Gekeimte Kartoffeln: Wegwerfen oder weiterverwenden?
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis geerntete Kartoffeln Triebe entwickeln, dann ist das Gemüse für gewöhnlich nicht mehr zum Verzehr geeignet. Doch es gibt alternative Verwendungsmöglichkeiten.
Giftstoffe in zu langen Keimen
Ist ein Keim einer Kartoffel länger als drei Zentimeter, sollten Verbraucher die Knollen nicht mehr verzehren. Unter diesen Umständen kann das Nahrungsmittel den Giftstoff Solanin enthalten.
Doch Gartenbesitzer müssen die keimenden Kartoffeln nicht wegwerfen.
Stattdessen können sie die Knollen für die Ernte verwenden. Aus Knollen aus Kartoffeln aus dem Vorjahr entwickeln sich neue Früchte. Deshalb ist es bei Kartoffelbauern üblich, dass sie kleine Teile der Ernte für das nächste Jahr aufbewahren.
Unterschiede zwischen Dunkelkeimen und anderen Früchten
Im Idealfall keimen die Knollen im Licht und nicht im Dunkeln vor. Diese Kartoffeln können ebenfalls wieder eingepflanzt werden. Weil die sogenannten Dunkelkeime sehr lang und dünn sind, drohen diese schnell abzubrechen. Gartenbesitzer sollten Dunkelkeime deshalb besonders vorsichtig behandeln.
Soll eine Kartoffel absichtlich vorkeimen, sollte das Gemüse ab März in spezielle Kisten bei einer Raumtemperatur von 15 Grad gelegt werden. Bei genügend Lichteinfall entwickeln Kartoffeln feste, dicke Keime, die beim Einpflanzen nicht so schnell abbrechen.
Pflanzkartoffeln für Gemüsebeete
Möchten Hobbygärtner auf Nummer sicher gehen, sollten sie die Pflanzkartoffeln in Gemüsebeete setzen. Die gleiche Empfehlung gilt für noch nicht keimende Pflanzen. Werden die Kartoffeln gepflanzt, ist eine vorgekeimte Frucht auf eine Bodentemperatur von mindestens sieben Grad angewiesen. Eine nicht vorgekeimte Kartoffel benötigt eine Bodentemperatur von zehn Grad.
Deshalb sind vorgekeimte Kartoffeln die bessere Wahl, um diese früher ins Beet zu bringen und das Gemüse dann auch frühzeitig zu ernten.
Gekeimte Kartoffeln anpflanzen – hilfreiche Tipps
Zum Anpflanzen keimender Kartoffeln sollten Gartenbesitzer die Früchte in einer Tiefe von sieben bis acht Zentimetern einsetzen.
In einer Reihe angeordnet, ist ein Abstand der Pflanzen von mindestens 70 Zentimetern sinnvoll.
In jedes Pflanzloch gehört nur eine Kartoffel. Mangelt es an Früchten, genügt eine halbe Pflanze je Pflanzloch. Diese Früchte sollten dann allerdings jeweils genügend Augen und Keime besitzen.
Sonnige Standorte wählen
Terrassen oder Balkone sind ebenfalls gut geeignete Orte, um Kartoffeln zu kultivieren. Jede Pflanze benötigt in etwa einen 20 bis 30 Liter großen Kübel.
Um Staunässe zu vermeiden, sollten die Kübel mit einem Abzugsloch ausgestattet sein. Der Standort für die Pflanzen sollte so sonnig wie möglich sein.