Spanien fordert Verbot von Lebensmittelverschwendung | Foto: © Lomiso #200857846 – stock.adobe.com
Spaniens Regierung möchte zeitnah gegen Lebensmittelverschwendung aktiv werden. Ein Gesetzesentwurf liegt bereits vor und richtet sich beispielsweise gegen Restaurants. Verbraucher sind von dem Gesetzesentwurf vorerst nicht betroffen.
Hohe Strafen drohen
Spanien möchte eine Verschwendung von Lebensmitteln zukünftig bestrafen.
Erst vor wenigen Tagen billigte die Regierung im Rahmen einer Kabinettssitzung einen Gesetzesentwurf, der Strafen für Firmen der Produktions- und Vertriebskette vorsieht, welche vermeidbare Lebensmittelabfälle herstellen.
Die Höhe der Strafen variiert von 2.000 bis hin zu 60.000 Euro.
Weniger Lebensmittel wegwerfen
In einigen Tagen soll sich das Parlament in Madrid mit dem Gesetz auseinandersetzen. Derzeit ist geplant, dass das Gesetz Anfang 2023 in Kraft treten wird. Luis Planas – amtierender Minister für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung – betonte den Pioniercharakter dieses Gesetzes.
Der Pioniercharakter des Gesetzes zu einer Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und Lebensmittelverlusten beschränkt sich nicht nur auf Spanien, sondern die komplette EU. Vergleichbare Regelungen bestünden derzeit nur in Italien sowie Frankreich.
Nach aktuellen Informationen des Ministeriums werden derzeit in Spanien rund 1,36 Tonnen an Lebensmitteln pro Jahr weggeworfen. Somit entsteht ein Anteil von ungefähr 30 Kilogramm je Bürger.
Anforderungen an Restaurants und Supermärkte
Dem Gesetz zufolge sollen Betreiber von Kneipen und Restaurants ihren Gästen kostenfreie „Doggy Bags“ anbieten, damit diese nicht verzehrte Speisen nach Hause nehmen können. Größere im Lebensmittelsegment tätige Unternehmen sind dazu angehalten, Pläne zu entwickeln, um die Verschwendung auf ein Minimum zu beschränken.
Die Aufgabe von Supermärkten könnte darin bestehen, Preise für Lebensmittel zu reduzieren, bei denen das Verfallsdatum zeitnah eintritt.
Außerdem plant die spanische Regierung, Lebensmittel-Spenden an Hilfsorganisationen und Tafeln in Zukunft besser zu organisieren.
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