Ostern – Die wichtigsten Traditionen und ihr Ursprung
Für Christen ist Ostern im Kirchenjahreskreis das größte Fest überhaupt. Die Auferstehung von Jesus Christus wird zelebriert. Aus dem Grund hoffen Christen auf das ewige Leben. Am Abend des Gründonnerstags findet ein Abendmahl-Gottesdienst statt. Karfreitag ist Ruhetag. Im Gottesdienst zu Jesus‘ Todesstunde um 15 Uhr gedenken Gläubige Jesus‘ Sterben am Kreuz.
In der Osternacht ist der Zeitpunkt gekommen, um die Auferstehung Christi zu zelebrieren.
Die Ostereier
In antiken Kulturen und Religionen wurde das Ei als Symbol der Wiedergeburt und Fruchtbarkeit geschätzt. Eine Wertschätzung von Eiern in religiöse und mystische Riten geht bis ins Zeitalter der Babylonier zurück. In einigen Kulturen gilt das Ei sogar als Ursprung der Welt und des Menschen.
Das Christentum nahm die symbolische Deutung des Eis auf und entwickelte diese Annahme weiter.
Es heißt, dass die unversehrte Hülle des Eis symbolisch für die Auferstehung Jesu steht. Deshalb nutzten die frühen Christen Eier ebenfalls als Beigabe für ein Grab. Ab dem 10. Jahrhundert war es unter koptischen Christen ebenfalls üblich, sich in Ägypten gegenseitig Eier zum Osterfest zu schenken.
Insbesondere rot gefärbte Eier galten als Symbol für das Blut von Jesus.
Die Osterkerze
Die Osterkerze ist eine der ältesten Oster-Traditionen. Seit jeher symbolisiert Licht das Leben. Im Altertum wurde das Symbol des Feuers sogar als etwas Heiliges geschätzt. Die Aufgabe römischer Priesterinnen bestand außerdem darin, das heilige Feuer nicht erlöschen zu lassen.
Die Wurzeln der Osterkerze gehen sogar auf das frühe Christentum zurück. In dieser Zeit war es üblich, die Nacht während des Gottesdienstes mit Kerzen zu erhellen. In Rom zelebrierten Menschen zudem den Brauch, die Osternachtfeier mit mehreren zwei Meter hohen Kerzen zu erleuchten. Im Laufe der Zeit ging die Feuersymbolik des heidnischen Sonnenwendfeuers direkt auf die Osterkerze über.
Das Osterlamm
Unter allen christlichen Festen ist Ostern die tierreichste Feierlichkeit. Schließlich ist Ostern nicht ohne die tierische Begleitung von Hasen, dem Fuchs, Storch und Osterlamm vorstellbar.
Das Lamm gilt als Symbol der Wehrlosigkeit gegen wilde Tiere. Im Alten Testament gilt das Lamm außerdem als typisches Opfertier. Im frühen Christentum war es gang und gäbe, geweihtes Lammfleisch unter dem Altar zu positionieren. Daraufhin verzehrten Christen das Fleisch am ersten Tag der Auferstehung.
Heute ist es üblich, die Osterlämmer als Kuchen zu servieren.
Zumeist wird zum Osterlamm eine Fahne beigelegt, die als Symbol für alles Leiden, eine erfolgreiche Überwindung des Todes sowie die Auferstehung gilt. In aller Regel wird ein Osterlamm oder Hefezopf aus süßem und weichem Teig gebacken. Diese Kreationen signalisieren, dass Ostern die Fastenzeit abschließt.
Der Osterhase
Während die biblischen Bezüge beim Osterlamm deutlich erkennbar sind, ist die Situation beim Osterhasen etwas kniffliger. Dennoch ist der Hase das populärste Ostertier.
Verschiedene Ursprünge führen auf die Tradition des Osterhasen zurück. Bereits in vorchristlicher Zeit galt der Osterhase als Symbol der griechischen Liebesgöttin Aphrodite, indem der Hase symbolisch für Fruchtbarkeit und gute Zeugungskraft steht.
In der byzantinisch-christlichen Tiersymbolik gilt der Hase hingegen als Symbol für Jesus Christus, das im Tod Leben bringt. Da Hasen mit offenen Augen schlafen, stehen die Tiere ebenfalls für Wachheit von Christus am Ostermorgen. In der Urkirche galten die stetig bedrohten Tiere hingegen als Abbild der verfolgten Christenheit.
Ursprünge des Osterhasen als Eierbringer
Erst im 17. Jahrhundert bürgerte es sich ein, dass der Osterhase die Eier bringt. Im Vorfeld übernahmen – je nach Region – unterschiedliche Tiere diese Aufgabe.
In den Vogesen gingen die Menschen sogar davon aus, dass Glocken am Gründonnerstag nach Rom flogen, um dort Ostereier abzuholen.
Auf ihrem Rückflug am Karsamstag wurden die Ostereier der Tradition zufolge über Feldern und Gärten fallen gelassen, damit Kinder diese finden.
Das Osterwasser
Solange Menschen auf unserem Planeten existieren, so lange steht Wasser als Symbol der Fruchtbarkeit und für Leben. Aus dem Grund wurde Wasser schon bei den Germanen als Andenken an die Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostera in Ehren gehalten.
Nach dem Eroberungszug des christlichen Glaubens wandelte sich Wasser als Symbol für Ostern.
Einem alten Volksbrauch zufolge war es üblich, dass Osterwasser von Ostersamstag auf Ostersonntag zwischen Mitternacht sowie Sonnenaufgang aus einem Bach geschöpft und daraufhin schweigend nach Hause getragen wurde. Hinter dieser Symbolik steht die Annahme, dass das Wasser ein Leben lang Beschwerden wie Ausschlag, Augenleiden und andere Erkrankungen heilt. Zudem steht Wasser sinnbildlich für Schönheit und ewige Jugend.
Einem Volksglauben zufolge sind die Kinder besonders intelligent, die mit Osterwasser getauft werden.