Immobilienmarkt in Deutschland: Preise sind trotz Corona-Krise stabil
Seit mittlerweile mehr als elf Jahren hält der Immobilienboom in Deutschland an. Aktuelle Zahlen bestätigen, dass sich diese Entwicklung vermutlich auch trotz Corona-Krise nicht verändern wird.
Diese Aussage bestätigen Analysten der Deutschen Bank, welche den deutschen Immobilienmarkt aktuell untersucht haben.
Keine Zeit für risikofreudige Finanzierungen
Allerdings ist nicht auszuschließen, dass zeitnah – bedingt durch den Verlust des Arbeitsplatzes oder Notverkäufe – Preisrückgänge drohen. Schließlich sind in diesen schwierigen Zeiten vermutlich nur wenige Menschen daran interessiert, eine risikofreudige Finanzierung einzugehen. Doch auf Dauer geht die Immobilienbranche um Immobilienmakler wie Schulze & Filges Immobilien nur von einer Corona-bedingten Pause aus, die den aktuell bestehenden Preiszyklus nicht nachhaltig korrigieren wird.
Diese Annahme begründen die Analysten mit der These, dass viele von 2009 bis 2020 wirkende strukturelle Faktoren auch zukünftig maßgeblich sind.
Regulieren sich die Preise schneller als gedacht?
Diese strukturellen Faktoren beziehen sich einerseits auf die hohe Wohnungsnachfrage, der das niedrige Zinsniveau, zu wenige Immobilien sowie ein vermehrter Zuzug in die Städte gegenüberstehen.
Eine weitere wichtige Komponente könnte die positive Situation auf dem Arbeitsmarkt sein, die die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt in den vergangenen Jahren deutlich vorantrieb. Deshalb gehen Analysten der Deutschen Bank zwar durchaus von einer Beeinflussung der Immobilienpreise aus. Dennoch vermuten Experten, dass sich diese Preise schnell wieder regulieren.
Wie stark werden Immobilienpreise sinken?
Für 2020 prognostizieren Analysten einen Rückgang von ungefähr 300.000 Arbeitsstellen. Grenzschließungen sorgen für eine begrenzte Zuwanderung. Zudem werden sich vermutlich weniger Haushalte für eine große Investition wie die Wohnungskäufe entscheiden. Deshalb ist derzeit davon auszugehen, dass sich die Nachfrage nach Hypothekenkrediten erst einmal deutlich reduziert.
Anschließend könnten Niedrigzinsen das Interesse an Immobilien jedoch wieder deutlich steigern. In Zahlen ließe sich aktuell dennoch nur schwer ausdrücken, wie sehr die Corona-Krise den Immobilienmarkt beeinflussen wird.
Schätzungen des Forschungsinstituts Empirica mit Spezialisierung auf den Immobilienmarkt zufolge könnten sich die Preise um 10 bis maximal 25 Prozent reduzieren. Demgegenüber geht das Institut der Deutschen Wirtschaft von einem Preisrückgang von maximal zwölf Prozent aus.
Noch geht der Anteil an Hypothekenkrediten nicht zurück
Von einem Rückgang von Hypothekenkrediten ist aktuell noch keine Rede. Wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken – der VDP – bestätigt, bewegen sich die Aktivitäten bei privaten Immobilienfinanzierungen auf dem gewohnten Niveau.
Aktuell werden viele Geschäfte abgearbeitet, für die schon vor der Corona-Krise der Grundstein gelegt wurde. Dennoch ist davon auszugehen, dass der Anteil an Neukundengeschäften sowie die Immobilienpreise temporär sinken werden.
Im Jahr 2019 wurden laut Aussagen des Verbands rund 98 Milliarden Euro in Darlehen zur Wohnimmobilienfinanzierung investiert.
Damit hatte sich dieser Anteil im Vergleich zum Vorjahr um ungefähr vier Prozent erhöht. Mit welchen Einbußen und Rückgängen der Immobilienmarkt in diesem Jahr genau rechnen muss, kann schlichtweg nicht vorausgesagt werden.
Ist eine mittelfristige Stabilisierung der Immobilienpreise realistisch?
Ebenso wie die Deutsche Bank geht der VDP davon aus, dass sich die Nachfrage nach Immobilien mittelfristig stabilisieren wird. Dennoch hält es der VDP für möglich, dass die mangelnde Nachfrage sowie damit verbundene Einbußen bis Ende 2021 anhalten werden. Demgegenüber nimmt die Deutsche Bank jedoch an, dass sich die Wirtschaft wesentlich schneller von der Krise erholen wird.
Laut Schätzungen der Deutschen Bank könnte sich das Bruttoinlandsprodukt bereits ab Mitte 2021 wieder auf Vorkrisenniveau bewegen. Würde diese Annahme tatsächlich zutreffen, würde der Immobilienmarkt auch ab 2021 wiederbelebt werden.
Immobilien sind noch immer eine stabile Geldanlage
Immobilien werden als stabile Geldanlage in Zeiten geschätzt, in denen der Wertpapiermarkt starken Schwankungen unterliegt und auch Niedrigzinsen durch eine Inflation zu realen Verlusten führen. Dennoch können die Analysten der Deutschen Bank natürlich auch nicht garantieren, dass sich an die Krisensituation tatsächlich eine schnelle Erholung der Situation anschließen wird. Möglicherweise müssen die finanziellen Risiken völlig neu bewertet werden, falls in nächster Zeit eine zweite Infektionswelle droht.