Traumhafte Passstraßen in Österreich für Motorradfahrer und Alpentourer
Ein echtes Paradies für Motorradfahrer ist Kärnten, das Bundesland im Süden von Österreich. Es gibt eine reichhaltige Auswahl an Passstraßen, Alpenpässen, Panoramastraßen und kurvenreiche Strecken, die das Herz eines jeden Bikers höher schlagen lassen. Österreich ist ein wahres Motorradland und vielerorts sind entsprechende Hotels zu finden, speziell sich auf die Wünsche und Bedürfnisse von Bikern spezialisiert haben.
Mit dem Motorrad in Österreich unterwegs
Ist das Motorrad für eine Alpentour startklar, wird nur noch eine Autobahn-Vignette benötigt, die für 10 Tage 4,40 Euro für Biker kostet.
Bei manchen Autobahnen und Passstraßen fallen zusätzliche Mautgebühren an.
Auch wenn es auf der Motoradtour in den Fingern juckt, sollte sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen, 130 km/h auf Autobahnen, 100 km/h auf Landstraßen und 50 km/h innerorts gehalten werden. Tempofahnder stehen gerne hinter Tunneln. Ansonsten halten sich die Siegerfotos von Verkehrsüberwachungskameras eher in Grenzen.
5 großartige Touren für wahre Motorradfahrer
Gerade der Süden Österreichs hat im Hinblick auf Fahrspaß und einzigartige Erlebnisse einiges zu bieten. Die Touren führen durch sanfte Hügellandschaften, über Straßen mit zahlreichen Serpentinen, sorgen für Herzklopfen und präsentieren eine fulminante Aussicht auf einzigartige Landschaftsformationen.
Die Touren-Queen in Österreich – Großglockner Hochalpenstraße
Wer im Süden von Österreich mit dem Motorrad unterwegs ist, darf die Großglockner-Hochalpenstraße nicht auslassen.
Für Motorradfahrer ist die hochalpine Bergstraße eines der großen Highlights.
Sie stellt eine Verbindung zwischen den österreichischen Bundesländern Salzburg und Kärnten dar. Fast ständig wird die Motorradtour vom höchsten Berg in Österreich, dem Großglockner begleitet. Auf der Tour von Bruck nach Heiligenblut verwöhnt die 47,8 Kilometer lange Strecke Biker mit 36 Kehren und es wird dabei der Alpenhauptkamm passiert. Direkt in das Zentrum des Nationalparks Hohe Tauern geht dabei die Reise. Die Edelweißspitze ist der höchste Punkt und stellt ein wahres Erlebnis dar, wenn die Tour mit dem Motorrad gefahren wird.
Kein Biker sollte sich die Großglockner Hochalpenstraße entgehen lassen, die im österreichischen Alpenraum zu den beliebtesten Zielen auf zwei Rädern zählt.
Das sanfte Glück mit dem Bike auf der Nockalmstraße erleben
Die Nockalmstraße mit unmittelbarem Naturanschluss bietet Bikern 52 sanft geschwungene Kurven durch den Biosphärenpark Nockberge. Die Straße ist 35 Kilometer lang, wurde 1981 eröffnet und gehört bei einer Tour über die Kärntener Alpenpässe zu den beliebtesten Strecken.
Die Kehren werden hier als „Ridn“ bezeichnet, was jeder Motorradfahrer gleich mit dem englischen Wort „Ride“ assoziiert. Die Strecke lässt sich mit dem Bike ganz entspannt fahren. Sie führt durch eine sanft ansteigende Hügellandschaft, vorbei an üppigen Beständen von großen Zirben und Lärchen.
Erdgeschichtliche Raritäten sind die runden „Nocken“. Denn sie sind um viele Jahre älter als die Hohen Tauern, die ganz in der Nähe liegen und reich an Bodenschätzen. Zu finden ist vorwiegend Eisenerz und Magnesit. Zu entdecken gibt es zahlreiche Hochöfen, unter anderem in Eisentratten, die nicht mehr in Betrieb sind, aber vom Bergbau in dieser Region zeugen.
Fulminante Aussicht auf einer Tour über die Villacher Alpenstraße
Zu den beliebtesten Berg- und Passstraßen beim Motorradfahren im Alpenraum gehört die Villacher Alpenstraße. Die Tour führt Biker vom 500 Meter hoch gelegenen Villach-Möltschach auf den Dobratsch zum Aussichtspunkt Rosstratte auf 1.732 Meter Höhe. Der Gipfel des Dobratsch mit 2.167 Meter Höhe lässt sich nicht mit dem Motorrad, sondern nur zu Fuß erreichen.
Eine Motorradtour über die Villacher Alpenstraße belohnt Biker immer wieder mit einem grandiosen Ausblick auf Villach.
Die Stadt ist bei Motorradfahrern zum Übernachten in Kärnten ein beliebtes Ziel. Von dort führt die Strecke zum Wörthersee, Ossiacher See und Faaker See. Viele Motorradfahrer nutzen auch die Möglichkeit, um eine Motorradtour durch Karawanken südlich von Villach zu machen. Die Julischen Alpen und die „Schütt“, das größte Bergsturzgebiet an der südlichen Flanke des Dobrachts, lassen sich auch mit dem Motorrad erkunden.
Wer etwas mehr Herzklopfen abseits der Route erleben möchte, sollte die Aussichtsplattform „Rote Wand“ besuchen. Dort gibt es einen eindrucksvollen Blick, 400 Meter in die Tiefe, über dem Abgrund der Felswand. Auf der Villacher Alpenstraße sind zahlreiche Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden, um die Tour mit dem Motorrad in vollen Zügen zu genießen und die beeindruckende Landschaft auf sich wirken zu lassen.
Ein besonderes Appetithäppchen – die Gerlitzen Alpenstraße
Die Gerlitzen hat eine Höhe von 1.909 Meter und ist im Kärntener Zentralraum in der Nähe von Villach ein Ski- und Aussichtsberg. Mit dem Motorrad lässt sich der Berg auf drei Straßen befahren. Eine davon führt Biker über die Gerlitzen Alpenstraße. Gestartet wird in Bodendorf. Die Strecke führt über Deutschberg bis hinauf auf rund 1.800 Meter über Seehöhe. Stifters Gipfelhaus liegt knapp unterhalb dem Gipfel. Wer gerne länger bleiben möchte, kann dort übernachten und eine tolle Aussicht auf das Berg- und Seepanorama genießen.
Der Name Gerlitzen stammt von dem altslawischen Wort „Gorelice“ beziehungsweise goreti ab, was brennen bedeutet und ist ein Hinweis darauf, dass es sich um eine Gegend mit Feuerbränden handelt. Darum werden die Gerlitzen auch inoffiziell als Feuerberg bezeichnet.
Über die Malta Hochalmstraße mit dem Bike zur Klönbreinsperre
Der Süden Österreichs mit seinen zahlreichen Seen, eingebettet in eine schöne Berglandschaft, ist mit dem Motorrad alleine deshalb eine Reise wert, um ausgiebigen Fahrspaß und eine einzigartige Aussicht zu genießen. Wer zu einer Tour über die 14,4 Kilometer lange Malta Hochalmstraße aufbricht, wird hinauf zu der höchsten Staumauer in Österreich, zur Kölnbreinsperre geführt.
Die Strecke bietet für Biker viel Spaß, die beim Fahren Abwechslung lieben. Auf der Strecke geht es durch Felstunnel, Spitzkehren und vorbei an zahlreichen Wasserfällen.
Das macht, genauso wie andere Touren, die Malta Hochalmstraße so beeindruckend, gerade wenn die Strecke auf zwei Rädern gefahren wird.
Zwischendurch sollte unbedingt angehalten und das Motorrad stehen gelassen werden. Direkt an der Staumauer ist der „Airwalk“ befestigt. Das ist eine Glasfläche, die eine freie Sicht 200 Meter in die Tiefe offeriert. Auch wenn der Blick nach oben gerichtet wird, wird schnell deutlich, warum die Tour über die Malta Hochalpenstraße zu den schönsten Touren über die Alpenpässe gehört.
Es gibt einen atemberaubenden Blick auf die hochalpine Landschaft, die durch den Nationalpark Hohe Tauern und den Großglockner geprägt ist. Das Bild bleibt nach der Motorradtour im Süden von Österreich noch lange in Erinnerung.