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Für ein gesundes Leben: So viel Bewegung empfiehlt die WHO

So viel Bewegung empfiehlt die WHO
Für ein gesundes Leben: So viel Bewegung empfiehlt die WHO | Foto: © Robert Kneschke #190266734 – stock.adobe.com

Die WHO schlägt Alarm: Millionen an Menschen weltweit riskieren ihre Gesundheit, indem sie sich zu wenig bewegen. Doch ab wann gilt Sport tatsächlich als gesund?

Alarmierende Zahlen

Im Jahr 2018 legte die Weltgesundheitsorganisation WHO alarmierende Zahlen vor. Rund 1,4 Milliarden Menschen weltweit riskieren langfristig Erkrankungen, weil sie sich zu wenig bewegen.

Wer sich zu wenig bewegt und Sport treibt, erhöht automatisch das Risiko, von Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Problemen, Krebs oder Diabetes betroffen zu sein.

Darauf wies die WHO in der Fachzeitschrift „The Lancet Health Journal“ hin. Den Auswertungen zufolge leiden insbesondere Frauen an diesem Problem. Laut Expertenaussagen bewegt sich jede dritte Frau zu wenig. Bei Männern bewegt sich jede vierte Person zu wenig.

Zu wenig Bewegung
Rund 1,4 Milliarden Menschen weltweit riskieren langfristig Erkrankungen, weil sie sich zu wenig bewegen | Foto: © rh2010 #301703405 – stock.adobe.com

Bewegung sinnvoll in den Alltag integrieren

Die Lösung für das Problem liegt eigentlich auf der Hand. Es würde genügen, das Auto gelegentlich mal stehen zu lassen und stattdessen am Wochenende in die Laufschuhe zu schlüpfen. Kurze Wege mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen.
Jede noch so kleine Form der Bewegung ist sinnvoll. Doch ist dieses Mehr an Bewegung bereits ausreichend, um ein gesundes Leben zu führen? Darüber geben aktuelle Ausführungen der WHO Aufschluss.

Empfehlungen für die Altersgruppe der 5- bis 17-jährigen

Toben mit den Freunden, Schulsport oder Bewegung mit der Familie: Die meisten Kinder und Teenager lieben es, sich nach Herzenslust zu bewegen. Nach Informationen der WHO sollten sich Kinder und Jugendliche mindestens 60 Minuten pro Tag bewegen. Diese Bewegungen variieren zwischen moderatem Training wie Radfahren bis hin zu intensivem Sport wie Schulsport. Generell gilt: Je mehr sich Kinder und Teenager bewegen, desto besser.

Halten sich Kinder an diese Orientierung, profitieren sie von einer gesunden Muskulatur und gesunden Knochen.

Hinzu kommt, dass der Stoffwechsel effektiv funktioniert. Das Leistungsvermögen der Lunge und des Herzens verbessert sich. Zudem treten unter sportlich aktiven Kindern vergleichsweise selten Angst- und Depressionssymptome auf.

Kinder und Jugendliche sollen sich mindestens 60 Minuten pro Tag bewegen
Nach Informationen der WHO sollten sich Kinder und Jugendliche mindestens 60 Minuten pro Tag bewegen | Foto: © Christian Schwier #141108903 – stock.adobe.com

Empfehlungen für die Altersgruppe der 18- bis 64-jährigen

In dieser Altersgruppe gehen Menschen vorzugsweise Freizeitbeschäftigungen wie Wandern, Laufen oder Fahrradfahren nach. Doch auch Bewegung auf der Arbeit oder Hausarbeit wie Staubsaugen oder Putzen gehört dazu. Zudem sind Sportkurse wie Teamsport, Yoga oder Trainings im Fitnessstudio gut für Personen dieser Altersgruppe geeignet. Pro Woche sollten Erwachsene mindestens 150 Minuten an Sport mit moderater Intensität betreiben. Dazu gehört zum Beispiel Schwimmen oder Radfahren.
Alternativ steht es Erwachsenen frei, sich 75 Minuten je Woche bei Sportarten mit kräftiger Intensität wie Teamsport oder Jogging zu bewegen. Zur Verbesserung der Gesundheit sollten Erwachsene das sportliche Pensum verdoppeln. Das bedeutet, dass in dem Fall ungefähr 300 Minuten an moderatem Training oder 150 Minuten an intensivem Training auf dem Trainingsplan stehen sollten. Im Idealfall sollte das Training derart gestaltet sein, dass größere Muskelgruppen an mindestens zwei Tagen je Woche sportlich belastet werden. Wer sich an diese Empfehlungen hält, verbessert die Leistungsfähigkeit von Herz und Lunge. Muskelkraft verbessert sich. Zudem reduziert sich das Risiko für Depressionen und nicht-infektiöse Erkrankungen.

Empfehlungen für Personen ab 65 Jahren

Zum Alltag von Senioren gehören Bewegungen wie Hausarbeit, Laufen, Wandern, Radfahren, Teamsport oder Sport im Fitnessstudio zum Alltag dazu. Das Bewegungspensum entspricht in etwa den Empfehlungen für jüngere Erwachsene. Das bedeutet: Mindestens 150 Minuten an Sport mit einer moderaten Intensität oder rund 75 Minuten an Sport mit einer starken Intensität.

Im Optimalfall verdoppeln Senioren das Pensum.

Ebenso wichtig ist es, an mindestens zwei Tagen je Woche größere Muskelgruppen sportlich zu belasten.

Empfehlungen für Personen ab 65 Jahren
Empfehlungen für Personen ab 65 Jahren | Foto: © Prostock-studio #486307999 – stock.adobe.com

Tipps für Menschen mit Handicap

Leiden Menschen an körperlichen Einschränkungen, sollten sich Betroffene an mindestens drei Tagen pro Woche intensiv bewegen. In dem Fall dient das sportliche Training dazu, das Gleichgewicht zu erhalten und das Sturzrisiko zu minimieren.

Halten sich Möglichkeiten einer sportlichen Betätigung aufgrund weiterer gesundheitlicher Probleme in Grenzen, sollten sie sich so aktiv betätigen, wie es der jeweilige Zustand erlaubt. Sportliches Training führt bei Menschen mit Handicap dazu, dass die Knochen gesund sowie Muskeln, die Lunge und das Herz gestärkt werden. Zudem reduziert sich das Risiko für Depressionen oder nicht-infektiöse Erkrankungen. Sportliches Training trägt im hohen Alter zudem dazu bei, kognitive Fähigkeiten wie die Aufmerksamkeit oder das Erinnerungsvermögen zu verbessern.