Mikroplastik im Haushalt vermeiden – Darauf sollten Sie achten
Allein in der EU werden jährlich ca. 25 Millionen Tonnen Kunststoffe hergestellt. Diese Kunststoffe landen teilweise weder in Autoreifen noch in Gehäusen für Elektrogeräte oder andere diverse Sachen. Auch verschwinden diese Teile nicht einfach, sondern kommen in Form von Mikroplastik unsichtbar in Peelings, Cremes oder Pasten vor.
Wenn Mikroplastik unsichtbar ist, wie kann die Substanz im Haushalt verhindert werden?
Was genau ist Mirkoplastik?
Mikroplastik meint unlösliche und feste Kunststoffe (Polymere), die kleiner als fünf Millimeter sind. In Kosmetika zum Beispiel ist Mikroplastik meist noch wesentlich kleiner – weniger als einen Millimeter. Innerhalb von Kosmetik und Co. soll es die Waschkraft steigern oder polieren sowie als Füll- und Bindemittel dienen. Aus Sicht der Hersteller und auch für die Anwender ist das natürlich praktisch – die Folgen für die Umwelt sind jedoch katastrophal.
Die winzigen Kunststoffteilchen ziehen Umweltgifte an, sind aus der Umwelt nicht mehr zu entfernen und werden von Meeresorganismen gefressen.
Auf diesem Weg landet Mikroplastik demnach in der Nahrungskette und mit den Fischen letztendlich wieder auf unserem Teller.
Mikroplastik im Ozean
Laut Schätzungen treten jährlich zwischen 4,7 und 12,8 Millionen Tonnen Mikroplastik aus den Küstenregionen weltweit in den Ozean an. Von da aus sind die Kunststoffteilchen so winzig, dass sie für Wasserlebewesen wie Nahrung wirken. Bisher enthalten 114 aquatische Arten Mikroplastik und über die Hälfte dieser Arten wird regelmäßig vom Menschen konsumiert. Bei dieser Geschwindigkeit könnte es eines Tages mehr Kunststoffe als Fische im Meer geben.
Auch in Binnengewässern und Böden, ja sogar in Regentropfen, in Honig, in Bier und in der Arktis gibt es mittlerweile reichlich viele Kunststoffpartikel. Das größte Problem ist die „Unbesiegbarkeit“ des Mikroplastiks, denn einmal in der Umwelt, kann es dort Jahrhunderte, sogar Jahrzehnte, bleiben. Welche genauen Auswirkungen dieser Zustand auf Tier und Mensch hat, ist bislang noch wenig erforscht. Gerade weil wir in Bezug auf die Konsequenzen nicht sicher sein können, sollte alles dafür getan werden, damit die kleinen Kunststoffteilchen gar nicht erst in die Umwelt gelangen.
Mikroplastik in Ihrem Zuhause
Da der Druck auf den Handel gewirkt hat, ist mittlerweile immerhin Zahnpasta frei von Mikroplastik. Allerdings gibt es noch genug Kosmetika und andere Mittel, die voll davon sind.
Sogar unsere Kleidung ist betroffen: etwa fünf vorherrschende Arten von Mikroplastik finden wir in den Mikrofasern unserer Kleidung.
Bis zu 60 Prozent der Kleidung enthält aufgrund synthetischer Materialien wie Polyester, Nylon, Acryl und/oder Polyamid Mikroplastik. Das Problem daran? – Natürlich werfen wir unsere Kleidung nicht direkt in den Ozan. Aber stattdessen werden jedes Mal, wenn wir unsere Kleidung waschen, Tausende von Plastikpartikel freigesetzt.
Wir können sogar Mikrofasern freisetzen, wenn wir uns im Freien befinden, da zum Beispiel feuchtigkeitsableitende Trainingskleidung und Wanderausrüstung normalerweise synthetisch sind. Wenn wir beim Klettern an Felsen reiben, setzen wir demnach ebenfalls Mikroplastik frei und tragen dieses in die Umwelt.
Wie Sie an der Quelle handeln können
Zum einen sollten Sie Kleidung aus Kunstfasern, wie zum Beispiel Ihren Fleece-Pullover nur dann waschen, wenn es wirklich notwendig ist. Falls Sie nicht darauf verzichten möchten, empfiehlt es sich spezielle Beutel zu verwenden, die das Austreten von Mikroplastik beim Waschen verhindern sollen. Andernfalls können Sie das Problem direkt an der Quelle beheben und beim Kauf der Kleidung darauf achten, dass diese aus Naturmaterialien wie zum Beispiel Baumwolle besteht. Die Fasern von Baumwolle zersetzen sich nach kurzer Zeit in der Natur.
Neben der Kleidung sollten Sie damit anfangen, die Etiketten von Körperpflegeprodukten zu lesen. Sobald „Polyethylen“ oder „Polypropylen“ darauf enthalten ist, sollten Sie diese meiden. Steigen Sie stattdessen auf verifizierte/kontrollierte Naturkosmetik um, denn diese ist frei von jeglichen Kunststoffen. Bestimmte Apps oder auf die Seite des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) helfen Ihnen dabei, Kosmetik-Produkte oder Waschmittel mit Mikroplastik zu identifizieren.