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Corona-Virus in Klassenräumen – Luftreiniger verringern Aerosolbelastung deutlich

Corona-Virus in Klassenräumen
Corona-Virus in Klassenräumen – Luftreiniger verringern Aerosolbelastung deutlich

Nach aktuellem Kenntnisstand beseitigen kommerziell erhältliche Luftreiniger die infektiösen SARS-CoV-2-Aerosole in Klassenzimmern nahezu komplett.
Dennoch wurden Schulen in Deutschland bislang noch nicht mit den Geräten ausgestattet.

Infektionswege des Coronavirus

Forscher bestätigen, dass sich SARS-CoV-2 in erster Linie über den direkten Kontakt zwischen Menschen verbreitet. Weitere Krankheitsüberträger sind Tröpfchen und Aerosole, die durch Reden, Niesen und Husten in die Luft gelangen. Dort verweilen die Aerosole etwa eine Viertelstunde.

Masken können diese Verbreitungswege zwar eindämmen, aber nicht komplett verhindern.

Deshalb ist es notwendig, dass in engen Räumlichkeiten mit vielen Personen ein erhöhter Luftaustausch erfolgt. Dieser Luftaustausch soll das Infektionsrisiko deutlich reduzieren. Alternativ kommen Luftreiniger mit Aktivkohlefilter für große Partikel in Betracht. Dieser High Efficiency Particulate Air Filter beseitigt Partikel von 0,1 µm bis 0,3 µm aus der Luft.

Masken in Klassenräumen
Masken können diese Verbreitungswege zwar eindämmen, aber nicht komplett verhindern

Einsätze von Luftfiltern in mehreren Klassenzimmern

Nunmehr hinterfragten Wissenschaftler der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, ob die Leistung der kommerziellen Luftfilter ausreichend ist, um das Infektionsrisiko für Covid-19-Erkrankungen auch in Klassenräumen zu minimieren.

Zur Durchführung der auf dem Reprint-Server medRxiv veröffentlichten Studie nutzte das Forscherteam um Joachim Curtius für die Untersuchungen insgesamt vier Luftreiniger. Diese Geräte wurden im Klassenzimmer eines Gymnasiums mit einer Größe von 8,24 m x 6,18 m x 3,66 m installiert. In diesem Klassenraum halten sich für gewöhnlich 27 Schüler und ein Lehrer auf.
Als Kontrolle wurde im Gegenzug ein zweiter Klassenraum ohne Luftfilter überprüft. In beiden Räumlichkeiten setzten die Forscher jeweils zwei Messgeräte ein, die über die Aerosolbelastung und die CO2-Belastung in der Luft Aufschluss gaben.

Erkenntnisse der Studie

Bevor die Schüler in den Klassenzimmern eintrafen, wurden beide Räumlichkeiten stark gelüftet.

Diese Lüftungen führten dazu, dass sich die CO2-Konzentration in den Zimmern deutlich reduzierte und die Aerosolkonzentration in der Luft anstieg.

Nach Beginn des Unterrichts wurden daraufhin die Luftfilter angestellt. Nach einer halben Stunde ging der Anteil der Aerosole um 90 Prozent zurück. In dem Klassenzimmer ohne Luftfilter beschränkte sich der Rückgang der Aerosole auf 30 Prozent. Für diesen Prozess sind möglicherweise elektrostatische Aufladungen der Oberflächen oder die reduzierte Luftfeuchtigkeit verantwortlich. Aus diesen Studienresultaten ist deutlich ersichtlich, dass in Klassenzimmern eingesetzte Luftfilter die Aerosolbelastung maßgeblich reduzieren. Allerdings ging die Studie nicht ins Detail zu der Frage, ob sich der Einsatz der Luftfilter ebenfalls auf das SARS-CoV-2-Infektionsrisiko auswirkt.