Auf Wanderungen entspannen: Zurück zur Natur!
Für lange Zeit wurde Gehen als Bewegungsform enorm unterschätzt. Der Wochenendspaziergang galt als Freizeitbeschäftigung für Spießer. Nordic Walker wurden für ihre Ausflüge mit dem Stock belächelt. Wer sich als Wanderer bezeichnen wollte, musste schon eine Bergtour absolvieren.
Doch plötzlich ist das Wandern populärer als jemals zuvor – aus vielen guten Gründen.
Ein hoher Entspannungseffekt durch Wanderungen
Der größte Vorteil einer ausgiebigen Wanderung oder Pilgertour ist der Entspannungseffekt. Denn wer geht, macht eben nichts anderes als zu gehen. Während der Wanderung haben gestresste Gemüter die Möglichkeit, ihre Gedanken frei kreisen zu und somit allen Stress des Alltags hinter sich zu lassen.
Wer deshalb ungestört durch Wälder, Felder und Wiesen wandert, schaltet – im wahrsten Sinne des Wortes – schlichtweg ab.
Reizwahrnehmungen auf ein Minimum beschränken
Eine große Bereicherung ist der Ortswechsel, durch den das Hirn stimuliert wird. Ein weiterer Vorteil ist die gleichmäßige Bewegung, durch welche der Stoffwechsel aktiviert wird. Die Anzahl an wahrgenommenen Reizen ist auf ein Minimum beschränkt. Denn neben dem Rauschen der Blätter oder den leisen Bewegungen des Winds sehen und riechen Wanderer nicht viel. Wer dann noch auf sein Smartphone verzichtet und Anforderungen des täglichen Berufslebens konsequent ausschaltet, schult damit seinen natürlichen Orientierungssinn.
Es gelingt, alle alltäglichen Sorgen einfach Sorgen sein zu lassen.
Damit ist ein wichtiges Ziel der Wanderung erreicht. Wer deshalb alle Sorgen konsequent ausschalten kann, erhöht damit automatisch sein Selbstbewusstsein. Dieser Effekt ist eine Wohltat für die Psyche und lässt wiederum einen Lauf kreativer Gedanken zu.
Heute sind häufige Bewegungen zumeist nicht mehr überlebenswichtig
Gehen ist eine natürliche Bewegungsform, die heutzutage für Menschen nicht mehr überall erforderlich ist. Denn was einst für Menschen ohne andere Transportmittel überlebenswichtig war, spielt heute im alltäglichen Leben zumeist eine untergeordnete Rolle. Unser Alltag ist bei den meisten Berufstätigen klar durch wenig körperliche Bewegung strukturiert. Angestellte und Selbständige verbringen einen Großteil ihres Alltags in geschlossenen Räumen, um dabei hinter Schreibtischen auf Monitore zu starren.
Mediziner warnen, dass die meisten Menschen durch ihren Berufsalltag zu viel sitzen oder stehen. Ärzte legen ein Mininum von 10.000 Schritten pro Tag nahe, dass durch anderweitige Verpflichtungen schlichtweg nicht erreicht werden kann. Deshalb wurde die magische Grenze von 10.000 notwendigen Schritten mittlerweile schon nach unten korrigiert. Doch häufig gelingt es Büroarbeitern an einem Tag noch nicht einmal, eine Richtlinie von rund 2.000 Schritten zu erreichen. Deshalb ist es umso wichtiger, sich als Ausgleich gelegentlich einen Wochenendspaziergang oder längere Wanderungen zu gönnen.
Einfach loslaufen und die Gedanken kreisen lassen
Wer eine längere ausgiebige Wandertour braucht, muss im Vorfeld keine größeren Vorbereitungen treffen. Denn es genügt, einfach einen Ort für einen Spaziergang auszuwählen und in bequeme Schuhe zu schlüpfen. Wie lang die Wanderroute sein soll, kann natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
Wichtig ist es nur, seine eigene körperliche Verfassung am Anfang nicht zu unterschätzen.
Der Trainingszustand verbessert sich zumeist von ganz allein, wenn Sie regelmäßig zu Fuß unterwegs sind und längere Strecken per pedes zurücklegen.
Zugleich beugen Sie mit dieser regelmäßigen Bewegung auch Zivilisationskrankheiten vor.
Den Stresspegel im eigenen Körper reduzieren
Wandern ist ein probates Mittel, um Entspannung einen wichtigen Teil des eigenen Alltags werden zu lassen. Deshalb genügt es bereits, an jedem Tag eine halbe Stunde lang durch ruhige Naturlandschaften zu spazieren und sich dabei voll und ganz auf die Bewegung zu konzentrieren. Diese Art der Betätigung reduziert das eigene Stresspotential Schritt für Schritt. Den Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers, um Gefahren abzuwehren. Nimmt der Stress im Alltag und damit auch bei Geist und Seele Überhand, lassen sich psychische und physische Schäden auf Dauer nicht vermeiden. Hat der Körper eine Stressquelle für sich definiert, ist der Mensch instinktiv auf Kampf oder Flucht programmiert. Deshalb aktiviert der menschliche Organismus bei drohender Gefahr Hormone wie Cortisol oder Adrenalin, um Energiereserven zu aktivieren.
Allerdings ist der Körper bei unbewusst steuerbaren Stressreaktionen nicht in der Lage, der Bildung der Stresshormone durch ausreichend Bewegung entgegenzuwirken. Folgen wie eine angespannte Muskulatur oder ein zu schneller Herzschlag lassen sich damit nicht vermeiden. Ist der Stress- und Entspannungspegel im Körper dennoch ausgeglichen, ist Stress zumeist auch nicht gefährlich. Übernimmt Stress jedoch die Hauptrolle, leiden die Seele und der Körper darunter. Umso wichtiger ist es deshalb, sich ganz bewusst zu entspannen und so viel wie möglich zu bewegen.