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Weiterbildung 4.0 – Was ist das?

Weiterbildung 4.0
Weiterbildung 4.0 – Was ist das? | Foto: © K. A./peopleimages.com #567002583 – stock.adobe.com

Schon seit einiger Zeit verändert sich die Arbeitswelt. Ob der Einsatz neuer Technologien, die zunehmende Globalisierung oder die immer weiter voranschreitende Digitalisierung – das Zeitalter von Arbeit 4.0 hat längst begonnen. Das stellt Arbeitnehmer und Arbeitgeber vor große Herausforderungen. Wir zeigen, was genau es mit den Veränderungen am Arbeitsmarkt auf sich hat, wie sich das auf Weiterbildungen auswirkt und wie man sich auf den Wandel vorbereiten kann.

Von der industriellen Revolution zum digitalen Wandel

Im Zusammenhang mit Weiterbildungen ist heutzutage immer häufiger die Rede von Begriffen wie „Arbeit 4.0“ bzw. „New Work“. Beide Begriffe stehen für tiefgreifende, schnell voranschreitende Veränderungen in der Arbeitswelt. Im Laufe der Geschichte gab es diese immer wieder. Entstanden ist der Begriff Arbeit 4.0 bzw. Weiterbildung 4.0 im Kontext der vierten industriellen Revolution.

Mitte des 18. Jahrhunderts kamen erste gravierende Änderungen auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu.

Durch die industrielle Revolution wurden zunehmend Dampf- und Wasserkraft betriebene Maschinen genutzt. So konnten Güter erstmals maschinell und in größeren Stückzahlen hergestellt werden. Die zweite industrielle Revolution wurde zum Ende des 19. Jahrhunderts mit der Elektrifizierung, dem weiteren technischen Fortschritt und der Massenproduktion eingeläutet. Als Meilenstein dieser Phase gilt die erste Fließbandproduktion in den Automobilwerken von Ford.
Sinnbildlich für die Arbeitswelt 2.0 war, dass die Arbeit in immer kleinere Prozessschnitte zerlegt und die Arbeitsbedingungen verbessert wurden. Etwa ab den 1970er-Jahren begann die dritte industrielle Revolution. Bei dieser wurden Computer und Industrieroboter kommerziell zur Unterstützung menschlicher Arbeit eingesetzt; es wurden ganz neue Formen der Automatisierung möglich. Weil viele einfache Arbeiten nun von Maschinen erledigt werden konnten, nahm der Anteil von Wissensarbeitern zu.

Indem sich Computer und Internetanschlüsse schnell verbreiteten, kam es in den 1990er-Jahren zum Beginn der vierten industriellen Revolution. Diese dauert bis heute an und erreicht durch Globalisierung und Vernetzung eine neue Stufe.

Von der industriellen Revolution zum digitalen Wandel
Im Zusammenhang mit Weiterbildungen ist heutzutage immer häufiger die Rede von Begriffen wie „Arbeit 4.0“ bzw. „New Work“ | Foto: © gumpapa #569596236 – stock.adobe.com

Was ist die Arbeitswelt 4.0?

In den letzten Jahren gab es viele Neuerungen in der Arbeitswelt. Vor allem die Digitalisierung nimmt einen großen Einfluss. Das lässt sich auch daran erkennen, dass Werbegeschenke stärker von Digitalisierung geprägt sind. Folgende Entwicklungen bringt die Digitalisierung mit sich:

  • Arbeitsplätze werden digital
  • Arbeiten ist zeit- und ortsunabhängig möglich
  • Agile Organisationen und Führungsstile erhalten Einzug
  • Prozesse werden häufiger digitalisiert und automatisiert
  • Arbeiten können an andere Unternehmen und Freiberufler ausgelagert werden (Outsourcing)
  • Lebenslanges Lernen hilft, mit dem technologischen Wandel und den Anforderungen der Arbeit 4.0 Schritt zu halten

Arbeit 4.0 oder auch New Work ist geprägt vom technischen Fortschritt. Hier kommen Cloud-Computing, das Internet der Dinge (Englisch: Internet of things – IoT) oder globale Netzwerke ins Spiel. Natürlich braucht es entsprechend geschulte Arbeitnehmer, die mit diesen Herausforderungen umgehen können. Sie müssen dazu in der Lage sein, Maschinen zu programmieren, zu konfigurieren und zu warten. Eine ebenso wichtige Änderung betrifft die Arbeitskultur. Freiheit und Selbstbestimmung stehen im Fokus, Work-Life-Balance und Work-Life-Blending sind bedeutende Stichworte.
Die Corona-Pandemie gilt als Digitalisierungs-Beschleuniger, wurden Home-Office, Videokonferenzen oder gemeinsames Arbeiten an einem Dokument von unterschiedlichen Orten aus in dieser Zeit doch mehr und mehr etabliert.

Arbeitswelt 4.0
In den letzten Jahren gab es viele Neuerungen in der Arbeitswelt | Foto: © deagreez #573962179 – stock.adobe.com

Diese Vorteile bietet Weiterbildung 4.0

Die Notwendigkeit, sich stetig weiterzubilden, gab es bereits in der Vergangenheit. Neu ist jedoch, dass es nicht mehr ausreicht, sich nur in dem Bereich weiterzubilden, in welchem man vor Jahren einmal ausgebildet wurde. Denn in Zukunft werden einige Jobs wegfallen oder gravierenden Änderungen unterliegen. Es kann also notwendig sein, sich frühzeitig umzuorientieren und zum Beispiel an eine Umschulung zu denken.

Gerade in Engpassberufen wie im Bereich der Pflege kann man sich so einen Job mit Zukunft sichern.

Außerdem werden in fast allen Arbeitsbereichen in Zukunft digitale Kompetenzen erwartet. Ob IT- und Technik-Kenntnisse oder tiefergreifende Fähigkeiten im Bereich der Logistik sowie in kaufmännischen Berufen – mit einer passenden Weiterbildung hat man gute Chancen, von der Digitalisierung zu profitieren. Dabei beschränkt sich der Begriff Weiterbildung 4.0 nicht nur darauf, Maßnahmen zu besuchen, in denen für die Arbeit 4.0 erforderliche Kompetenzen vermittelt werden. Auch die Einbeziehung aktueller Medien spielt eine Rolle.

E-Learning nimmt bei immer mehr Bildungsanbietern einen hohen Stellenwert ein. Kein Wunder, denn indem Lernen mit digitalen Aspekten kombiniert wird, wird die Akzeptanz für und der Umgang mit digitalen Medien auf natürliche Art gestärkt. Die Vorteile von Weiterbildung 4.0 sind:

  1. Indem bei der Weiterbildung modernste Lernmethoden genutzt werden, kann der Erfolg eines Seminars gesteigert werden.
  2. Der Umgang mit modernen Medien vertieft automatisch die digitale Kompetenz, welche dann im beruflichen Alltag genutzt werden kann.
  3. Sowohl Lehrende als auch Lernende genießen räumliche und zeitliche Unabhängigkeit.
  4. Durch die Schaffung von Freiräumen kann die Work-Life-Balance erleichtert werden.

Diese digitalen Lernmethoden kommen bei Weiterbildung 4.0 zum Einsatz

Vergleicht man unterschiedliche Bildungsanbieter miteinander, kann man schnell feststellen, ob diese mit der Zeit gehen. Wichtig ist, dass bei den angebotenen Seminaren digitale Lernformate genutzt werden. Das ist auf unterschiedliche Art möglich. Bekannte Formate sind zum Beispiel

  • Lernprogramme, die das Lernen im eigenen Tempo ermöglichen
  • Online-Kurse mit variablem Umfang
  • digital bereitgestellte Unterlagen in Form von Fachliteratur, Textbüchern und Übungsaufgaben
  • Erklärvideos, Trainingsvideos und Tutorials
  • Virtuelle Räume im Rahmen von Videokonferenzen, virtuellen Klassenzimmern und Seminaren
Digitale Lernmethoden
Diese digitalen Lernmethoden kommen bei Weiterbildung 4.0 zum Einsatz | Foto: © Yakobchuk Olena #125858337 – stock.adobe.com

Welche Weiterbildungen sind besonders sinnvoll?

Mit der Arbeit 4.0 ändern sich auch einige Berufsbilder. Während manche Berufe nicht mehr so häufig nachgefragt sind wie früher, verändern sich die Anforderungen in vielen Jobs und einige Berufe fallen komplett weg. Gleichzeitig schafft die Digitalisierung auch neue Berufe. Insbesondere die Themen Programmierung, Wartung und Steuerung der digitalen Helfer werden in Zukunft eine Rolle spielen.

Um sich für die Herausforderungen der neuen digitalen Arbeitswelt zu wappnen, ist es sinnvoll, nützliche Weiterbildungen zu besuchen.

Dem trägt auch das Qualifizierungschancengesetz Rechnung. Seit 2019 können beschäftigte Arbeitnehmer eine Weiterbildung im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes machen. Mit diesem Gesetz sollen Arbeitnehmer gefördert werden, deren berufliche Tätigkeiten vom Strukturwandel betroffen sind. Je nach Unternehmensgröße können die Kosten für eine solche Weiterbildung bis zu 100 % bezuschusst werden. Außerdem gibt es finanzielle Unterstützung bei der Lohnfortzahlung während der Maßnahme.

Arbeitnehmer, die den neuen Herausforderungen am Arbeitsplatz souverän begegnen möchten, haben verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten. Sie können etwa ihre Kenntnisse über Microsoft Office Programme erweitern oder ihre digitalen Grundkompetenzen stärken. Daneben bieten sich auch Weiterbildungen in den Bereichen Suchmaschinenoptimierung, Prozessmanagement, Agiles Projektmanagement inklusive Scrum und Online-Marketingkampagnen an.