Schlafapnoe – Symptome und Optionen zur Behandlung
Eine Schlafapnoe ist eine im Schlaf auftretende Atemstörung, die regelmäßig längere Atemstillstände verursacht. Am Tag fühlen sich Betroffene aufgrund der Atemprobleme unausgeruht. Zum Teil sind sie so müde, dass sie sogar im Sitzen oder gar Stehen einzuschlafen drohen.
Von diesem Problem ist etwa jeder zwanzigste Mann und jede fünfzigste Frau betroffen.
Gelegentliche Atemaussetzer sind ungefährlich
Kleine nur gelegentlich auftretende Atemaussetzer oder Schnarchen schaden der Gesundheit nicht. Im Gegensatz dazu könnte ein regelmäßig auftretender Totalausfall der Atmung während des Schlafs verheerende Folgen haben. Die Ein- und Ausatmung erfolgt bei Menschen unbewusst.
Ist der Kohlendioxidgehalt im Blut zu hoch, entsteht ein Atemreiz, der bei Erwachsenen zwischen 11- und 15-mal pro Minute ausgelöst wird.
Entspannt sich die um die oberen Atemwege verlaufende ringförmige Muskulatur während des Schlafs, fällt der Rachen durch das Einatmen zusammen. Es folgt eine Verengung der Atemwege, eine sogenannte Obstruktion.
Kein Erholungseffekt durch Schlaf
Aufgrund der im Schlaf auftretenden Atemstillstände mangelt es dem Körper an Sauerstoff. Der CO2-Spiegel im Blut erhöht sich. Darauf reagiert der menschliche Körper mit einer Art Weckreaktion.
Betroffene erwachen zwar nicht komplett, doch dafür steigt der Puls an und sie werden unruhig. Der durch den Schlaf erhoffte Erholungseffekt bleibt aus.
Genetische Veranlagung als eine mögliche Ursache
Mögliche Ursachen für das obstruktive Schlaf-Apnoe-Syndrom – das OSAS – sind genetische Veranlagungen wie eine Verkrümmung der Nasenscheidewand, eine angeborene Unterkiefer-Fehlstellung oder eine schlaffe Rachenmuskulatur. Leiden Kinder unter diesen Beschwerden, sind zumeist vergrößerte Rachenmandeln oder Polypen dafür verantwortlich.
Vermehrt treten Atemaussetzer ebenfalls bei einem hohen Konsum an Schlafmitteln, Nikotin, Alkohol oder illegalen Drogen auf.
Der wichtigste Risikofaktor ist jedoch hohes Übergewicht. Schnell gelangen Betroffene in eine Art Teufelskreislauf, da Schlafmangel wiederum eine wichtige Ursache für Übergewicht ist.
Symptome im Überblick
Ein häufiges Indiz sind starke Schnarchgeräusche, die von Atempausen unterbrochen werden. Diese Atempausen sind jeweils an einem Schnarchlaut bzw. einem intensiven Atemzug erkennbar. Das heißt jedoch nicht, dass jeder Schnarcher von Apnoe betroffen und jeder Apnoe-Patient im Gegenzug laut schnarcht.
Zumeist treten zusätzlich Symptome wie Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, nächtliches Schwitzen sowie starke Müdigkeit auf.
Wie erfolgt die Diagnosestellung?
Bei einem berechtigten Verdacht auf OSAS bieten HNO-Ärzte mit entsprechender Fortbildung ein Schlafdiagnostik-Screening an. In dessen Rahmen nehmen Patienten spezielle Geräte mit nach Hause, um die Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung im Blut, die Atemströmung, Körperposition, Herzfrequenz sowie Hebe- und Senkbewegungen des Brustkorbs aufzeichnen.
Ein deutliches Indiz für OSAS liegt vor, wenn stündlich mindestens fünf Apnoe-Phasen mit mindestens zehn Sekunden anhaltender Dauer diagnostiziert werden.
Während einer Schlaflabor-Untersuchung ist es ebenfalls möglich, zusätzliche Faktoren wie die Herzfrequenz, Blutdruck, Muskeltonus, Augenbewegungen während des Schlafs sowie Gehirnströme zu ermitteln. Hieraus lässt sich beispielsweise schließen, wie eingeschränkt die Tiefschlaf- oder Traumschlafphasen sind.
Bewährte Therapieansätze
In einigen Fällen ist operative Kürzung des Gaumensegels sinnvoll. Jedoch ist es nicht garantiert, dass Betroffene nach diesem Eingriff komplett beschwerdefrei sind. Eine bewährte Methode ist die sogenannte pneumatische Schienung der oberen Atemwege. Produkte für die CPAP-Therapie sind Atemtherapie-Geräte, die mithilfe von Überdruck einem Zusammenfallen der Atemwege entgegenwirken.
Allerdings müssen sich Betroffene während der Therapie in der Nacht stets eine Atemmaske samt Bändern um den Kopf schnallen. Diese Technik ist jedoch nicht für jeden Patienten angenehm.
Gewichtsverlust als effektive Maßnahme
Mehrere Studien verdeutlichen, dass ein Gewichtsverlust die effizienteste Behandlungsmethode ist. Eine Gewichtsreduktion beeinflusst den Schweregrad der Schlafstörung massiv und beugt außerdem einer Bildung etwaig auftretender Gefäßerkrankungen vor.
Allerdings ist eine Ernährungstherapie für die meisten Betroffenen mit einer deutlichen Umstellung des Lebensstils verbunden. Möglicherweise ist eine Formula-Diät der richtige Weg, die Ärzte sogar speziell verordnen können. Zudem trägt regelmäßiger Sport zum Kalorienverbrauch bei. Betroffene sind gut beraten, keinen Alkohol oder Nikotin zu konsumieren.