Einen Handwerker-Notdienst finden: Hilfreiche Tipps und Tricks
Von Wasserrohrbrüchen über Heizungsausfälle bis hin zu zugeschlagenen Wohnungstüren: Ein Schaden in den eigenen vier Wänden kommt immer unverhofft. Noch seltener halten sich die Schäden an Arbeitszeiten. Deshalb bedarf es im Fall der Fälle eines Notdienstes, der Türen öffnet oder Rohrbrüche behebt. Doch kein Notdienst ist wie der andere.
Nicht alle Anbieter sind in gleicher Weise seriös
Der Markt ist gefüllt mit Anbietern, die mal mehr oder mal weniger seriös sind. Werden Notdienste am späten Abend oder Wochenende beauftragt, erheben die Dienstleister häufig Aufschläge von 50 bis 100 Prozent. Aus juristischer Sicht gibt es gegen diese Preiserhöhungen auch nichts einzuwenden.
Allerdings darf sich der Zuschlag nur auf lohnabhängige Kosten bzw. den Lohn selbst beziehen.
Der Preis für Dienstleister, welche bspw. auf Notprofi.de gelistet sind, setzt sich aus dem individuellen Stundenlohn, Anfahrtskosten, etwaige Ersatzteile sowie die Höhe des jeweiligen Zuschlags zusammen. Im Vorfeld genannte Summen sind für den jeweiligen Dienstleistungsvertrag rechtlich bindend. Werden in der Rechnung anschließend wesentlich höhere Kosten angesetzt, können diese Beträge angefochten werden. Einige Notdienste bestehen sogar auf Karten- oder Barzahlungen, falls sie nachts, abends oder an Wochenenden vorbeischauen müssen. Wie Vertreter vom Eigentümerverband Haus & Grund allerdings betonen, müssen sich Kunden nicht auf diese Bedingungen einlassen.
Rechnungen sind für eine steuerliche Dokumentation erforderlich
Ganz gleich, ob Schlüsseldienst, Rohrreinigung oder leck geschlagene Waschmaschinen – wer Notdienste bestellt, muss ebenfalls Einsatzprotokotolle unterschreiben. Bargeldzahlungen sind aus steuerrechtlichen Gründen keine gute Option. Schließlich benötigt die zahlende Klientel eine Rechnung, um eine Handwerkerleistung steuerlich abzusetzen.
Daraufhin muss die Zahlung auf das Konto des jeweiligen Handwerkerbetriebs vorgenommen werden. Schlimmstenfalls ist eine Kontaktaufnahme zur Polizei erforderlich, falls die beauftragten Firmen zu einer unverzüglichen Zahlung auffordern oder gar damit drohen.
Bietet der Handwerker des Vertrauens einen Notdienst an?
Damit Situationen wie diese überhaupt nicht erst eintreten, ist es sinnvoll, den Kontakt zum Handwerker des eigenen Vertrauens zu suchen. Falls diese Ansprechpartner keinen Notdienst anbieten, ist die Handwerkersuche auf der Webseite des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima ZVSHK gewiss auch eine interessante Option.
Laut Aussagen von Experten des ZVSHK ist es empfehlenswert, die Schäden durch Handwerker beheben zu lassen, die andernfalls auch für die Wartung und Installation der Rohre oder anderer Bereiche zuständig sind.
Dieses Prinzip funktioniert zwar nicht bei einem Schlüsselnotdienst. Doch andernfalls sind sich Handwerker sowie die Kunden bereits bekannt. Außerdem sind die Dienstleister mit dem jeweiligen Objekt vertraut.
Worauf müssen Mieter im Schadensfall achten?
Treten Heizungsausfälle oder Wasserrohrbrüche in einer Mietwohnung auf, bedarf es zuerst der Kontaktaufnahme zum jeweiligen Vermieter. Sind die Mieter nicht erreichbar, sollten Mieter erfragen, inwiefern für Notfälle Informationsschreiben vorhanden oder Notdiensttelefonnummern ausgehängt sind.
Ist der Vermieter nicht erreichbar und sind im Gegenzug auch keine Kontaktdaten für solche Notfälle bekannt, dürfen Mieter unter Umständen auch selbst Notdienste für die Schadensbehebung beauftragen. Diese Serviceleistungen würden dennoch zu Kosten des Vermieters gehen.
Sind Wasserschäden über die Hausratversicherung mitversichert?
Ein wichtiger Ratschlag für alle Hauseigentümer: Ein Wasserschaden kann über eine Hausratversicherung mitversichert werden. Tritt das Wasser infolge von Leckstellen oder eines Rohrbruchs auf, übernehmen die Versicherer ebenfalls die Kosten für die Beseitigung und Trocknung etwaiger Schäden.
In Fällen wie diesen ist es notwendig, etwaige Schäden unverzüglich der Versicherung zu melden. Selbstverständlich sollten alle beteiligten Parteien versuchen, die Schäden auf ein Minimum zu reduzieren.