Kontrollierte Wohnraumlüftung – Details zur Funktionsweise
Eine kontrollierte Wohnraumlüftung – ebenfalls als „KWL“ bezeichnet – übernimmt den Lüftungsvorgang komplett automatisch. Durch dieses Lüftungsprinzip entsteht einerseits ein angenehmes Raumklima. Andererseits verspricht eine kontrollierte Wohnraumlüftung ebenfalls als Methode zur Luftfilterung sowie Schallschutz einen positiven Effekt. Ist in die sogenannte KWL ebenfalls ein Wärmetauscher inkludiert, erwärmt das Gerät die zugeführte Luft vor deren Eindringen in Räumlichkeiten. Diesen Vorgang bezeichnen Experten als Wärmerückgewinnung.
Was ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung im Einzelnen?
Als kontrollierte Wohnraumlüftung wird eine mechanische Be- und Entlüftung von Wohneinheiten bzw. einzelnen Räumlichkeiten bezeichnet. Ein Vorteil dieses technischen Systems besteht darin, dass eine Belüftung nicht automatisch über geöffnete Fenster erfolgt. Dieses Prinzip birgt einige Vorteile.
Die kontrollierte Wohnraumbelüftung trägt beispielsweise dazu bei, dass keine unangenehmen Gerüche entstehen. Zudem können sogenannte Spitzen der Luftfeuchtigkeit effizient bekämpft werden.
Die kontrollierte Wohnraumlüftung wird in zentrale sowie dezentrale Anlagen untergliedert.
Eine zentrale und dezentrale Wohnraumlüftung im Vergleich ermöglicht eine weitere Untergliederung in drei Gruppen – in reine Abluftanlagen, in kombinierte Zu- und Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung sowie kombinierte Zu- und Abluftanlagen ohne Wärmerückgewinnung.
Vorteil der sogenannten KWL
Ein großer Vorteil der kontrollierten Wohnraumlüftung besteht darin, dass Heizkosten dadurch deutlich reduziert werden können. Hierbei findet eine Übertragung der Wärme aus der Abluft auf Frischluft mithilfe eines Wärmetauschers statt.
Dadurch kommt im Zuge des Lüftungsprozesses keine kostbare Heizwärme abhanden. Zugleich muss daraufhin weniger nachgeheizt werden.
Besonderheiten der zentralen kontrollierten Wohnraumlüftung
Diese Art der Lüftungsanlagen ist in erster Linie für Neubauten geeignet. Aufgrund der komplexen Struktur ist eine Nachrüstung der Wohnraumlüftung zudem unüblich. Insbesondere der bauliche und damit verbundene finanzielle Aufwand lohnt sich nicht.
In erster Linie kommt die zentrale Wohnraumlüftung für sogenannte luftdichte Gebäude, Passiv- und Niedrigenergiehäuser zum Einsatz.
Ein zentraler Aspekt des Einbaus einer zentralen Lüftungsanlage ist eine exakt geplante Wohnraumlüftung. Nur auf diese Weise wird gewährleistet, dass der Luftwechsel in jedem Raum genügend ist. Planer müssen eine einfache Wartung der Anlage absichern. Andernfalls drohen hygienische Probleme.
Vergleichsweise hohe Kosten
Generell kostet eine zentrale Wohnraumlüftung mehr Geld als eine dezentrale Lüftung. Dieser Kostenaufwand basiert auf dem höheren architektonischen Aufwand. Stattdessen profitieren Besitzer der Lüftungsanlagen von einer hohen Energieeinsparung, die durch die Wärmerückgewinnung erfolgt.
Eine weitere Erleichterung verspricht die Wohnraumlüftung, dass kein händisches Lüften mehr notwendig ist. Dadurch ist das Risiko minimiert, dass über eine Kipplüftung ein falsches Lüftungsverhalten eintritt. Zusätzlich können über eine zentrale Anlage ebenfalls einzelne Räume reguliert werden.
Das bedeutet wiederum, dass die Wohnraumlüftung individuellen Bedürfnissen angepasst werden kann. Im Gegensatz zur dezentralen Wohnraumlüftung ist die geringere Lärmbelästigung ein weiterer großer Pluspunkt.
Besonderheiten der dezentralen kontrollierten Wohnraumlüftung
Eine kontrollierte Wohnraumlüftung nach dezentralem Prinzip kommt zum Einsatz, falls die Räumlichkeiten erst im Nachhinein mit einem KWL ausgestattet werden sollen. Deshalb eignet sich dieses Lüftungsprinzip vorrangig für eine Installation im Altbau. Die Anlagen werden in erster Linie in Räumen verwendet, die einer regelmäßigen Lüftung bedürfen.
Hierbei kommen vor allem Räume in Betracht, in denen eine Lüftung aufgrund unhandlicher oder fehlender Fenster nur schwer möglich ist.
Im Gegensatz zu einem zentralen System lässt sich ein nachträglicher Einbau recht einfach realisieren. Deshalb ist die Wohnraumlüftung ideal für den Altbau geeignet. Aus dem Grund erfreuen sich dezentralisierte Systeme insbesondere in teilsanierten sowie sanierten Bestandsbauten großer Beliebtheit. Ein Einbau in unsanierten Gebäuden ist hingegen nicht optimal realisierbar.
Auch aus kostentechnischer Sicht ist eine dezentrale Lösung günstiger, falls Hausbesitzer nur eine begrenzte Anzahl an Zimmern mit dem System ausstatten möchten.
Der Einbau dezentraler Anlagen in kompletten Gebäuden ist hingegen ebenfalls recht teuer. Alternativ ist es sogar möglich, dezentrale Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung zu installieren.
Kontrolle der Luftfeuchtigkeit sowie Filterung von Schadstoffen
Allergiker profitieren beispielsweise von der Tatsache, dass die Außenluft durch einen Filter gesäubert wird. Zudem reduziert sich durch einen Einsatz der Anlagen die Wahrscheinlichkeit, dass in den Räumen eine zu hohe Luftfeuchtigkeit entsteht. Aufgrund dessen verringert sich wiederum das Risiko einer Schimmelbildung.
Allergieauslösenden Substanzen wie Hausstaubmilben wird auf diese ihre Lebensgrundlage genommen. Schadstoffe sowie Gerüche können zuverlässig aus Innenräumen abtransportiert werden. Die Raumtemperatur ist zumeist unangenehm, da die Zimmer im Winter vorgewärmt sowie im Sommer abgekühlt werden.
Eine regelmäßige Wartung des Filters
Dennoch ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung auch mit einigen Nachteilen verbunden. Vor allem zur kalten Jahreszeit beläuft sich die Luftfeuchtigkeit in Räumlichkeiten zumeist auf weniger als 30 Prozent. Hierbei ist es ratsam, als Ergänzung Luftbefeuchter zu erwerben.
Zusätzlich bedarf das System – insbesondere der Filter – einer regelmäßigen Wartung, die zusätzliche Kosten verursacht.
Weitere Kosten entstehen schlichtweg dadurch, dass ein dauerhafter oder sporadischer Betrieb einer dauerhaften Stromzufuhr bedarf. Das bedeutet, dass ein tatsächlicher wirtschaftlicher Vorteil trotz der hohen Wirkungsgrade der Systeme nicht wirklich eintritt. Eine partielle Temperierung von Innenräumen sowie die damit verbundene gesparte Energie wird aufgrund der hohen Wartungs- und Stromkosten wiederum neutralisiert.