Warum Ameisen ins Haus kommen und wie Sie das verhindern können
Wenn die ersten Sonnenstrahlen auf unserer Haut brennen, lockt uns die Natur ins Freie. Die meisten Menschen werden glücklicher und ausgelassener, sobald Sie das Licht der Sonne erblicken. Allerdings lieben nicht nur wir den Frühling und den Sommer, sondern auch Krabbeltiere, Insekten usw. Manche von diesen Quälgeistern können uns dabei den allerletzten Nerv rauben – und zu diesen Tieren gehört die Ameise.
Das Problem: Eine Ameise kommt selten allein. Obgleich auch viele von den kleinen Tierchen harmlos sind und vielleicht sogar nützlich, wollen wir sie nicht in unserer Nähe haben. Ganz im Ernst, eine Ameisenstraße im Garten oder im Haus steht sicher nicht auf Ihrer Wunschliste. Sie haben ein Ameisenproblem? Hier sind einige Tipps, wie Sie Ameisen erfolgreich bekämpfen können.
Sind Ameisen nützlich?
Ja, tatsächlich sind Ameisen nützlich. Sie haben eine wichtige Funktion im Ökosystem, denn sie erzeugen eine Menge Biomasse. Neben der Beseitigung toter Tier und pflanzlicher Abfälle, fressen die Ameisen Schnecken sowie die Eier von anderen Insekten.
Außerdem wird angenommen, dass die kleinen Tiere den Wuchs einiger Pflanzen- und Baumarten begünstigen.
Das sind nur einige von vielen Funktionen, die Ameisen in der Natur innehaben. Natürlich können die Krabbeltiere auch „Schaden“ anrichten. Ärgerlich ist zum Beispiel, wenn es zu Ameisenbauten auf Wegen kommt. Durch die Unterhöhlung von Plattenwegen steigt nämlich die Unfallgefahr, denn diese werden zwangsläufig locker. Wenn die Hügel im Garten auftauchen, stören sie die Ästhetik und verursachen Kahlstellen auf der Wiese.
Im Haus können sie Nahrungsmittel mit Keimen kontaminieren oder beispielsweise Holz beschädigen. Einige Arten sind zudem dazu in der Lage, schmerzhafte Stiche zu verursachen. Diese Stiche können nicht nur unangenehm brennen, sondern auch Hautreizungen begünstigen. Ein Punkt, an den viele Leute nicht denken: Wenn die Ameisen in die Nähe elektrische Geräte sind, kann es mitunter gefährlich werden: Schaffen sie es ins Innere, kann ein Kabelbrand verursacht werden.
Warum gibt es Ameisen im Haus?
Es ist nur natürlich, dass jeder mal Besuch von einer Ameise bekommt. Generell ist eine Ameise auch kein Problem für Sie und Ihre Umgebung. Das Problem besteht erst dann, wenn sich mehrere Tiere in Ihren vier Wänden wie zuhause fühlen. Eine plötzliche Invasion der Ameisen kommt jedoch nicht von ungefähr. Ameisen kommen zu Ihnen, weil sie ständig nach Futter und Wasser suchen, um die Kolonie zu versorgen.
Eine Ameise wird vorausgeschickt, um gute Nahrungsquellen auszumachen. Küchen oder Bäder sind dafür hervorragend geeignet. Das Nahrungsangebot in Ihrem Haus ist gigantisch, denn die meisten Ameisen lieben eiweiß- und zuckerhaltige Nahrungsmittel. Haben Sie offene Lebensmittel oder Tierfutter, befinden sich Krümel auf der Anrichte oder dem Boden oder sind Reste von verschütteten Getränken zu finden, befinden sich Ameisen im Paradies. In der Regel kommen die Krabbeltiere nur zur Nahrungssuche und -Aufnahme ins Haus, sodass die Bauten draußen in der Natur bestehen bleiben. Nur wenige Arten nisten sich tatsächlich im Inneren des Hauses ein.
Wie kann ich Ameisen im Haus verhindern?
Die Insekten kommen durch kleine Risse im Fundament, durch offene Türen oder Fenster ins Haus. Aus diesem Grund können Sie sie wahrscheinlich nie komplett fernhalten. Wenn es eine Ameise ins Haus geschafft hat, sendet diese allerdings Duftstoffe aus und zieht damit Hunderte oder Tausende weitere Tiere an. Wir sprechen hier von sogenannten Ameisenstraßen. Diese Straßen existieren, weil eine Ameise den Weg zur Nahrung markiert hat. Je mehr Ameisen ihrer Markierung folgen, desto mehr Duftstoffe werden verbreitet. Die Folge: Die Duftstoffe ziehen noch mehr Artgenossen an und schließlich kommt es zur Ameisenstraße.
Um zu vermeiden, dass die erste Ameise die anderen anlockt, können Sie eine Reihe von Dingen beachten.
Sie sollten zum Beispiel dafür sorgen, dass Essensreste, Krümel oder verschüttete Getränke auf keinem Boden und keiner Oberfläche im Haus zu finden sind.
Haben Sie Obst im Haus, sollte dieses am besten im Kühlschrank aufbewahrt werden. Alle anderen Nahrungsmittel werden am besten in luftdichten Behältern gelagert, sodass Sie den Ameisen keinen Reiz bieten, sich heimisch zu fühlen. Wenn Sie ein Haustier haben, achten Sie darauf, dass die Futternäpfe regelmäßig gereinigt werden. (Das gilt auch für die Reste um den Napf herum.) Weiterhin sollten Sie Mülleimer im Innen- und Außenbereich Ihres Hauses täglich saubermachen. Nutzen Sie Kompostbehälter im Garten oder Vorgarten, sollten Sie zudem darauf achten, dass es sich um geschlossene oder verdeckte Vorrichtungen handelt.
Übrigens: Wenn Sie einen Verdacht haben, lohnt sich ein Blick in die Blumentöpfe in und um Ihr Haus. Ameisen nutzen Töpfe gerne als Behausung.
Weitere Präventionsmaßnahmen
Sie können noch einiges mehr tun, um Ameisen im Haus zu verhindern. Ein entscheidender Teil der Prävention besteht darin, den kleinen Tieren den Weg so schwer wie möglich zu machen. Dazu zählt auch, dass Sie Lücken oder Risse im Fundament, in Türen oder Fenstern schließen.
Statt Mulch als Abgrenzung um Ihr Haus zu verwenden, sollten Sie lieber auf Schotter und Steine zurückgreifen. Der Grund: Ameisen lieben Mulch. Eine Mulch-freie Zone hilft demnach, die Quälgeister fernzuhalten. Schauen Sie sich bei Gelegenheit Ihre Wasserleitungen und Dachrinnen an. Undichte Stellen sollten sofort beseitigt und die Rinnen gesäubert werden.
Haben Sie Bäume oder Büsche in der Nähe Ihrer Außenwände, siedeln Sie diese nach Möglichkeit um. Gleiches gilt für Brennholz: Dieser sollte mindestens sechs Meter Abstand zur Außenfassade aufweisen. Um Ameisen unter Plattenbelägen zu vermeiden, müssen Sie einfach Kies oder Ähnliches statt Sand verwenden.
Erste Hilfe bei Ameisen im Haus
Wenn das Problem bereits besteht und sich die Ameisen unbemerkt ins Haus geschlichen haben, gibt es ebenfalls einige Tipps. Zum einen sollten Sie alle Oberflächen reinigen und desinfizieren, auf denen Ihnen die Tiere aufgefallen sind. So verhindern Sie, dass die Ameisen auf Futtersuche den Weg zurück zu ihren Ressourcen finden.
Kommt wieder eine Ameise ins Haus, haben Sie sozusagen die Spuren beseitigt. Essig und ätherische Öle sind dafür besonders geeignet, denn mit diesen Substanzen irritieren Sie die Quälgeister – ohne ihnen zu schaden. Bewährte Hausmittel sind auch Zimt, Zitronen und Orangen. Die drei Produkte haben ebenfalls eines gemeinsam: Sie riechen intensiv und vertreiben somit den ausgesendeten Duftstoff. Am besten verteilen Sie Schälchen mit Zitronen- oder Orangensaft (oder Schalen) bzw. streuen z.B. Zimt in den Eingangsbereich Ihres Hauses. Noch besser funktioniert das Hausmittel, wenn Sie dieses mit ätherischen Ölen mischen. Allgemeinhin wird auch Backpulver eingesetzt. Wird dieses mit Zucker gemischt, fressen es die Ameisen und sterben daran. Wenn Sie die Tiere nicht töten wollen, sollten Sie jedoch von dieser Methode Abstand nehmen. Besser geeignet wäre Kreide, denn das Pulver kann Ameisenstraßen zerstören und weitere Spuren verwischen.