UNESCO hat entschieden – Drei deutsche Kurorte als neues Welterbe
Vor einigen Tagen ernannte die UN-Organisation UNESCO drei neue deutsche Gemeinden zum Welterbe. Neben den drei Gemeinden aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern erhielt eine Künstlerkolonie aus Deutschland diese Auszeichnung ebenfalls.
Kurorte als „Große Bäder Europas“
Die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation ernannte Baden-Baden aus Baden-Württemberg, Bad Ems aus Rheinland-Pfalz und Bad Kissingen in Bayern zum Welterbe. Diese Auszeichnung erhielten die Gemeinden zusammen mit acht weiteren Kurorten als „Große Bäder Europas“. Diese Entscheidung traf das UNESCO-Komitee im Rahmen der 44. Sitzung in Fuzhou, einer chinesischen Stadt.
Der Titel wird ausschließlich an Natur- und Kulturstätten mit herausragendem universellem Wert verliehen.
Seitdem gilt die Künstlerkolonie Mathildenhöhe aus Darmstadt ebenfalls als neues Welterbe. In der 1899 gegründeten Kolonie arbeiten seit jeher Künstler. Die kreativen Köpfe erbauten seitdem mehrere Häuser, in denen sie leben und arbeiten.
Zentren traditioneller europäischer Badekultur
Als „Große Bäder Europas“ gelten Kurorte, die in der Zeit vom 18. bis 20. Jahrhundert weltweit an Bedeutung gewannen.
Heute gelten natürliche Thermalwasser als wichtige Basis, um die Epochen übergreifende Tradition europäischer Badekultur fortzuführen. Weitere als Welterbetitel erkorene Kurstädte sind beispielsweise Karlsbad aus der Tschechischen Republik oder Spa aus Belgien.
Mondäne Städte mit medizinischen Funktionen
Die Kurorte punktet heutzutage mit Bauten, die therapeutische, medizinische und gesellschaftliche Funktionen erfüllen.
Die Kurbäder gelten als mondäne Stätten, die sich der Gesundheitspflege widmen und architektonische Prototypen beherbergen.
Deutschlands schönste Welterbestätten
Die Welterbeliste beinhaltet über 1.000 Kultur- und Naturstätten aus 167 verschiedenen Ländern. Insgesamt gelten 51 dieser Stätten aktuell als bedroht.
In Deutschland befinden sich aktuell 47 Welterbestätten. Zusätzlich haben sich noch weitere Attraktionen mit deutscher Beteiligung beworben, über die das Komitee zeitnah entscheidet. Dazu gehört der Donaulimes als Bestandteil der römischen Grenze oder das jüdische Kulturerbe in Worms, Speyer und Mainz.
Begeisterung über die Auszeichnung
Die Auszeichnung von Baden-Baden als Welterbe stieß in der Stadt auf großen Anklang.
Bei der Verkündung sprangen viele Zuschauer im Rahmen einer Live-Übertragung auf und jubelten vor Freude.
Ministerin Nicole Razavi von der CDU betonte, dass sie sich sehr für Baden-Baden freue. Ihrer Aussage kann die Stadt stolz darauf sein, was diese zu bieten hat.
Große Pläne in Bad Kissingen
Dirk Vogel als Oberbürgermeister von Bad Kissingen betonte den Welterbetitel der unterfränkischen Kleinstadt als „große Chance“ zu betrachten. Seiner Meinung nach sei es mit dem Titel einfacher, noch mehr Bürger und Unternehmen für Bad Kissingen zu gewinnen. Zugleich gab der SPD-Politiker zu verstehen, gelebte Geschichte präsentieren zu wollen.
Deshalb ist es in Planung, zukünftig Prachträume wie den Max-Littmann-Saal für die Öffentlichkeit zu öffnen. Eine Ernennung als Welterbe sei schließlich Verantwortung und Chance zugleich.