Neue Entwicklungen in der Tourismusbranche: Reiselust auf Fernreisen
Folgen der Coronapandemie auf die Reisebranche gehören weitgehend der Vergangenheit an. Die Reiselust vieler Menschen steigt. Deshalb schaut die Reisebranche zuversichtlich in die Zukunft.
Millionen an Deutschen im Reisefieber
Trotz der Inflation, bedrohlichen Kriegen und der Konjunkturflaute hat Millionen an Deutschen die Reiselust gepackt. Rund 63 Prozent aller Deutschen planen eine mindestens fünf Tage lang andauernde Reise. Diese Zahl geht aus einer aktuellen Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hervor. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Anteil an Reisefreudigen um drei Prozentpunkte.
Die Tourismusbranche freut sich über stetig zunehmende Buchungsumsätze.
Im Gegenzug gibt es hierzulande viele Menschen, die sich Urlaubsreisen nicht leisten möchten oder schlichtweg nicht leisten können.
Unsichere Reisepläne bei vielen Deutschen
Ganze 18 Prozent aller Befragten gaben zu verstehen, dass sie in diesem Jahr nicht verreisen möchten. Zudem waren sich 19 Prozent aller Umfrageteilnehmer noch nicht sicher, ob sie verreisen möchten oder nicht. Die repräsentative Untersuchung wurde im Dezember 2023 und Januar 2024 durch das Institut GfK durchgeführt. An der Online-Studie nahmen 3.000 Probanden ab 18 Jahren teil.
Reiseträume verwirklichen
Wie Vertreter der Stiftung betonten, veranschaulichen die Zahlen, dass sich immer mehr Bundesbürger trotz dauerhaft bestehender Unsicherheiten ihre Träume verwirklichen möchten. Bei der Wahl der Reiseziele fällt auf, dass sich immer mehr Weltenbummler für ausländische Ferienziele entscheiden.
Nichtsdestotrotz ist Deutschland im Jahr 2024 nach wie vor das beliebteste Reiseziel.
Trotz persönlicher Herausforderungen und der Inflation sind Reisen auch in diesem Jahr ein wichtiger Bestandteil im Alltag vieler Menschen.
Sehnsucht nach Reisen in andere Länder
Laut der Untersuchung sehnen sich Deutsche immer häufiger nach Reisen in andere Länder. Im Jahr 2023 war Deutschland mit einem Marktanteil von 37 Prozent das beliebteste und häufigste Reiseziel der Deutschen. Für dieses Jahr bestätigten 28 Prozent aller Probanden, dass sie ihre größte Urlaubsreise im Inland verbringen. Zudem gaben 39 Prozent aller Befragten an, dass sie in diesem Jahr europäische Ziele erobern möchten. Weitere 16 Prozent planen hingegen eine Fernreise.
Diese Fernreisen erreichen schon beinahe wieder das gleiche Niveau aus dem Zeitraum vor der Corona-Pandemie – obwohl sich die Flugkosten erhöht haben. Besonders hoch stehen Länder im Fernen Osten im Kurs. Doch auch alle anderen Destinationen außerhalb Europas konnten an Boden gewinnen.
Gute Nachrichten für Reisebüros und Reiseveranstalter
Die zunehmende Reiselust kommt natürlich Reiseveranstaltern und Reisebüros zugute. Laut Informationen des Analysehauses TDA buchten Globetrotter bereits bis Ende Dezember 2023 Pauschal- und Individualreisen im Wert von rund 3,6 Milliarden Euro für die bevorstehende Sommersaison.
Diese Umsätze sind somit deutlich höher als in den Vorjahreszeiträumen.
Im Vorjahreszeitraum wurde ein Wert von 2,4 Milliarden Euro erreicht. Vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 beliefen sich die Umsatzeingänge auf 3,3 Milliarden Euro.
Großes Interesse an Frühbuchungen
Längst haben Tourismusexperten erkannt, dass Frühbuchen den Nerv der Zeit trifft. Vertreter der Tourismusbranche sind zuversichtlich, dass die meisten Deutschen auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten vermehrt verreisen möchten.
Besonders attraktiv sind Frühbucherrabatte, die für die meisten Buchungen bis Ende Februar bzw. Ende März gültig sind. Aktuelle Zahlen belegen, dass das Neubuchungsaufkommen für die ersten beiden Januarwochen an das Vorjahresniveau anknüpfen konnte. Erfahrungsgemäß sind der Januar und Februar die Hauptbuchungsmonate für die bevorstehende Sommersaison.
Finanzielle Probleme in vielen Haushalten
Dennoch bewegt sich die Zahl der Reisenden auf einem geringeren Niveau als vor der Pandemie. Für die aktuelle Wintersaison müssten noch 14 Prozent und für die Sommersaison 15 Prozent aufgeholt werden. Diese saisonübergreifend zu geringe Anzahl an buchenden Kunden spricht eindeutig dafür, dass sich nicht jeder Haushalt eine organisierte Urlaubsreise leisten kann oder möchte. Hierfür sind in erster Linie gestiegene Lebenshaltungskosten verantwortlich.
Dennoch erzielt das Urlaubsreisegeschäft im direkten Vergleich zum generellen Konsumklima überdurchschnittlich gute Werte.
Andere Strategien zur Erfüllung von Reisewünschen
Seit dem Ende der Corona-Pandemie verwiesen Reiseveranstalter und Reisebüros für die Saison 2022/23 erstmals wieder auf ein normales Tourismus- bzw. Reisejahr. Schenkt man Analysen von Volkswirten Glauben, sparen viele Menschen zwar bei ihren Ausgaben im Alltag. Doch auf eine Urlaubsreise möchten die meisten Deutschen nicht verzichten.