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Was ist Pilates? – Ursprung, Prinzipien und Unterschiede zu Yoga

Was ist Pilates?
Was ist Pilates? – Ursprung, Prinzipien und Unterschiede zu Yoga | Foto: ©photology1971 #277137656 – stock.adobe.com

Pilates ist ein umfassendes Training für den gesamten Körper, bei dem Atmung und Bewegung harmonisch miteinander verbunden werden. Die tiefen Bauch-, Rücken- und Beckenbodenmuskeln werden angespannt und dabei wird der Rumpf stabilisiert.
Die Beweglichkeit wird durch das Training funktioneller Bewegungsabläufe gefördert, dadurch eignet sich Pilates für alle, die viel sitzen und unter Verspannungen und Rückenschmerzen leiden. Es ist auch für diejenigen zu empfehlen, die sich fit halten und in Bewegung bleiben möchten.

Was ist Pilates?

Pilates ist ein sanftes, ganzheitliches Training, das sich durch langsame, fließende und kontrollierte Bewegungen auszeichnet. Eine tiefe, ruhige Atmung begleitet das Training. Pilates bringt Atmung und Bewegung in Einklang. Der Rumpf wird durch die Anspannung der tiefen Bauch-, Rücken- und Beckenbodenmuskulatur trainiert. Pilates fördert die Bewegung, da funktionelle Bewegungsabläufe trainiert werden.

Die kontrollierte und konzentrierte Ausführung der Bewegungen steht beim Pilates immer im Vordergrund. Für ein effektives Training ist die Qualität der Ausführung immer wichtiger als die Quantität.

Das Ziel von Pilates besteht im systematischen Training des gesamten Körpers durch Kräftigung und Dehnung in Kombination mit Atemübungen.

Durch eine bewusste Konzentration auf Körper und Atmung wird die Verbindung von Körper und Geist gefördert. Es kommt auf die Kontrolle und Kräftigung des Körperzentrums an. Die Selbstwahrnehmung und das Körpergefühl werden verbessert. Der Fokus liegt auf der Verbesserung von Konzentration, Ausdauer und Beweglichkeit.

Das Training erfolgt zumeist auf einer Matte. Um mehr Vielfalt in die Übungen zu bringen und die Effekte zu verstärken, können Pilates Geräte genutzt werden.

Pilates ist ein sanftes ganzheitliches Training
Pilates ist ein sanftes, ganzheitliches Training, das sich durch langsame, fließende und kontrollierte Bewegungen auszeichnet | Foto: ©Bojan #197496268 – stock.adobe.com

Ursprung von Pilates

Pilates ist nach seinem Erfinder, dem aus Mönchengladbach stammenden Joseph Hubertus Pilates, benannt. Er war Brauereigehilfe und wanderte 1912 oder 1913 mit seinem Bruder Frederick nach England aus. Die Brüder verdienten dort ihr Geld als Zirkusartisten und traten als Römische Gladiatoren auf.

In den 1920er Jahren entwickelte Joseph Hubertus Pilates ein umfassendes Gesundheits- und Trainingssystem, das er als „Contrology“ bezeichnete (Wie wirkt sich Pilates auf unsere Gesundheit aus?). Die Bezeichnung stand für die Kombination aus Körper und Geist. Erst viel später wurde das Training nach seinem Erfinder benannt. Joseph Hubertus Pilates entwickelte mehrere hundert Übungen.

Pilates betonte in seinen Schriften, dass nur durch die Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen Nachhaltigkeit und Wirksamkeit der Übungen möglich sind. Das Trainingssystem wurde im Lauf der Zeit ständig weiterentwickelt und verbessert. Inzwischen wurde es an die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst.

Mit Pilates wurden ursprünglich Tanz und Schauspiel trainiert. Die Körper der Tänzer und Darsteller wurden mit den Übungen gestärkt. Später entdeckte die Öffentlichkeit das Trainingssystem. Das klassische Programm beinhaltet ungefähr 40 Übungen, die in einer vorgegebenen Reihenfolge ausgeführt werden.

Ursprung von Pilates
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Pilates wurde ursprünglich entwickelt, um Tänzer und Schauspieler durch gezielte Übungen körperlich zu stärken | Foto: ©Jacob Lund #218582311 – stock.adobe.com

Unterschied zwischen Pilates und Yoga

Die Bewegungen von Pilates ähneln teilweise denen von Yoga. Pilates hat jedoch im Gegensatz zu Yoga keinen spirituellen Hintergrund. Auch beim Pilates kann die Konzentration auf den eigenen Körper etwas Meditatives haben.

Anders als beim Yoga werden beim Pilates verschiedene Geräte und anderes Zubehör wie Rollen oder Bälle verwendet.

Das Übungsspektrum lässt sich damit erweitern, sodass zusätzlich ein Training von Stabilität und Koordination erfolgt. Die Übungen lassen sich mit den Geräten variieren. Ein Vorteil von Pilates gegenüber Yoga besteht darin, dass das Gleichgewicht oder bestimmte Muskelgruppen gezielt trainiert werden. Verhärtete Muskeln werden beim Pilates massiert.

Typische Übungen beim Pilates

Ziel des Pilates ist das systematische Training des gesamten Körpers. Dabei kommt es auf den Dreiklang von Dehnungsübungen, Kräftigungsübungen und Atemübungen an.

Die Selbstwahrnehmung wird durch die bewusste Konzentration auf Bewegung und Atmung gesteigert. So entsteht ein besseres Körpergefühl, bei dem sich Körper und Geist verbinden können.

Typische Übungen beim Pilates
Die Selbstwahrnehmung wird durch die bewusste Konzentration auf Bewegung und Atmung gesteigert | Foto: ©fizkes #232444426 – stock.adobe.com

Prinzipien des Pilates

Das sogenannte Powerhouse ist der zentrale Bestandteil des Pilates. Dabei handelt es sich um die Korsett-Muskulatur, die durch die Anspannung von Bauch-, Rücken- und Beckenbodenmuskulatur aktiviert wird. Während des gesamten Trainings ist die Kontrolle der Körpermitte beizubehalten.

Bei allen Pilates-Übungen gelten sechs Prinzipien:

  • Zentrierung, da jede Übung mit der Aktivierung des Powerhouse beginnt
  • Atmung; das Tempo der Bewegung wird durch den Atemrhythmus bestimmt
  • Kontrolle; immer muss der Trainierende prüfen, ob er die Bewegung technisch richtig ausführt
  • Konzentration und Aufmerksamkeit, denn der Trainierende konzentriert sich immer auf die Muskulatur, die bei der jeweiligen Übung aktiv ist
  • Bewegungspräzision, da das Prinzip „Qualität vor Quantität“ gilt und die Übungen immer möglichst exakt ausgeführt werden, was auch die Häufigkeit der Wiederholungen bestimmt
  • Bewegungsfluss; die Übungen werden immer fließend ausgeführt, so wie auch die Übergänge zwischen den Übungen fließend sind

Für wen eignet sich Pilates?

Pilates eignet sich für alle, die ihren Körper beweglich halten und kräftigen möchten. Ausdauersportler können Pilates ebenso ausführen wie alle, die viel sitzen oder unter Verspannungen leiden.

Ein entscheidender Vorteil von Pilates besteht darin, dass das Verletzungsrisiko nur gering ist. Die Übungen werden kontrolliert ausgeführt. Abrupte Bewegungen werden vermieden. Jeder kann sein Übungstempo selbst bestimmen. Das Training lässt sich individuell anpassen.