Fit für die Saison: So holt man das E-Bike aus dem Winterschlaf
Bei E-Bikes gestaltet sich der Frühjahrsputz etwas komplizierter und umfangreicher als bei normalen Fahrrädern. Bestimmte Teile, wie etwa die Bremsen, werden aufgrund der hohen Geschwindigkeiten stark beansprucht und brauchen intensive Pflege.
Wer sein E-Bike aus dem Winterschlaf holen möchte, muss daher einige Dinge beachten:
Reinigung
Der erste Punkt auf der To-do-Liste ist die Reinigung des E-Bikes. Bevor man damit beginnt, gilt es, alle Stromquellen abzuschalten.
Es ist besondere Vorsicht geboten, da es beim E-Bike einige Teile gibt, die nicht mit Wasser in Kontakt kommen dürfen. Dabei handelt sich vordergründig um Elektronikteile.
Diese Teile, insbesondere der Akku, werden vor der Reinigung entfernt. Elektronikteile, die man nicht abnehmen kann, wie zum Beispiel meistens den Motor, muss man mit besonderer Vorsicht reinigen.
Wer sein E-Bike reinigen will, darf auf keinen Fall einen Hochdruckreiniger verwenden! Dieser kann empfindliche Teile des Elektrofahrrades beschädigen oder wichtige Schmierfilme entfernen. Zur Reinigung reichen einige wenige Utensilien:
- Eimer
- warmes Wasser
- Spülmittel/Seife oder optional spezieller Fahrradreiniger
- Bürste
- Schwamm
- Tuch
- Zahnbürste
- eventuell Gießkanne oder Gartenschlauch
Wenn man mit einem Fahrradreiniger arbeitet, ist das Rad zuerst mit warmem Wasser zu reinigen und erst danach mit dem Reiniger einzusprühen bzw. einzuseifen. Nach einer kurzen Einwirkzeit kann der Reiniger samt Schmutz dann mithilfe einer Gießkanne oder einem Gartenschlauch entfernt werden.
Wartung
Nach der Reinigung gilt es, das E-Bike auf Ablagerungen, Rost, Risse und Funktionstüchtigkeit überprüfen. Einige Mängel sind wahrscheinlich schon während der Reinigung aufgefallen und können jetzt behoben werden. In jedem Fall sollte man das Rad nochmals genauestens von oben bis unten begutachten, um nichts zu übersehen.
- Akku: Jeder E-Bike-Besitzer ist dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass sich der Akku während der Winterruhe nicht tiefentleert. Dafür reicht es, den Akku ca. einmal pro Monat aufzuladen. Eine Tiefentladung senkt die Lebensdauer des Akkus erheblich. Vor der ersten Fahrt im Frühling benötigt der Akku eine Komplettladung. Bremsen: Bei den Bremsen gilt es, gleich mehrere Dinge zu kontrollieren. Die Bremszüge müssen leichtgängig sein und die Metallzüge sind auf Risse zu überprüfen. Ob die Bremsen verschlissen sind oder nicht, erkennt man an den Prüfrillen. Sind diese sichtbar, ist alles in Ordnung. Sind diese nicht mehr sichtbar, müssen sie ausgetauscht werden.
- Reifen: Die Reifen brauchen genügend Profil und dürfen keine Risse oder porösen Stellen aufweisen. Außerdem muss der Reifendruck überprüft werden. Der optimale Reifendruck liegt bei E-Bikes in der Regel bei 5-6 Bar, ist aber allenfalls am Reifen selbst vermerkt. Es ist normal, dass der Reifendruck über die Wintermonate bei Nicht-Betätigung nachlässt, das ist also kein Grund zur Sorge.
- Elektroverbindungen: Wer Besitzer eines Elektrofahrrades ist, muss regelmäßig die Elektroverbindungen überprüfen. Sind sie korrodiert, braucht es eine gründliche Reinigung und Kontaktfett.
- Tretlager: Die Tretlager sollten nicht ruckeln und auf keinen Fall zu viel Spiel haben. Im Ernstfall hilft es, die Befestigungsmuttern nachzuziehen
- Schraubverbindungen: Alle Schrauben gehören überprüft und gegebenenfalls nachgezogen. Besonders wichtig ist dies beim Sattel und bei der Lenkung.
- Beleuchtung: Frontlicht und Rücklicht müssen überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht oder repariert werden. Dabei sollte man nicht vergessen, die Reflektoren zu kontrollieren.
- Schaltung: Am besten überprüft man jeden Gang einzeln. Ist die Schaltung verstellt, so muss man sie neu einstellen.
- System und Software: Ist die Software auf dem neuesten Stand oder benötigt sie ein Update? Wartungsarbeiten an der Software sind vorzugsweise vom Fachmann durchzuführen.
Ölen und schmieren
Bevor diverse Bestandteile des E-Bikes geschmiert werden können, muss man diese von altem Schmierfett befreien. Welches Öl sich dafür am besten eignet, hängt von den unterschiedlichen Teilen ab und wird am besten mit einem Fachmann abgeklärt.
Normalerweise werden folgenden Teile geölt/geschmiert:
- Kette
- Fahrradnabe
- Tretlager
- Lenklager
- Sattelstütze
- Federgabel
- Dämpfer
- Innenlager
- Schaltung
- Rahmen
Einige dieser Teile, wie zum Beispiel die Kette, müssen auch während der Saison noch regelmäßig geölt werden. Je nach Gebrauch ist dies entweder monatlich oder sogar wöchentlich zu tun. Andere Teile wie z. B. Nabe, Tret- und Lenklager haben eine Dauerschmierung, die lange hält. Dennoch ist es empfehlenswert, diese Teile kurz zu überprüfen und gegebenenfalls nachzuschmieren.
Auf keinen Fall darf Fett oder Öl auf die Bremsbeläge gelangen! Dies beeinträchtigt die Bremswirkung und hat zur Folge, dass die Bremsbeläge ausgetauscht werden müssen.
Es ist daher ratsam, nach dem Ölen der Kette überschüssiges Öl mit einem Tuch zu entfernen.
Nach erfolgreicher Wartung besteht außerdem die Möglichkeit, den Rahmen mit einem speziellen Pflegeöl oder Wachs einzuschmieren. Dies schützt das Elektrofahrrad für einen bestimmten Zeitraum vor erneuten Schmutzablagerungen und lässt es in neuem Glanz erstrahlen.
Fazit: Ein Service pro Jahr lohnt sich
Wer sein E-Bike gut pflegen will, gibt es einmal im Jahr zum Fachmann für ein Service. Der Saisonstart im Frühling eignet sich dafür besonders gut. Allgemeine Reinigungs- und Wartungsarbeiten können im Handumdrehen selbst durchgeführt werden. Ein Blick in die Bedienungsanleitung ist hier oft hilfreich, da dort hin und wieder hilfreiche Anleitungen für die Rad-Pflege vorhanden sind.
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