Bettwaren und Bettbezüge: Welche Materialien sind am besten geeignet?
Wie man sich bettet, so liegt und ruht man. In diesen Worten steckt sehr viel Weisheit. Wer deshalb bei erholsamem Schlaf neue Kraft tanken möchte, sollte nicht nur auf eine gute Matratze achten. Mindestens genauso wichtig ist die verwendete Bettware. Schlafforscher gehen sogar noch weiter. Ihrer Meinung nach beeinflusst die Decke bis zu 80 Prozent des Schlafklimas.
Differenzen von Region zu Region
Um eines vorwegzunehmen: Es gibt keine ultimative Empfehlung dafür, welche Bettware nun am besten geeignet ist.
Denn zur Beantwortung dieser Frage spielen individuelle Anforderungen und Wünsche eine große Rolle.
So ist es laut Aussagen von Schlafforschern hierzulande üblich, dass sich Menschen aus Norddeutschland vorzugsweise in dicke Betten hüllen und während des Schlafens das Fenster öffnen. Im Gegensatz dazu schlafen Süddeutsche eher in dünnen Betten bei geschlossenen Fenstern.
Der ausschlaggebende Punkt ist bei dieser Entscheidung übrigens auch nicht die Raumtemperatur, sondern die unter der Bettdecke entstehende Temperatur. Wer seine Decke während des Schlafens aus der Decke herausstreckt, schläft laut Aussagen der Schlafwissenschaftler zu warm. Das bedeutet mit anderen Worten: Wer die richtige Bettdecke auswählt, kann eigentlich die ganze Nacht zugedeckt verbringen. Noch wichtiger ist es aber auch, die jeweilige Jahreszeit zu berücksichtigen und die Betten einschließlich Bezügen sowie Füllmaterial anzupassen.
Besonderheiten von Daunenkissen und Daunendecken
Daunen erfreuen sich hierzulande als Füllmaterial für Bettwaren besonders großer Beliebtheit. Schließlich ist das von Gänsen gewonnene Untergefieder besonders leicht und überzeugt zudem mit einem hohen Wärmerückhaltevermögen.
Ein weiterer Vorteil des Materials besteht darin, dass sich die Daunenfedern einfach komprimieren lassen.
Doch es gibt auch eine Schattenseite. Häufig ist es üblich, die Gänse und Enten nach ihrem Tod zu rupfen. Allerdings wäre dieser Vorgang noch profitabler, dieses Rupfen auch während der Lebenszeit der Tiere fortzuführen. Doch dieses Rupfen der lebendigen Tiere gleicht einer qualvollen Methode, die bei den Vögeln schlimmstenfalls zu Verletzungen führt. Deshalb ist dieser Lebendrupf hierzulande – mit Ausnahme der Mauser – verboten. Bei diesem Lebendrupf zur Mauser ist allerdings wiederum die Gefahr hoch, dass auch festsitzende Federn ausgerissen werden.
Deshalb wird ein Großteil an Federn auch aus dem Ausland importiert. Sind die Daunenwaren mit den Siegeln Global TDS bzw. Global Traceable Down Standard oder RDS bzw. Responsible Down Standard versehen, wurden bei der Herstellung auch Tierschutzregeln eingehalten.
Daunenbetten sind nicht für jedermann geeignet
Deshalb sind Tierfreunde aus Tierschutzgründen gut beraten, über mögliche Alternativen zu Daunen nachzudenken. Saugen die Daunen Feuchtigkeit ein, verlieren die Materialien einen Großteil ihrer Wärmekraft. Deshalb sind Daunenbetten insbesondere für die Menschen ungeeignet, die im Schlaf besonders viel schwitzen.
Sind Natur- oder Kunstfasern eine gute Wahl?
Ein Vorteil von Kunstfaser besteht darin, dass dieses Material auch noch dann wärmt, wenn dieses nass ist. Auch aus preislicher Sicht ist Kunstfaser günstiger als Daunenstoff. Inzwischen gelten auch Decken aus Kunstfaser als atmungsaktiv. Allerdings vereinen besonders günstige Kunstfasermodelle nicht alle Vorteile, die dieses Material bietet.
Hinzu kommt, dass Kunstfaser für Allergiker besonders gut geeignet ist.
Wer eine natürliche Variante bevorzugt, trifft mit Lyocell vermutlich die bessere Wahl. Dieser Stoff basiert auf Zellulose und ist außerdem biologisch abbaubar. Ein weiterer Vorteil: Lyocell wärmt zwar bei Kälte, hat bei großer Wärme dennoch einen kühlenden Effekt. Ähnliche Charakteristika gelten ebenfalls für Schafswolle oder Kamelhaar.
Vorteile von Hanf
Maisfaser ist ein weiteres Material für Bettdecken, das heutzutage in Naturgeschäften großen Anklang findet. Der Wärmeeffekt dieses Stoffes ist in etwa mit dem von Schafswolle vergleichbar. Hanf ist ein beliebtes Produkt, das bei nachhaltigen Bettenproduzenten hoch im Kurs steht. Da dieses Material schwer entflammbar ist, ist das Material auch für Kinder gut geeignet.
Im Gegenzug weisen Hanfdecken allerdings ein recht großes Gewicht auf. Dieses hohe Gewicht könnte sich insbesondere im Schlaf als nachteilig erweisen. Unbewusst nehmen Personen die schweren Gewichte im Schlaf als Hindernis wahr, das dann mit aller Kraft weggedrückt wird. Dadurch verbrauchen Schlafende hierfür unnötige Energie.
Die passenden Materialien für Bettbezüge finden
Wer die Wahl eines geeigneten Materials für die Bettdecke genau durchdenkt, profitiert von vielen unterschiedlichen Vorteilen. Schließlich unterstützt eine geeignete Bettwäsche die Eigenschaften der Bettdecken ebenfalls. Ein gutes Beispiel hierfür ist ein Bezug aus Baumwolle, der durch Schwitzen entstehende Feuchtigkeit gut aufnehmen kann. Im Gegensatz dazu hält Biber im Winter besonders warm, während das Kreppmaterial Seersucker im Sommer eine optimale Luftzirkulation ermöglicht.
Leinen ist hingegen eine Naturfaser, die Feuchtigkeit unkompliziert aufnimmt und auch wieder abgibt. Durch diese Eigenschaften fühlt sich Leinen stets frisch und trocken an. Außerdem zeichnet sich die Naturfaser durch eine glatte Faserstruktur aus, an der Staub und Milben nur schlecht haften bleiben. Dieses Charakteristikum kommt wiederum Allergikern zugute.
Bettbezüge aus Mikrofaser sind für einen entspannten Schlaf hingegen nur bedingt geeignet. Schließlich gilt das Material zwar als pflegeleicht und lässt sich auf farbintensiv bedrucken. Allerdings wird der Schlaf in Bettwäsche aus Mikrofaser schnell zur schweißtreibenden Angelegenheit.
Seide punktet zwar mit seinen optischen Vorzügen. Allerdings ist Seide eine sehr glatte Faser. Dadurch verdreht sich die Bettwäsche zu schnell. Der Schlafkomfort ist dadurch deutlich eingeschränkt.