Warum kratzen die meisten Hunde an ihren Betten?
Hunde haben viele Eigenarten, die ihre Herrchen regelmäßig zum Lachen bringen. Eines von diesen amüsanten Verhaltensweisen ist das Kratzen an den Hundebetten/Körbchen. Normalerweise kennen wir das Kratzen an Gegenständen eher von Katzen als von Hunden. Für die meisten dieser Macken gibt es dabei eine biologische Erklärung – auch diese Eigenart macht da keine Ausnahme.
Am Bett kratzen ist in der DNA verankert
Das Verhalten von Haustieren überrascht uns immer wieder aufs Neue. So zum Beispiel die Art und Weise, wie Hunde an deren Betten kratzen. So amüsant Sie das auch finden mögen, ein solches Verhalten ist tatsächlich in der DNA Ihrer Vierbeiner kodiert. Es ist so alt wie die Spezies selbst und geht noch bis in die Zeit zurück, in der „wilde Hunde“ unter den Menschen lebten.
Um ein Schlafloch zu graben, mussten die Hunde damals auf dem Boden kratzen.
Ihr Ziel war es, sich friedlich auszuruhen und sich an einem komfortablen Ort geschützt zu fühlen. Natürlich müssen die meisten Hunde solche Räume heutzutage nicht mehr bauen. Dennoch neigen sie dazu, ihren Schlafbereich zu kratzen/graben, um ein Nickerchen zu machen. Dieses Verhaltensmuster ist eine Art Überbleibsel aus der damaligen Zeit.
Hunde haben eigene Schlafrituale – wie wir Menschen auch
Genau wie wir Menschen haben Hunde vor dem Schlafengehen ihre eigenen Rituale. Das ist der Hauptgrund, warum sie teilweise so lange brauchen, um sich hinzulegen. Wie auch wir müssen die treuen Begleiter zuerst ihre Betten richtig machen. Dabei befolgen sie einige wichtige Schritte.
Das Kratzen ist nur eines davon und hat verschiedene Gründe:
- Instinkt
- Komfort
- Markieren
- Temperaturkontrolle
Hunde stammen von Wölfen ab – das Tier veränderte sich, der Instinkt bleibt
Wie die meisten von Ihnen sicher wissen, stammen die Hunde von Wölfen ab. Diese Wildtiere graben Höhlen auch heute noch, um ihre Jungen aufzuziehen.
Selbst wenn sich Ihr Haustier in einer geschützten und komfortablen Umgebung befindet, muss er in seinem Schlafbereich kratzen, um diesen Höhlenschutz zu gewährleisten.
Das Erweichen bzw. Verändern der Form erfolgt, wie schon gesagt, instinktiv und ist evolutionär bedingt.
Komfort mit allen Mitteln
Der zweite Grund, warum ein Hund sein Bett kratzt, ist der Komfort. So wie die wilden Verwandten versuchen unsere Vierbeiner so lange zu graben, bis der Schlafbereich so angenehm wie möglich ist und zum jeweiligen Körper passt.
Einige Hunde gehen zusätzlich mehrmals im Kreis, andere schieben den Schlafbereich mit dem Kopf an eine entfernte Stelle. Wenn Sie bemerken, dass der Hund Blätter oder Moss in sein Körbchen bringt, dann benötigt er möglicherweise eine zusätzliche Decke oder ein Kissen.
Hunde sind sehr territorial
Eines der charakteristischsten Merkmale von Hunden ist, dass sie sehr territorial sind. Daher neigen sie dazu, Markierungsaktionen durchzuführen. Das bedeutete, dass die Hunde alle Räume beanspruchen, die sie für ihre halten.
Sicherlich kennen Sie die häufigste Form des Markierens: Das Pinkeln auf etwas. Was Sie vielleicht nicht wussten: Gleichermaßen kann das Kratzen oder Reiben an den Betten als Markierung verstanden werden.
Der Grund dafür ist, dass Hunde Schweißdrüsen an den Pfoten haben.
Dadurch setzen die Tiere einen Duft frei, der ihren Schlafbereich markiert.
Temperaturkontrolle als möglicher Grund
Ein weiterer möglicher Grund könnte die Temperaturkontrolle sein. Wenn ein Hund in dessen Schlafbereich zu kratzen beginnt, kann das ein Versuch sein, sich dem Klima anzupassen.
Häufig ist dieses Verhalten bei Tieren zu beobachten, die außerhalb des Hauses schlafen. Durch das Graben eines Schlafplatzes kann sich der Vierbeiner entweder Aufwärmen oder Abkühlen.
Grundsätzlich handelt es sich beim Kratzen oder Graben um kein negatives Verhalten
Das Kratzen eines Schlafbereichs ist nicht unbedingt ein negatives Verhaltensmuster. Vielmehr handelt es sich um etwas ganz Normales. Zudem ist es bei einigen Rassen öfter zu beobachten, als bei anderen Rassen.
Sie sollten vor allem darauf achten, dass der Hund keine Bettlaken oder Teppiche zerkratzt. Die meisten Hundekörbchen sind nicht so leicht zerstörbar. Wenn Ihnen das Kratzen dennoch negativ auffällt, könnten Sie ein anderes Bett organisieren. Es gibt spezielle Betten für alle Hunderassen, die auf deren Gewicht, Form und Größe zugeschnitten sind. Außerdem kann ausreichend körperliche Beanspruchung dafür sorgen, dass Ihr treuer Begleiter abends keinen Zwang zeigt, sein Bett zu zerkratzen.