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Im Blickpunkt: Der Alltag eines Privatdetektivs

Alltag eines Privatdetektivs
Im Blickpunkt: Der Alltag eines Privatdetektivs | Foto: ©New Africa #406744155 – stock.adobe.com

Ein seriöser Privatdetektiv nimmt nicht jeden Auftrag an. Professionelle Ermittler wägen die Interessen aller Beteiligten gegeneinander ab.
Ebenso wie Privatpersonen, müssen sich Mitarbeiter einer Detektei an Recht und Gesetz halten.

Eine falsche Vorstellung

Viele Menschen stellen sich den beruflichen Alltag eines Detektivs besonders actionreich und aufregend vor.

Doch im wahren Berufsalltag ist der Job der Ermittler zumeist wesentlich weniger abenteuerlich.

Ganz gleich, ob sich Detektive auf die Spur von vermeintlichen Ehebrechern, Prellern von Unterhaltszahlungen oder stetig krankfeiernden Mitarbeitern begeben: Die Berücksichtigung gesetzlicher Regelungen spielt für die Ermittler eine sehr wichtige Rolle.

Eine falsche Vorstellung
Im wahren Berufsalltag ist der Job der Ermittler zumeist wesentlich weniger abenteuerlich | Foto: ©tippapatt #358806484 – stock.adobe.com

Kein Anspruch auf besondere Rechte

Allerdings sind Detektive Zivilpersonen mit Jedermannsrechten, die keinen Anspruch auf besondere Rechte haben. Ein Privatdetektiv hat keine speziellen rechtlichen Optionen, um in die Privatsphäre anderer Personen einzudringen, Gespräche mitzuschneiden oder digitale Accounts zu hacken. Bei der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit bewegen sich Detektive für gewöhnlich auf einem schmalen Grat.
Die Ermittler sollen zwar die Ermittlungsaufträge erfüllen, müssen dennoch Gesetze, Verordnungen und rechtliche Rahmenbedingungen berücksichtigen. Erfahrungsgemäß dürfen Detektive nur in einem rechtlich streng reglementierten Bereich agieren.

Kein Anspruch auf besondere Rechte
Detektive sind Zivilpersonen mit Jedermannsrechten, die keinen Anspruch auf besondere Rechte haben | Foto: ©silverkblack #185560904 – stock.adobe.com

Begrenzte Handlungsoptionen

Im beruflichen Alltag steht es den Ermittlern nicht frei, sich bei einer Personenobservation einen Zugang zur jeweiligen Wohnung zu verschaffen. Die Detektive dürfen in Autos oder Handtaschen schauen, jedoch nicht hineingreifen. Sie dürfen im Nachhinein auch über das Gesehene aussagen, ohne die Gegenstände jemals berührt zu haben.

Der rechtliche Rahmen für Privatdetektive basiert in erster Linie auf dem Grundgesetz.

Besondere Bedeutung haben die Persönlichkeitsrechte, die in Artikel 2 des Grundgesetzes verankert sind. Diesen Anspruch bezeichnen professionelle Detektive als Rahmen- bzw. Quellrecht. Bei jedem Einsatz sind die Detektive dazu aufgefordert, die jeweiligen auf den Auftrag bezogenen Interessen gegeneinander abzuwägen. Hierauf wirkt sich der Zweck der Handlung ebenso wie die Art des Eingriffs aus.

Details zur Dokumentation der Fälle

Ein häufiger Streitpunkt ist die Dokumentation der Fälle. Im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit müssen die Ermittler bearbeitete Tatbestände detailliert dokumentieren. Bei der Erstellung von Fotos dürfen Privatdetektive die persönlichen Lebensbereiche der observierten Personen nicht verletzen. Bei einem Verstoß gegen diese Regelung drohen den Ermittlern sogar Geld- oder Freiheitsstrafen.
Zudem sollten sich Detektive stets vor Augen führen, dass Aufnahmen der Personen oder bestimmter Situationen nur unter Einhaltung bestimmter Voraussetzungen wie das berechtige Interesse als Beweismittel genutzt werden dürfen.

Dokumentation der Fälle
Im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit müssen die Ermittler bearbeitete Tatbestände detailliert dokumentieren | Foto: ©onephoto #176928841 – stock.adobe.com

Triftige Gründe für eine Beauftragung

Beauftragt ein Mandant einen Detektiv, liegen für diese Entscheidung für gewöhnlich triftige Gründe vor. Kunden müssen ein berechtigtes Interesse haben, um sich an eine Detektei zu wenden. Im Gegenzug sind Detektive verpflichtet, das berechtigte Interesse unter Berücksichtigung der DSGVO – der europäischen Datenschutzgrundverordnung – zu dokumentieren. Diese Verordnung gilt seit 2018.

Zur Einhaltung der Verordnung müssen sich Detektive an bestimmten Vorschriften orientieren.

Verletzen die Ermittler darin festgelegte Vorgaben zur Beweisfindung, verlieren die Beweise automatisch vor Gericht ihre Gültigkeit.

Aussagekräftige Verdachtsmomente

Für eine „Wahrung berechtigter Interessen“ durch einen Detektiv müssen aussagekräftige Verdachtsmomente vorliegen. Seriöse Ermittler dürfen nicht einfach jeden Auftrag annehmen. Andernfalls könnte somit doch jeder Person ohne triftigen Grund hinterher spioniert werden. Die Regeln sind streng, damit Stalker kein leichtes Spiel haben.

Liegen keine handfesten Gründe für einen Verdacht vor, könnten Chefs einfach im Privatleben ihrer Mitarbeiter oder Nachbarn ihre Mitmenschen ausspionieren. Doch eine einfache Ermittlung aus reinem Interesse muss natürlich vermieden werden.

Aussagekräftige Verdachtsmomente
Für eine „Wahrung berechtigter Interessen“ durch einen Detektiv müssen aussagekräftige Verdachtsmomente vorliegen | Foto: ©Andrey Popov #606890630 – stock.adobe.com

Gründe für einen hinreichenden Verdacht

Ein hinreichender Verdacht liegt hingegen vor, falls in einem Unternehmen verdächtige Buchungen oder Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung auftreten. Dies gilt ebenfalls bei berechtigtem Anlass zu einem Ehebruch oder bei verdächtigen Kontobewegungen auf dem privaten Konto.

Doch nicht nur Mitarbeiter der Detektei müssen die Richtlinien der DSGVO einhalten.

Selbiges trifft ebenfalls auf die Arbeitgeber zu. Alle Beteiligten haften im Fall eines Verstoßes. Umso wichtiger ist es, dass Kunden einen seriösen Detektiv beauftragen. Dieser Experte kann im Zweifelsfall überprüfen, ob das berechtigte Interesse der eigenen Klientel oder die Persönlichkeitsrechte der zu observierenden Person überwiegen. Diese Schritte sollten bereits durch die Detektive dokumentiert werden. Diese Informationen sind im Laufe der Ermittlung auch juristisch relevant.

Viele bewährte Ermittlungsmethoden

Heutzutage profitieren Kunden von einer großen Bandbreite an Ermittlungsmethoden. Seriöse Detektive stehen ihrer Klientel über angewandte Ermittlungsmethoden, die Erhebung, Sicherung oder Weitergabe der Daten Rede und Antwort. Zugleich klären die Ermittler ihre Mandanten darüber auf, wo die Grenzen privater Ermittlungen liegen. Ein seriös agierendes Unternehmen beschäftigt ausschließlich gut ausgebildete Detektive.
Um diese Voraussetzung zu erfüllen, bedarf es einer gewissen Unternehmensgröße. Die Detektive selbst sind ein weiteres Indiz für eine hohe Qualität. Neben einer guten Ausbildung nehmen professionelle Ermittler deshalb regelmäßig an Weiterbildungen teil. Versierte und erfahrene Detektive sind dazu in der Lage, nur rechtlich bedenkenlose Schritte einzuleiten.

Viele bewährte Ermittlungsmethoden
Heutzutage profitieren Kunden von einer großen Bandbreite an Ermittlungsmethoden | Foto: ©Manu Reyes #320562039 – stock.adobe.com

Grundlagen einer neutralen Ermittlungstätigkeit

Ab Beginn der Ermittlungsarbeiten agiert ein seriöser Detektiv neutral nach allen Seiten. In ihrem beruflichen Alltag suchen die Ermittler nach entlastenden und belastenden Beweisen. Diese Strategie sichert ab, dass während der Ermittlungen erbrachte Beweise auch tatsächlich vor Gericht zulässig sind.

Eine neutrale Ermittlungstätigkeit ist unerlässlich, um der Wahrheit so professionell wie möglich auf die Spur zu gelangen.

Diesen hohen Anforderungen kann ein Detektiv aber nur gerecht werden, falls alle gesetzlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden.

Ermittlungen – nur nicht in Eigenregie

Möchten betroffene Unternehmen oder Privatpersonen die Beauftragung eines Detektivs umgehen, überschreiten sie häufig aufgrund unzureichender Kenntnis den rechtlichen Rahmen. Finden sie belastende Beweise vor, sind diese Erkenntnisse im Falle einer rechtlichen Auseinandersetzung jedoch wertlos.
Aus dem Grund sind Betroffene gut beraten, von Anfang an professionelle Detektive zu kontaktieren.