Schlechtere Grundwasserqualität durch Klimawandel?
Mit steigender Temperatur des Grundwassers erhöhen sich auch darin lauernde menschliche Gefahren. Giftstoffe wie Arsen oder Legionellen könnten sich darin bilden. Deshalb nahmen sich Forschende nun die Zeit, um das mögliche Ausmaß des Klimawandels exakt zu berechnen.
Millionen an Menschen betroffen
Laut aktueller Prognosen könnten mehrere hundert Millionen Menschen bis zum Jahr 2100 in Regionen leben, in denen die Grundwasserqualität schlecht ist und die Gesundheit der Menschen gefährdet.
In diesen Gebieten wäre es dann nicht ausgeschlossen, dass das Wasser vor dessen Nutzung – insbesondere dem Trinkgenuss – abgekocht werden muss.
Schlechtere Wasserqualität durch höhere Temperaturen
Nach dem jetzigen Stand der Informationen wirkt sich die Temperatur des Grundwassers maßgeblich auf die Wasserqualität aus. Es könnten erhöhte Konzentrationen an Arsen oder Mangan entstehen, welche die menschliche Gesundheit negativ beeinflussen. Die Risiken sind besonders hoch, falls das Grundwasser als Trinkwasserquelle zum Einsatz kommt.
Zusätzlich beeinflussen die steigenden Wassertemperaturen auch die Biodiversität. Beispielsweise nutzen Fischarten wie Lachse das Wasser als Laichplatz in Flüssen, in die das Grundwasser fließt. Ist das Grundwasser jedoch zu warm, ist die Fortpflanzung der Tiere gefährdet. Aus der Mitteilung geht ebenfalls hervor, dass sich Wissenschaftler bislang eher wenig mit der Frage auseinandersetzten, wie sich der Klimawandel sowie die damit einhergehende Erwärmung der Erdoberfläche auf die Konsistenz des Grundwassers auswirken. Nun nahm das Forschungsteam erstmals Prognosen bis 2100 weltweit vor. Die Resultate publizierten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in der Fachzeitschrift „Nature Geoscience“.
Verschiedene Prognosen
Die Forschenden erstellten Prognosen für unterschiedliche Szenarien der Treibhausgasentwicklung. Tritt das mittlere Szenario ein, könnte sich die Temperatur des Grundwassers um 2,1 Grad erhöhen.
Im Extremfall steigt die Wassertemperatur sogar um maximal 3,5 Grad an.
Unter den Umständen könnten zwischen 77 bis hin zu 588 Millionen Menschen in Gebieten leben, in denen das Grundwasser den höchsten festgelegten Grenzwert für prognostizierte Trinkwassertemperaturen überschreitet.
Maßnahmen zwingend erforderlich
Starke Temperaturschwankungen sind eine Folge der räumlichen Vielfalt des Klimawandels sowie der Bevölkerungsentwicklung im Allgemeinen. Aktuell ist von den geringsten Erwärmungsraten für Gebirge mit einem tief liegenden Grundwasserspiegel auszugehen. Dies ist beispielsweise in den Rocky Mountains oder den Anden der Fall. Bereits heute leben etwa 30 Millionen Menschen in Regionen, in denen Temperaturen des Grundwassers die durch strenge Richtlinien vorgegebenen Werte für Trinkwasser überschreiten.
Mit den aktuellen Analysen wollen die Forschenden darauf aufmerksam machen, dass zwingend Maßnahmen zum Schutz der Grundwasserressourcen eingesetzt werden müssen. Stattdessen ist es wichtig, die eigenen Wasservorräte besser zu schützen und somit negativen Auswirkungen durch den Klimawandel effektiver entgegenzuwirken.