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Sommerliche Extremtemperaturen: Wie viel Hitze verträgt ein Mensch?

Wie viel Hitze verträgt ein Mensch?
Sommerliche Extremtemperaturen: Wie viel Hitze verträgt ein Mensch? | Foto: © StockPhotoPro #528922148 – stock.adobe.com

Bereits in den vergangenen Sommern brachen die Temperaturen immer wieder neue Rekordwerte. Hochwasser, Waldbrände und lebensbedrohliche Wetterlagen – die warme Jahreszeit strapaziert die Natur und viele Lebewesen massiv.
Doch wie warm darf es eigentlich werden, bis die Temperaturen für Menschen lebensbedrohlich werden?

So viel Hitze verträgt der Mensch

Verschiedene Faktoren entscheiden über die Frage, wie viel Hitze ein Mensch tatsächlich verträgt. Neben der körperlichen Konstitution ist die Temperaturtoleranz oft reine Gewohnheitssache. An der University of Hawaii tätige Wissenschaftler gingen der Frage nach und ermittelten im Rahmen einer Studie die kritische Temperaturschwelle. Dazu analysierten die Forscher Daten zu Todesfällen während mehrerer Hitzewellen.

Bei ihrer Studie kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass Außentemperaturen ab 37 Grad für Menschen gefährlich sind.

Bei einer hohen Luftfeuchtigkeit genügen bereits geringere Temperaturen.

So viel Hitze verträgt der Mensch
Bei ihrer Studie kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass Außentemperaturen ab 37 Grad für Menschen gefährlich sind | Foto: © Aleksej #518585277 – stock.adobe.com

Gefahren durch Extremtemperaturen

Der menschliche Körper ist stets bemüht, die Temperatur konstant auf 37 Grad zu halten. Diese Körpertemperatur ist erforderlich, damit lebensnotwendige Stoffwechselprozesse dauerhaft erfolgen können. Diese Temperaturen dürfen nach Aussagen von Medizinern nur minimal schwanken.
Aus dem Grund ist Hitze für den menschlichen Organismus ebenso gefährlich wie Kälte. Tödliche Risiken drohen, wenn sich die Körpertemperatur auf über 42 Grad erhöht oder unter 32 Grad sinkt.

Gefahren durch Extremtemperaturen
Der menschliche Körper ist stets bemüht, die Temperatur konstant auf 37 Grad zu halten | Foto: © Tanapat Lek,jew #284247865 – stock.adobe.com

Physische Warnzeichen auf Hitze

Verschiedene hitzebedingte Erkrankungen führen schlimmstenfalls zum Tod. Leiden Betroffene an einem Sonnenstich aufgrund intensiver Sonneneinstrahlung auf dem Kopf, werden infolgedessen die Hirnhäute gereizt. Dieser Zustand kann Symptome wie Übelkeit, Benommenheit oder Kopfschmerzen hervorrufen.

Von einer Hitzeerschöpfung ist hingegen die Rede, falls das Herz schon bei geringer körperlicher Belastung besonders schnell schlägt.

Weitere Anzeichen einer Erschöpfung sind Schwächegefühl, Desorientierung oder übermäßiges Schwitzen. Ein Hitzschlag ist lebensbedrohlich. In diesem Zustand sind Betroffene oft hochrot und leiden an trockener Haut. Schwitzt der Körper aufgrund übermäßiger Hitze sehr stark und steht nicht genügend Wasser zur Verfügung, verursacht ein Flüssigkeitsmangel möglicherweise einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Was tun bei übermäßiger Hitze?

Bei übermäßiger Hitze sollten sich Betroffene unbedingt von der Sonne fernhalten. Zudem ist es wichtig, sich auszuruhen und abzukühlen.
Bei warmen Temperaturen ist es besonders wichtig, genügend Wasser zu trinken. Treten ernsthafte Symptome auf, ist ein Anruf beim Notarzt unumgänglich.

Was tun bei übermäßiger Hitze
Bei übermäßiger Hitze sollten sich Betroffene unbedingt von der Sonne fernhalten | Foto: © DimaBerlin #599158914 – stock.adobe.com

Vorbeugende Maßnahmen gegen Sonnenstich und Hitzschlag

Falls möglich, sollten Betroffene bei Extremtemperaturen zu Hause bleiben. Diese Empfehlung gilt insbesondere für Kinder oder ältere Personen. Außerdem raten Mediziner davon ab, bei starker Hitze Alkohol oder alkoholhaltige Getränke zu sich zu nehmen.

Aus Schutz der Gesundheit ist es wichtig, so viel Wasser wie möglich zu trinken.

Zudem beugt helle Baumwollkleidung einer hitzebedingten Erkrankung vor. Ebenso wichtig ist es, bei Hitze ausschließlich leichtverdauliche Nahrung zu sich zu nehmen.

Probleme mit Hitze im Kindesalter

Insbesondere Kinder kommen mit übermäßiger Hitze oftmals nur schwer zurecht. Dieses Problem begründen Ärzte unter anderem damit, dass die Relation von der Körperoberfläche zum Körpervolumen bei Kindern deutlich ungünstiger als bei Erwachsenen ist. Neben der geringeren Fettschicht haben Kinder weniger Blut. Aufgrund zu kleiner Schweißdrüsen schwitzen Kinder zudem sehr wenig.

Im Gegenzug sind auch ältere Menschen bei großer Hitze stark gefährdet. Vorbelastungen wie chronische Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems verschlimmern den Zustand noch einmal zusätzlich. Kombiniert mit einem herabgesetzten Durstempfinden, erhöht sich das Risiko von Herz-Kreislauf-Versagen deutlich.