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Scham anstatt staunen – Wenn Emojis falsch verwendet werden

Emojis
Scham anstatt staunen – Wenn Emojis falsch verwendet werden

Innovative Handzeichen, farbenfrohe Herzen, kleine Gesichter oder niedliche Tiere: Heutzutage ist virtuelle Kommunikation ohne Emojis nicht mehr vorstellbar. Emojis erscheinen überall dort, wo Menschen über Messengerdienste wie WhatsApp oder Telegram miteinander kommunizieren. Zudem werden Emojis auf Instagram, bei Twitter oder Facebook verwendet.

Emojis mit klar verständlicher Botschaft

Die kleinen Gesichter sind dabei behilflich, unsere Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Dabei besteht ein großer Vorteil der Darstellungen darin, dass alle Personen deren Botschaften verstehen – so zumindest die Annahme. Doch sind die Botschaften tatsächlich so leicht verständlich?

Natürlich gibt es Beispiele wie klassische fröhliche Emojis oder lachende Abbildungen mit Träne, die keinen Raum für Zweideutigkeit lassen.

Doch bei anderen Bildern ist deren Bedeutung schon wesentlich weniger gut verständlich.

Emojis mit klar verständlicher Botschaft
Emojis mit klar verständlicher Botschaft

Emojis mit missverständlicher Bedeutung

Ein Beispiel ist ein Emoji mit einer weit aufgerissenen Schnauze, die allerdings nicht erschrickt, sondern einfach müde ist. Das lächelnde Gesicht mit roten Wangen und großen Augen ist nicht erstaunt, sondern ein bildhafter Ausdruck von Scham.
Ein hochrotes und erzürnt wirkendes Gesicht wirkt zwar wütend, soll jedoch eigentlich Schmollen ausdrücken.

Standardisierte Botschaften

Doch wer bestimmt über die genaue Bedeutung der Emojis?

Ein Ansprechpartner ist das gemeinnützige Unicode-Konsortium, das sich der Entwicklung und Standardisierung von Emojis widmet.

Diese Experten geben auch Hinweise darauf, welche Botschaft die Bildchen genau vermitteln.

Konflikte aufgrund von Missverständnissen

Dennoch gibt es einige Abbildungen, die durchaus Konflikte verursachen können. Beispielsweise gibt es ein Emoji, dessen Daumen und Zeigefinger einen Kreis bilden. Dieses Symbol gilt hierzulande als Okay-Zeichen, gleicht jedoch in anderen Ländern eher einer Darstellung mit einem Stinkefinger.
Wer bei der Nutzung der Emojis deshalb offene Fragen hat, kann sich über deren Bedeutung bei „Emojipedia.org“ erkundigen. Etwaige Missverständnisse sind schließlich zumeist die Folge kultureller Unterschiede.

Emojis Handgesten
Konflikte aufgrund von Missverständnissen

Kulturelle Differenzen

Auch wenn es hierzulande kaum vorstellbar ist: Doch für uns erscheint das schnaufende Gesicht mit aus der Nase quellenden kleinen Dampfwolken sehr trotzig. Doch im Japanischen wird diese Darstellung als Sieg oder Triumph verstanden. Noch nicht einmal der kleine Kothaufen mit lachendem Gesicht wird in jedem Land in gleicher Weise verstanden.

Ein Beispiel bezieht sich wiederum auf die Kommunikation in Japan, in dem Mitmenschen das Emoji erhalten, falls ihnen jemand Glück wünscht. Erschwerend kommt übrigens auch dazu, dass die kleinen Bilder je nach Betriebssystem oder sozialem Netzwerk etwas anders aussehen. Auch aus diesem Grund sind Missverständnisse bei deren Interpretation nicht ausgeschlossen.