Selbstständig und berufsunfähig – Absichern für den Ernstfall
Wer selbstständig ist, muss von Beginn an viele Entscheidungen treffen. Wie wird die Selbstständigkeit organisiert? Welche Produkte oder Dienstleistungen sollen angeboten werden? Während die erste Zeit voller Enthusiasmus ist und Hindernisse fern erscheinen, sollte der Gedanke an die Zukunft und die passende Absicherung nicht zu lange ignoriert werden. Jeder, der seinen Job liebt, scheut den Gedanken daran, seine Berufung aus gesundheitlichen Gründen aufgeben zu müssen. Selbstständige, die aus ihrem Hobby einen Beruf gemacht haben, sträuben sich besonders häufig, mögliche Krankheits- und Ausfallszenarien in der Theorie durchzuspielen.
Trotzdem muss die Entscheidung getroffen werden, welche Versicherungen vor Eintritt des möglichen Ernstfalls abgeschlossen werden sollen. Neben der Krankenversicherung oder der Berufshaftpflicht sollte zwingend über den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung nachgedacht werden -die zum Rettungsanker in den schwersten Momenten werden kann.
Eigene Entscheidung treffen
Während Angestellte vom Arbeitgeber gut abgesichert sind, ist es die persönliche Aufgabe eines Selbstständigen sich um ausreichenden Schutz zu bemühen. Weder die gesetzliche Unfallversicherung, noch die Erwerbsminderungsrente greift, wenn ein Schadensfall eintritt, der eine Arbeitsunfähigkeit zur Folge hat. Wer sich gut abgesichert fühlen möchte, weicht auf eine private Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherung aus.
Im Gegensatz zu einer privaten Unfallversicherung, greift die Berufsunfähigkeitsversicherung bei zahlreichen Krankheiten.
Hierbei wird keine Unterscheidung zwischen physischen oder psychischen Krankheiten gemacht. Sobald der Versicherte sechs Monate lang aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann wird die zuvor festgesetzte Summe in Form einer monatlichen Berufsunfähigkeitsrente ausbezahlt. Damit soll verhindert werden, dass Existenzen zugrunde gehen oder Lebensstandards bei Krankheit nicht erhalten bleiben können.
Selbst Personen mit Vorerkrankungen können auf eine besondere Form der Berufsunfähigkeitsversicherung zugreifen – die Grundfähigkeitsversicherung. Sie kommt ins Spiel, wenn Ausfälle des Seh-, Hör- oder Sprachvermögens vorliegen. Kurzum, die Grundfähigkeiten des Handelns sind betroffen. Um solche Schicksalsschläge abzusichern, gilt es, sich rechtzeitig zu informieren.
Offensichtliche Risiken erkennen
Welche Beitragssumme monatlich gezahlt wird, bestimmt der Versicherungsnehmer. Ein Richtwert wird durch den ausübenden Beruf sowie das Alter bei Versicherungsabschluss vorgegeben. Schließlich unterliegen einige Berufsgruppen einem höheren Risiko zu erkranken als andere. Ein klassisches Beispiel: Die Arbeit als Handwerker kann schneller zu körperlichen Verletzungen führen als ein Bürojob am Schreibtisch.
Die Entscheidungsschwierigkeit Selbstständiger, die über eine Berufsunfähigkeitsversicherung nachdenken, wird meist durch die finanzielle Sicherheit bestimmt. Wer sein Business startet, möchte in erster Linie die Miete und weitere laufende Kosten gering halten und anfangen die ersten kleine Gewinne einzufahren. Jede zusätzliche Ausgabe schmälert den Kontostand. Der Aufbau eines Puffers für weniger rosige Zeiten ist der richtige Weg, aber die Wahrheit sieht oftmals bitterer aus. Selbst die üppige Rücklage, die sich mit harter Arbeit erwirtschaftet wurde, kann hohe Krankheitskosten kaum abdecken.
Monatlich einen geringen Betrag in die Berufsunfähigkeitsversicherung zu zahlen, wird sich langfristig zur Existenzsicherung auszahlen. Eine Tatsache, die kaum ein Selbstständiger hören möchte und die Zeit braucht zu reifen.
Sobald die Entscheidung fällt, sein eigener Chef zu werden, sollte die Überlegung über eine Berufsunfähigkeitsversicherung in Betracht gezogen werden.
Vergleichen, prüfen, Angebote checken: Es ist ein gründlicher Prozess, der keinesfalls spontan oder aus der Laune heraus entschieden werden sollte. Mit sicherem Gefühl seine Selbstständigkeit auszuüben, sorgt für mehr Freude in der täglichen Arbeit.