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Akupunktur – was es ist und wogegen es hilft wogegen nicht

Akupunktur
Akupunktur – was es ist und wogegen es hilft wogegen nicht

Akupunktur klingt für viele Menschen beängstigend, aber es gibt Beweise, dass es helfen könnte. Wenn Ihnen diese ganzheitliche Heilung als Behandlungsmethode unbekannt ist, wundern Sie sich sicher, wie es Ihnen besser gehen soll, wenn viele Nadeln in Ihrem Körper stecken. Dabei ist Akupunktur kein sonderlich schmerzhaftes Verfahren und wird seit mehr als 2500 Jahren studiert und praktiziert. Einige Menschen schwören aus diese Methode, andere bestreiten dessen Wirkung. Doch was genau ist Akupunktur überhaupt?

Nadeln für verschiedene Symptome

Spricht man von Akupunktur, ist die Praxis gemeint, Nadeln für unterschiedliche Symptome und Krankheitsmodifikationen in sogenannte Akupunktur-Punkte in unserem Körper zu stecken. Bekannt ist diese Methode als „alte“ Therapieform. Aktuell handelt es sich aber eher um eine moderne Neuerfindung. Dennoch basiert es auf den vorwissenschaftlichen Vorstellungen von Lebenskraft (Chi), die in zwei verschiedenen Richtungen vorkommen (Yin und Yang) und durch Meridiane im Körper fließen. Akupunktur ist also ein auf der alten chinesischen Medizin basierender Ansatz zur Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen.

Die Methode an sich baut also auf keiner wissenschaftlichen Grundlage auf.

Doch theoretische funktioniert das Ganze so: Jede Nadel verursacht eine kleine Verletzung an der Einführstelle. Diese ist so winzig, dass man keine Beschwerden verursacht, aber dennoch ein Signal, um eine Reaktion des Körpers zu provozieren. Diese Reaktion beinhaltet die Stimulierung des Immunsystems, die Wundheilung, die Schmerzmodulation und Förderung der Durchblutung. Auf dieser Theorie ist die moderne Neuerfindung der Akupunktur aufgebaut.

Gegen was soll Akupunktur wirken?

Akupunktur kann an vielen Punkten zum Einsatz kommen. Zum Beispiel könnte diese Methode bei chronischen Schmerzen helfen oder auch bei Allergien. Gleichermaßen findet es Anwendung bei Angst und Depressionen, Hypertonie, Schlafstörungen, morgendliche Übelkeit, Verstauchungen, Schlaganfällen oder Schmerzen in Nacken, Knie, Rücken oder Kopf. Begrenzte Beweise gibt es auch für eine Wirksamkeit bei Akne, Bauchschmerzen, Fettleibigkeit, Schizophrenie, Nackensteifheit, Unfruchtbarkeit, Alkoholabhängigkeit und Diabetes.

Akupunktur ist bewiesener Maßen kein Allheilmittel, aber dennoch gibt es einige Hinweise daraus, dass sich die Behandlung für Menschen mit mehreren Erkrankungen und Beschwerden auszahlt.

Akupunktur ist bewiesener Maßen kein Allheilmittel
Akupunktur ist bewiesener Maßen kein Allheilmittel

Studien belegen teilweise, dass Akupunktur nicht nur Placebo Effekte hervorruft

Studien durch die Acupuncture Trialists Collaboration der letzten fünf Jahre wurden systematisch aufgearbeitet und dabei festgestellt, dass Akupunktur zumindest bei chronischen Schmerzen mit klinisch relevanten und auch spezifischen Effekten einhergeht. Diese Studien beinhalten 18 Vergleiche von Akupunktur und einer Kontrollgruppe (die nicht mit Akupunktur behandelt wurden) mit insgesamt fast 15000 Patienten. Ebenso umfassten die Studien 20 Vergleiche von einer Scheinakupunkturbehandlung und einer wirklichen Behandlung durch die Nadeln. Der Vergleich erfolgte, indem die Scheinakupunkturbehandlung mit oberflächlichen Nadelstichen an Nicht-akupunkturpunkten durchgeführt wurde.

Da Akupunktur und auch die Scheinakupunktur laut zwei großen deutschen Studien bei Patienten mit chronischen LWS-Schmerzen und chronischen Schmerzen bei Gonarthrose einer Standarttherapie überlegen waren, werden diese Behandlungsansätze inzwischen als Kassenleistungen zugelassen. Der Gesamteffekt der Akupunktur scheint bis zu einem gewissen Grad also klinisch relevant zu sein und der Einfluss der Punktewahl (Akupunktur-Punkte oder nichtakupunktur-Punkte) scheint ebenfalls eine kleine Rolle zu spielen.

Wenn Sie die Akupunktur-Behandlung ausprobieren wollen, sollten Sie darauf achten, dass…

  • Sie einen professionellen Akupunkteur finden. Am besten fragen Sie zunächst bei Freunden und Bekannten oder verlassen sich auf Bewertungen aus dem Internet. Er sollte zugelassen sein und sich zertifizieren können.
  • Sie die Kosten meistens selbst zahlen müssen, es sei denn, Akupunktur ist bei den Leistungen Ihrer Krankenkasse dabei. Informieren Sie sich im Vorfeld darüber, nicht, dass es Ihnen angesichts der Rechnung dann noch schlechter geht.
  • Sie Akupunktur nicht alleine ausprobieren. Auch wenn es zahlreiche Youtube-Videos und andere Plattformen für die Technik gibt, sollten Sie das auf keinen Fall selbst probieren und auch keine Freunde dazu animieren. Versuchen Sie es dann lieber mit Akupressur.
  • Sie wenn möglich an die gesundheitliche Wirkung von Nadeln glauben.