Alleine verreisen – Tipps für die erste Soloreise
Mit dem Partner, der Familie oder Freunden zu verreisen, ist für die meisten nichts Neues. Aber die erste Soloreise ist eine ganz besondere Erfahrung! Es gehören Mut und Abenteuerlust dazu, sich alleine in eine fremde Stadt, ein fremdes Land oder sogar einen weit entfernten Kontinent zu trauen. Trotzdem entscheiden sich jedes Jahr mehr Menschen dafür, nur mit sich selbst auf Reisen zu gehen. Das ist kein Wunder, denn so bekommt man die Möglichkeit, sich mit seinen eigenen Gedanken und Bedürfnissen auseinanderzusetzen und sich selbst von einer ganz neuen Seite kennenzulernen.
Trotz vieler Vorteile birgt die erste Soloreise einige Herausforderungen. Mit ein paar Tipps und guter Vorbereitung lassen sich diese aber ganz einfach bewältigen.
Das Reiseziel wählen
Die erste Frage bei einer Reise ist: Wo soll es hingehen? Wenn es sich um die erste Soloreise handelt und man noch nicht weiß, wie man sich in dieser ungewohnten Situation fühlen wird, sind nahegelegene Orte eine gute Wahl. Fühlt man sich gar nicht wohl und möchte die Reise abbrechen, ist es natürlich einfacher, zum Beispiel aus Frankreich zurück nach Deutschland zu kommen, als aus Südamerika.
Für die erste Soloreise gilt: Lieber klein anfangen.
Auch innerhalb Deutschlands gibt es aufregende Städte und schöne Orte in der Natur, die sich für Alleinreisende eignen und von denen aus man gegebenenfalls schnell zurück nach Hause fahren kann.
Einen passenden Zeitraum wählen
Vieles steht und fällt bei einer Reise mit dem gewählten Zeitraum und der Länge. Hier sollte man auf seine Vorlieben achten. Sommermenschen fühlen sich wahrscheinlich wohler, wenn sie in den warmen Monaten verreisen, andere bevorzugen eher den Herbst oder den Frühling. Wichtig ist, dass man sich über das Wetter am Zielort informiert, denn hier kann es natürlich ganz anders aussehen, als in der eigenen Heimat.
Wie bei der Wahl des Reiseziels gilt auch hier: Weniger ist mehr. Lieber bucht man eine kürzere Reise und schaut, ob man sich alleine wohlfühlt und gut klarkommt. Dann kann man sich das nächste Mal steigern und länger alleine unterwegs sein. Merkt man allerdings während der Reise, dass man sich einsam fühlt und lieber nach Hause möchte, kann es schwer sein, sich durch die nächsten Tage oder sogar mehrere Wochen zu bringen.
Das Ende der Reise kann natürlich auch offengelassen werden. Allerdings muss man für den Rückweg dann mehr Budget einplanen, denn spontan gebuchte Flüge oder Züge sind in der Regel deutlich teurer.
Eine Unterkunft zum Wohlfühlen finden
Viele Soloreisende wohnen im Hostel, da man hier schnell neue Kontakte knüpfen kann. Vor allem für Extrovertierte ist das eigen tolle Option. Bei introvertierten und schüchternen Menschen kann der viele Trubel im Hostel allerdings für Überforderung und Stress sorgen. Man sollte sich also vor der Reise genau überlegen, welche Art von Unterkunft einem ein sicheres Gefühl gibt.
Braucht man zwischendurch seine Ruhe, ist wahrscheinlich ein Hotelzimmer die bessere Wahl und auch auf Airbnb findet man schöne, günstige Unterkünfte.
Hier gibt es unter anderem die Möglichkeit, ein privates Schlafzimmer mit einem geteilten Badezimmer zu buchen und so Privatsphäre mit niedrigen Kosten zu verbinden. Tipp: Bei einer längeren Reise können auch mehrere Unterkünfte gebucht werden. So lassen sich zum Beispiel die ersten Tage der Reise im Hotel verbringen und die letzten im Hostel. Dadurch kann man beides ausprobieren und weiß bei der nächsten Reise direkt, was man persönlich bevorzugt.
An Aktivitäten teilnehmen und andere Reisende kennenlernen
Auf Soloreisen ist es meistens sehr einfach, neue Menschen kennenzulernen, denn in Hostels und Herbergen trifft man auf viele offene und kommunikative Menschen. Der Vorteil am Hostel ist außerdem, dass die meisten Reisenden alleine unterwegs sind und nach Anschluss suchen. Außerdem bieten fast alle Hostels – häufig kostenlose – Aktivitäten wie Stadtführungen oder gemeinsames Abendessen an. Hier findet man schnell neue Freunde, mit denen man die Stadt erkunden, sich autauschen und Inspiration für die nächsten Reisen sammeln kann.
Wohnt man nicht im Hostel, sind Dating-Apps ein einfacher Weg, Kontakt zu anderen Reisenden und Einheimischen herzustellen. Auf Bumble gibt es den Reise- und den Freunde-Modus, wenn man nicht auf Dates gehen möchte. Außerdem sind Facebook und Instagram gute Anlaufstellen, denn es gibt Gruppen, in denen man sich vernetzen und schnell andere Reisende vor Ort finden kann.
Sich auf Heimweh und das Alleinsein vorbereiten
Früher oder später müssen sich die meisten Alleinreisenden mit Gefühlen wie Heimweh und Einsamkeit auseinandersetzen. Wenn man sich darauf vorbereitet, wird es einfacher, auch mit den negativen Gefühlen während der Soloreise umzugehen und sich aus einem Loch wieder herauszuziehen.
Regelmäßiges Telefonieren und Kontakt mit den Liebsten halten, sind Möglichkeiten, gegen das Heimweh anzugehen.
Es lassen sich auch im Voraus feste Termine zum Telefonieren oder für Videoanrufe vereinbaren – das ist vor allem sinnvoll, wenn es aufgrund der Entfernung zu Zeitverschiebungen kommt. Auch ein Tagebuch kann dabei helfen, die eigenen Gefühle zu sortieren. Und dann heißt es ablenken! Hat man all seine Gedanken heruntergeschrieben, kann man Treffen mit anderen Reisenden vereinbaren oder sich selbst etwas Gutes tun – zum Beispiel mit einem leckeren Essen.
Heimweh ist normal und vergeht wieder! Und genaugenommen ist es ein positives Gefühl, das man wertschätzen sollte, denn eigentlich heißt es nur, dass nach der Soloreise ein schönes Zuhause auf einen wartet.