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Spotify testet eine Funktion für virtuelle Konzerte und Ereignisse

Spotify testet eine Funktion für virtuelle Konzerte und Ereignisse
Spotify testet eine Funktion für virtuelle Konzerte und Ereignisse

Die Corona-Pandemie hat in vielen Bereichen unseres Lebens Spuren hinterlassen. Auch auf die Musikindustrie hatte und hat der Virus noch immer erhebliche Auswirkungen. Künstlern, Veranstaltern und die ganze Branche, die sich auf Live-Auftritte, Konzerte und andere musikalische Ereignisse verlassen hatten, wurden plötzlich der Teppich unter den Füßen weggezogen. Bis Dato kann kein Einkommen generiert werden, denn Konzerte und Co. Können in der realen Welt aktuell noch immer nicht stattfinden.

Hat der beliebte Musik-Streaming-Dienst mit der Suche nach virtuellen Alternativen Erfolg?

Ein bevorstehendes Feature könnte vielen Menschen helfen

Spotify plant ein Feature, bei dem Künstler über Live-Musik-Events mit ihren Fans verbunden werden. Die Funktion soll dabei nicht bei der Suche von Live-Konzerten helfen (wie das vor der Pandemie der Fall war), sondern auf bevorstehende „virtuelle Ereignisse“ eines Künstlers aufmerksam machen.

Für die breite Masse gibt es diese Funktion noch nicht, aber laut einem Screenshot von Jane Manchun Wong gibt es testweise einen Abschnitt „Bevorstehende virtuelle Ereignisse“.

„Bevorstehende virtuelle Ereignisse“

Nach dem Tippen auf die Veranstaltung werden Fas darüber informiert, dass der jeweilige Künstler an Tag X bei einem virtuellen Konzert auftreten wird. Auch Ticketing-Partner werden für diese Veranstaltung aufgeführt.

Die Umstellung auf virtuelle Veranstaltungslisten anstelle von Live-Konzerten wäre für den beliebten Musik-Streaming-Service nicht schwierig zu implementieren.

Spotify arbeitet bereits mit Ticketing-Partnern zusammen. Diese Ticketing-Sites haben virtuelle Ereignisse in der Pandemie genutzt, um ihre Geschäfte am Leben zu erhalten, während Veranstaltungen aufgrund gesundheitlicher Bedenken verzögert, abgesagt oder durch staatliche Sperren sogar illegal wurden.

Spotify und die Verbindung mit den Fans

Das Unternehmen hat eine lange Geschichte bezüglich der Verbindung von Künstlern und deren Fans. Bereits seit 2015 gibt es eine Funktion zur Entdeckung von Konzerten. Auch wenn über den Musik-Streaming-Dienst keine Event-Tickets direkt verkauft werden, können die Hörer-Daten und das Wissen über den Standort eines Benutzers genutzt werden, um Fans, die an einer Teilnahme interessiert sein könnten, passende Konzerte vorzuschlagen.

In der aktuellen Situation könnten diese Empfehlungen nun weiterentwickelt und überregional angeboten werden, da die Menschen durch virtuelle Veranstaltungen überall teilnehmen können – und nicht nur in der Nähe.

Das größere Ziel von Spotify ist, die Nr. 1 Plattform für Künstler zu sein
Das größere Ziel von Spotify ist, die Nr. 1 Plattform für Künstler zu sein

Das größere Ziel von Spotify ist, die Nr. 1 Plattform für Künstler zu sein

Spotify müsste seine bestehenden Partnervereinbarungen nur geringfügig anpassen, um Zugriff auf die virtuellen Ereignislisten zu erhalten. Auf diesem Weg kann die Funktion für virtuelle Ereignisse problemlos gestartet werden. Wegen der aktuellen Lage und der Ungewissheit, wie lange uns die Pandemie noch in Schach halten wird, ist es schwer vorstellbar, dass ein Partner ein solches Angebot ablehnen würde.

Dies dient auch dem größeren Ziel von Spotify, denn das Unternehmen möchte von allen Künstlern als bevorzugte Plattform gesehen werden.

Wird das Feature dauerhaft bestehen?

Es ist nicht ganz klar, ob der Musik-Streaming-Dienst das Hinzufügen virtueller Veranstaltungen als vorübergehende Maßnahme erachtet, um Künstler bei der Verwaltung ihres Einkommens zu helfen, bevor alles wieder zur Normalität zurückkehrt, oder ob Spotify davon ausgeht, dass auf dem Markt für virtuelle Veranstaltungen langfristig Raum für Wachstum bestehen wird.

Gegenwärtig hat diese Art von Ereignissen Musikern dabei geholfen, die Pandemie zu überstehen, sind aber dennoch kein Ersatz für Live-Konzerte.

Es gibt natürlich einige Ausnahmen und es konnte auch ein Umsatz-Rekord für eine virtuelle Show verzeichnet werden, doch das bleiben in der Regel auch Ausnahmen. Generell ist der Umsatz in der Musikindustrie um bis zu 98 Prozent zurückgegangen.

Viele Künstler versuchen es mit kleineren Performances

In Zeiten der Covid-19-Pandemie muss man kreativ werden. So versuchen viele Künstler über FacebookLive zu übertragen. Allerdings sind diese kleinen Performances nicht so skalierbar, wie es ein größeres Konzert oder eine größere Performance wäre. Dieser Umstand öffnete die Tür für größere Veranstalter, engagierte Streaming-Unternehmen und größere Musikplayer.

Der Test und die Arbeit von Spotify an Live-Events kommt zu einem Zeitpunkt, an dem auch eine Reihe ähnlicher Schritte von anderen Streming-Musikunternehmen wahrzunehmen sind. Allerdings handelt es sich da um Unternehmen, die hier eher unbekannt sind. Mit Spotify kommt die Funktion auch nach Europa.