Sport zu zweit – Wie wichtig ist gemeinsamer Sport für die Beziehung?
Yoga statt Serien oder Walking anstatt Restaurantbesuch: Wieso nicht nach Alternativen zu klassischen Freizeitbeschäftigungen für Pärchen suchen? Gemeinsamer Sport kann verliebten Paaren ebenfalls eine angenehme Zeit zu zweit garantieren. Dabei helfen einige Regeln, damit sich Sport nicht als Beziehungskiller erweist.
Eine Wohltat für Beziehungen?
Autor und Paarberater Eric Hegmann ist sich sicher, dass sich gemeinsamer Sport positiv auf Beziehungen auswirkt. Einerseits werden Frust und Stresshormone abgebaut. Andererseits verbringen Pärchen gemeinsame Zeit miteinander. Die Libido wird aktiviert.
Es gibt also viele gute Gründe, um gemeinsam Sport zu treiben.
Noch mehr Freude bereitet es, beim sportlichen Training zusammen gegen andere Paare anzutreten. Dadurch verstärkt sich das Gefühl, gemeinsam als Team zu funktionieren. Generell empfiehlt Hegmann allen Paaren regelmäßige Datenights. Schließlich ist auch Vorfreude im Spiel, wenn ein gemeinsamer Sporttag pro Woche geplant ist. In diesem Zusammenhang betont Prof. Jens Kleinert als Leiter der Abteilung Gesundheit und Sozialpsychologie des Psychologischen Instituts der Deutschen Sporthochschule Köln, dass Partner ihr Gegenüber beim Sport in einer Rolle kennenlernen, die sie sonst nicht kennen. Diese besondere Erfahrung sei etwas Gutes.
Ziele detailliert definieren
Am Anfang ist es sinnvoll, gemeinsame Ziele klar zu definieren. Beide Beteiligten sollte hinterfragen, was sie mit dem sportlichen Training überhaupt erreichen möchten. Einigkeit sollte darüber bestehen, welcher Zweck die Bewegung und der Sport verfolgen sollen.
Geht es eher darum, gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen oder der Gesundheit etwas Gutes zu tun?
Beliebte Fitnessübungen zu zweit
Beliebte Fitnessübungen sind gemeinsame Spaziergänge, Jogging oder Radfahren. Gibt es jedoch andere Optionen, sollte man genau überlegen, ob gemeinsame Besuche im Fitnessstudio, eines Sportvereins oder Kursen wie Yoga zur Wahl stehen. Zu guter Letzt stellt sich die Frage, ob Pärchen der sportlichen Tätigkeit zu zweit oder zusammen mit anderen Pärchen nachkommen möchten.
Eine gute Grundlage ist es, wenn die gemeinsamen Trainingseinheiten exakt geplant sind.
Paare sollten sich auf wiederkehrende feste Termine einigen, an denen alle Beteiligten gemeinsam trainieren können. Dabei sollten sich alle Partner darüber im Klaren sein, wie intensiv die Sportart betrieben werden soll. Zur Frage steht beispielsweise, wie häufig und wie oft das Training durchgeführt wird.
Leistungsunterschiede berücksichtigen
Ob die Pärchen gemeinsam eine neue Sportart ausüben oder sich zukünftig zusammen auf das Hobby eines Partners konzentrieren, spielt keine große Rolle. Wichtig ist es dabei nur, dass ein Neuling seine Rolle als Anfänger im Gegensatz zum erfahrenen Sportler annimmt. Bei der Wahl der Sportarten halten Experten das Laufen für eine gute Option. Bei dieser Sportart verbringen alle Beteiligten ihre Freizeit an der frischen Luft und können sich dabei noch unterhalten.
Weitere interessante Möglichkeiten sind Tennis, Golf, Kitesurfen oder Wellenreiten. Wer es sich leisten kann, sollte über die Beauftragung eines Personal Trainers nachdenken. Dieses Training ist insbesondere für Einsteiger-Paare eine gute Idee, um ein gemeinsames Sportprogramm durchzuführen.
Niemand darf überfordert oder gelangweilt sein
Leistungsunterschiede sind bei gemeinsamem Training eher unerheblich. Wichtig ist es nur, dass sich beide Partner nicht überfordert fühlen oder auch nicht gelangweilt sind. Wer jedoch etwas Kreativität walten lässt und Kompromisse finden möchte, findet gewiss die passende Lösung.
Eine Option sind differenzierte Aufgabenstellungen. Während eine Person eine Übung in gedrosseltem Schwierigkeitsgrad durchführt, absolviert der andere die Übung mit gesteigerter Schwierigkeit. Eine andere Lösung wäre, die ersten 20 Minuten zusammen zu joggen und sich anschließend zu trennen. Dabei ist es stets wichtig, dass die stärkere auf die schwächere Person Rücksicht nimmt. Fühlt sich ein Partner überfordert, macht sich schließlich schnell Frust breit.
Klar definierte Vereinbarungen treffen
Wer den inneren Schweinehund überwinden möchte, wirkt der Suche nach Ausreden mit einer klar definierten Vereinbarung entgegen. Das bedeutet mit anderen Worten, strikt an vereinbarten Terminen festzuhalten. Eventuell kommt eine Art Vereinbarung in Betracht, mit der beide Partner festgelegte Termine an Pinnwänden notieren.
Mit dieser Strategie verringert sich einerseits das Konfliktpotential. Andererseits entsteht durch diese Regelung Verbindlichkeit.
Möglicherweise klären die Paare auch schon im Vorfeld, wie sie sich in solchen Situationen am besten motivieren können. Inwiefern ist es beispielsweise erlaubt, auf seine Mitmenschen Druck auszuüben? Diese Situation ist ebenfalls eine besondere Herausforderung für Paare. Schließlich sollten alle Betroffenen wissen, wie sie am besten mit der Situation umgehen.
Bei Missgefallen andere Lösungen finden
Ist der Plan vom regelmäßigen gemeinsamen Training auf Dauer nicht von Erfolg gekrönt, sollten andere Lösungen gefunden werden. In dieser Situation sind Paare gefragt, um andere gemeinsame Anknüpfungspunkte zu finden.
Mangelt es auf Dauer an Gemeinsamkeiten, sollten sich Paare schon die Frage stellen, was sie an ihrer Beziehung überhaupt schätzen.