Neue Funktionen für die Luca-App
Die Luca-App stand bei Gesundheitsbehörden immer wieder in der Kritik. Der häufigste Kritikpunkt war, dass die Luca-Daten offenbar nur bedingt bei der Pandemiebekämpfung helfen würden. Die Betreiber der App wollen diesen Umstand nun ändern und dem Kritikpunkt mit Updates entgegenwirken.
Verbessert und erweitert werden soll die umstrittene Luca-App bereits im Herbst.
Welche neuen Funktionen sollen bei der Bekämpfung der Pandemie helfen?
Im Grunde soll es ab Herbst zwei neue Funktionen geben, die den Gesundheitsbehörden bei der Bekämpfung der Pandemie helfen sollen. Bislang erhalten die Nutzer der Luca-App nur eine allgemeine Benachrichtigung, ob sie sich in der Nähe einer positiv getesteten Person aufgehalten haben, wenn eine Gesundheitsbehörde auf die Luca-Daten eines potenziellen Ansprechpartners zugreift. Nun sollen Gesundheitsämter Nutzer der Luca-App in verschiedenen Stadien mit der App warnen können.
Das zweite geplante Update soll ermöglichen, dass die Luca-App den Gesundheitsämtern zusätzliche Informationen zu Veranstaltungsorten gibt.
Das bedeutet, dass Betreiber von Clubs, Restaurants, Bars und anderen Veranstaltungsorten in der App Angaben zu Raumgröße und Raumaufteilung, Belüftung sowie zu Laufwegen hinterlegen können. Auf diese Weise könnten die Gesundheitsbehörden mögliche Risiken effizienter, leichter und schneller einschätzen.
Das System soll in Zukunft auch Orte mit einer eventuell erhöhten Infektionsrate erkennen
In Zukunft soll das System zudem auch die Orte automatisch erkennen, an denen möglicherweise eine erhöhte Infektionsrate vorliegt. Das wäre beispielsweise dann der Fall, wenn zwei Fälle von Infektionen an ein- und demselben Ort entdeckt werden.
Demnach könnten diese Daten auf ein sogenanntes Superspreding-Event hindeuten. Ein Ereignis, das das Risiko einer Ansteckung für Kontaktpersonen in der Regel deutlich erhöht. Alles in allem würden die Gesundheitsämter also von einer höheren Qualität der Daten und differenzierten Warnhinweisen profitieren.
Aktuell wird das umfassende Update mit Gesundheitsämtern im München, Nürnberg, Augsburg, Hannover, Hamburg, Stuttgart, Nordfriesland und Düsseldorf getestet
Nach Angaben der App-Betreiber wird das umfassende Luca-App-Update aktuell mit den Gesundheitsämtern in München, Nürnberg, Augsburg, Hannover, Hamburg, Stuttgart, Nordfriesland und Düsseldorf abgestimmt und getestet. Da die Gesundheitsbehörden allgemeine oder ungenaue Daten von Infektionsorten kritisierten, waren die App-Betreiber im Zugzwang.
Als Reaktion darauf, dass die Daten für entsprechende Behörden bei der Kontaktnachverfolgung wenig bis gar nicht hilfreich waren, erscheint nun das Update.
Allerdings ist das nicht ausschließlich die Schuld der App-Betreiber. Die meisten Restaurantbetreiber setzen Luca nicht so ein, wie ursprünglich gedacht. Demnach sind die Luca-Daten im Falle einer Infektion für die Gesundheitsbehörden nicht hilfreich.
Zum Beispiel bieten etliche Restaurants Check-in-Codes für das gesamte Restaurant an und nicht etwa für jeden einzelnen Tisch. Wenn die Betreiber der Lokalitäten zahlreiche Details zu ihren jeweiligen Räumlichkeiten preisgeben und in der Luca-App hinterlegen, wäre das ein großer Schritt vorwärts.
Dritte Neuerung: Eigene App für Eventveranstalter und Restaurantbetreiber
Neben den zwei großen Updates soll zudem eine dritte Neuerung kommen. Diese soll indirekt auch den Nutzen der Luca-App für die Gesundheitsämter steigern. So wird es künftig eine eigene App für Eventveranstalter und Restaurantbetreiber geben.
Diese soll das bestehende „Luca Locations Management Tool“ um eine mobile Komponente ergänzen. Damit besteht zum Beispiel die Möglichkeit, die Prüfzeugnisse beim Check-in, also den Genesungs- und Impfstatus der Gäste zu überprüfen.