisiko in Innenräumen eindämmen

Wissenschaftler der University of Technology aus Queensland fanden nunmehr heraus, dass bereits ein Tröpfchen mit einer Größe von fünf Mikrometern unter einfachen Bedingungen in Innenräumen über zehn Meter weit fliegen kann. Aus einer Höhe von 1,50 Meter sinken die Tröpfchen allmählich auf den Boden. Alltagsmasken verringern diesen Effekt zwar einerseits. Andererseits bietet der Mundschutz gegen die Effekt auch nur begrenzten Schutz. Deshalb ist das Infektionsrisiko in Innenräumen auch unter Einhaltung von Abstandsregeln wesentlich höher als in Außenbereichen.

Aus dem Grund betrachten Forscher Aerosole als relativ wahrscheinlichen Grund für ein sogenanntes Superspreading-Ereignis, bei dem sich überdurchschnittlich viele Menschen binnen kurzer Zeit mit dem Virus infizieren.

Schutzmaßnahmen infolge der Corona-Lockerungen

Insbesondere die zunehmende Lockerung der Corona Pandemie Maßnahmen erfordert eine intensive Suche nach entsprechenden Schutzmaßnahmen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die durch die virenhaltigen Aerosole ausgelöste Belastung in Innenräumen zu minimieren. Deshalb konzipierten Forscher der University of Houston einen antiviralen Filter, der eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Maßnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus darstellt. Gemäß einer in der Fachzeitschrift „Materials Today Physics“ publizierten Forschungsarbeit verwendet das Forschungsteam Nickelschaum, der durch seine Porosität effektiv als Luftfilter genutzt werden kann.

Diese Luftfilter bauen auf der Erkenntnis auf, dass der neue Corona-Virus Temperaturen ab 70 Grad Celsius nicht standhält.

Wie funktioniert der Luftfilter?

Vergleichbar mit einer Glühbirne, wird der neue Luftfilter mithilfe von Strom auf maximal 250 Grad erhitzt. Wissenschaftler mussten das Nickel dementsprechend modifizieren, weil sich das Metall durch seinen geringen Widerstand nur schwer durch Strom aufheizen ließ.

Dank der modifizierten Struktur aller Anschlussbereiche für den Nickelschaum wird hingegen ein wesentlich höherer Widerstand ermöglicht. Dadurch kann der Luftfilter einfacher aufgeheizt werden. Erste Experimente lassen darauf schließen, dass der in klassische Luftfilter eingebaute Nickelfilter schon im ersten Durchlauf 99,8 Prozent aller Coronaviren abtötet. Zusätzlich werden weitere Krankheitserreger wie der Anthrax-Erreger Bacillus Anthracis über den Nickelfilter um über 99 Prozent beseitigt.

Für viele Räumlichkeiten geeignet

Nach Ansicht der Entwickler ist der Nickelfilter deshalb eine gute Lösung, um infektiösen Aerosolen in Innenräumen entgegenzuwirken. Deshalb kommt der Filter beispielsweise für Schulen, Bürogebäude, auf Flughäfen, in Flugzeugen oder auf Kreuzfahrtschiffen in Betracht. Laut Aussagen der Entwickler müsste es gar nicht mehr lange dauern, bis der Nickelschaumfilter auf dem Markt erhältlich ist. Einerseits wird der Filter unkomplizierter industriell hergestellt. Andererseits ist das System mit zahlreichen gängigen Lüftungssystemen kompatibel.