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Achtung Junikäfer: Droht eine Plage?

Junikäfer
Achtung Junikäfer: Droht eine Plage? | Foto: © achkin #163360583 – stock.adobe.com

In der Dämmerung treten Junikäfer plötzlich in Scharen auf. Die Insekten brummen zwar laut umher, sind aber dennoch harmlos.

Junikäfer auf Partnersuche

Neigen sich die Tage im Juni und Juli dem Ende, verlassen die Junikäfer ihre Verstecke und fliegen scheinbar orientierungslos durch die Luft.

Für die unkoordinierten Flüge gibt es einen Grund.

Die Verwandten des Maikäfers begeben sich auf Partnersuche.

Junikäfer auf Partnersuche
Junikäfer auf Partnersuche | Foto: © Greg #512457834 – stock.adobe.com

Mehrere Käferarten

Junikäfer sind keine spezielle Käferart, sondern eine Art Oberbegriff für unterschiedliche Verwandte des Maikäfers. Die Tiere gehören der Familie der Blatthornkäfer an.
Besonders häufig tritt der Gerippte Brachkäfer auf. Nach den Aussagen von Experten leben von dieser Tierart insgesamt acht Arten in Deutschland.

Ungefährliche Torkelkäfer

Ein wichtiger Orientierungspunkt ist für die Tiere der Horizont. Die Käfer fliegen überwiegend hohe Gebäude und Gegenstände an, darunter Häuser oder Bäume. Während des Anflugs ist es jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Insekten auf dem Haar oder Kopf der Menschen landen.

Zudem sind Speisen und Getränke, Grills oder Fensterscheiben nicht vor den Junikäfern sicher.

Weil die Tiere so unkoordiniert durch die Luft fliegen, werden die Tiere auch als „Torkelkäfer“ bezeichnet. Der brummende Flügelschlag erweckt zudem den Eindruck, als würden die Insekten Menschen angreifen. Diese Ängste sind jedoch völlig unbegründet, da die Insekten nicht beißen oder stechen.

Maikäfer fliegt
Weil die Tiere so unkoordiniert durch die Luft fliegen, werden die Tiere auch als „Torkelkäfer“ bezeichnet | Foto: © nataba #205937214 – stock.adobe.com

Larven mit hohem Schadenspotential

Die meiste Zeit verbringen Junikäfer als Larven in der Erde. Die Entwicklungsdauer der Käfer beträgt ungefähr zwei Jahre. Die individuelle Entwicklung richtet sich nach den Temperaturen und der Bodenart. In dem Stadium schaden die Junikäfer dem Garten deutlich. Indem die Larven im Boden die Graswurzeln anfressen, stirbt infolgedessen der Boden ab.

Sind die Insekten etwas älter, fliegen die Tiere aus.

Von Juni bis August schwirren die erwachsenen Tiere durch die Lüfte und leben noch für weitere drei bis vier Wochen. In dieser Zeit sind die Tiere bemüht, sich zu paaren und vor ihrem Tod neue Eier im Boden abzulegen.
In dieser Zeit ernähren sich die Insekten vor allem von Blättern von Laubbäumen. Treten die Torkelkäfer an einem bestimmten Ort in großer Vielzahl auf, werden die Bäume deutlich in Mitleidenschaft gezogen.
Im Gegensatz zum Maikäfer ist der Gerippte Brachkäfer überwiegend im Brachland und auf Wiesen zu Hause. Ein zu trockener Rasen ist häufig ein Indiz für zu viele Larven.

Tod nach der Befruchtung und Eiablage

Der Befall von Junikäfern an Pflanzen macht sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar. Sind keine Fressschäden sichtbar, wirken die Gewächse zumeist schwach und kraftlos. Hängende Äste und Blätter sind ein mögliches Indiz. Dennoch warnt Entomologe Joachim Händel davor, die Käfer im eigenen Garten grundsätzlich zu bekämpfen. Wer dennoch eine Plage vermeiden möchte, sollte bereits die Larven mit Nematoden bekämpfen.
Diese Fadenwürmer bringen Hobbygärtner mit Gießwasser aus. Indem die Würmer in die Larven eindringen, sterben diese daraufhin ab.

Die Junikäfer selbst stehen bei Vögeln und Fledermäusen auf dem Speiseplan. Ab Ende Juli verringert sich die Anzahl der umher fliegenden Insekten massiv. Während die Männchen nach der Befruchtung versterben, neigt sich das Leben der Weibchen nach der Eiablage dem Ende.