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Stechmücken in Haus & Garten – Was tun?

Stechmücken bekämpfen
Stechmücken in Haus & Garten - Was tun?

Ein lauer Sommerabend könnte so schön sein. Die Kerze spendet Licht auf dem Gartentisch. Verführerisch duftet es nach der Glut, auf der noch vor wenigen Momenten das krosse Steak brutzelte. Eine Flasche mit frischem Wein sorgt für die nötige Erfrischung. Plötzlich surrt es.

Stechmücken sind eine unangenehme Begleiterscheinung der Sommerzeit, die dieses Idyll zerstören.

Besonders aktiv zur warmen Jahreszeit

Insbesondere nach starken Regenfällen finden Stechmücken genügend Wasserflächen, die bei angenehm warmen Temperaturen für die Brut der Insekten versprechen.

Doch was tun im Kampf gegen die unliebsamen Plagegeister?

Exotische Mückenarten sind auf dem Vormarsch

Auf der ganzen Welt gibt es ungefähr 3.600 unterschiedliche Stechmückenarten, von denen allerdings nur 104 unterschiedliche Arten in europäischen Gefilden zu Hause sind. In Deutschland ist insbesondere die Ringelmücke und Gemeine Stechmücke heimisch. Bedingt durch klimatische Veränderungen, bahnen sich immer häufiger exotische Mückenarten den Weg in Richtung Nord- und Mitteleuropa. Diesen Tieren gehört die Asiatische Tigermücke an, die beispielsweise das West-Nil-Fieber und Gelbfieber überträgt.

Deutschlandweit ist die Gemeine Stechmücke die bekannteste Mückenart, deren schlanker graubrauner Körper bis zu sieben Millimeter groß wird. Der Rüssel männlicher Stechmücken ist nur darauf ausgelegt, Nektar von Pflanzen zu trinken. Weibliche Stechmücken haben hingegen einen Rüssel, mit dem sie zustechen, um Blut zu saugen. Auf dieses Blut sind die Insekten nach der Paarung für die Eierproduktion angewiesen, da in der Körperflüssigkeit ein besonders hoher Proteingehalt enthalten ist. Die weiblichen Stechmücken fühlen sich von menschlichem Schweißgeruch einschließlich darin enthaltener Fettsäuregemische sowie Atemluft angezogen. Während die Weibchen überwiegend als Einzelgänger durch die Luft schwirren, treten männliche Stechmücken vermehrt in Schwärmen auf.

Gemeine Stechmücke
Deutschlandweit ist die Gemeine Stechmücke (Culex pipiens) die bekannteste Mückenart, deren schlanker graubrauner Körper bis zu sieben Millimeter groß wird

Besonderheiten der Ringelmücke

Die insbesondere in Nordeuropa verbreitete Ringelmücke ist mit einer Länge von maximal 13 Millimetern wesentlich größer und kräftiger als die Gemeine Stechmücke gebaut. Neben dem grauen bis schwarzen Körper ist dieses Insekt an den weißen Ringeln erkennbar, die sich an den Beinen des Tiers befinden.

Das ebenfalls als Ringelschnake bekannte Insekt steht im Verdacht, das Tahyna-Virus zu übertragen.

Dieses Virus ist als Auslöser von grippeähnlichen Beschwerden bekannt, die einer Sommergrippe ähneln.

Schutz vor Mücken: Was tun?

Um einen starken Mückenbefall im Haus oder Garten zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Tieren so wenig wie möglich Brutgelegenheiten zu bieten. Vorzugsweise legen die Stechmücken ihre Eier in stehende Gewässer ab. Hierbei sind gefüllte Gießkannen oder Blumentöpfe bereits ausreichend. Deshalb ist es wichtig, Wasserreste zur warmen Jahreszeit regelmäßig zu wechseln. Zudem ist es ratsam, in der Vogeltränke oder dem Planschbecken angestautes Wasser gelegentlich auszutauschen. Mückenlarven schlüpfen überwiegend im Sommer und Herbst.

Bei einer entsprechenden Vorsorge können Gartenbesitzer somit eine Eiablage der Blutsauger verhindern. Da Regentonnen ein weiteres beliebtes Brutrevier der Tiere sind, sollten Sie die Tonnen stets abdecken. Schwimmen die Larven bereits im Wasser, ist es hilfreich, die Regentonnen trockenzulegen oder die Larven via Kescher zu beseitigen.

Tiere als natürliche Abwehrmittel

Besitzer eines Gartenteichs sind mit karpfenartigen Fischen oder Fröschen als heimischen Tieren gut beraten, die Insekten zu bekämpfen. Kois oder Goldfische sind weitere natürliche Fressfeinde, welche Mückenlarven als Mahlzeit bevorzugen. Eine weitere sinnvolle Methode sind Springbrunnen. Indem sich die Wasseroberfläche dieser Brunnen stets bewegt, können sich die Larven in dem Gewässer nur schwer entwickeln.

Da Vögel ein weiterer natürlicher Schutz sind, können Sie die Tiere mit Nistkästen in die Nähe der Gewässer locken. Gern nutzen die gefiederten Gefährden die Insekten als Futterquelle.

Vorteile heller Kleidung

Wer seine Freizeit bei schönem Wetter im Garten verbringen möchte, sollte unbedingt Insektenschutzmittel auftragen und seine Haut bedecken. Ein weiteres wichtiges Schutzmittel ist helle, weite Kleidung. Parfüms und Kosmetika mit starkem Duft ziehen die Tiere eher an. Vielmehr ist es ratsam, Mückenschutzmittel aufzutragen. Die chemisch erzeugten Insektenschutzmittel verbreiten einen Duft, der die Mücken abstößt. Diese Hilfsmittel sind als Pflaster, Sprays, Cremes oder Stifte erhältlich.

Als natürliche Alternativen kommen Lorbeeröl, Lavendel, Zitronenmelisse oder andere ätherische Öle in Betracht. Die Wirkung dieser natürlichen Mittel funktioniert allerdings nicht immer zu 100 Prozent.

Mückenschutzmittel auftragen
Es ist ratsam ein Mückenschutzmittel aufzutragen

Pflanzliche Hilfsmittel auf dem Balkon und im Garten

Die Pflanze Lillibet wirkt einem hohen Mückenbefall entgegen. Deren Zitrusduft wehrt einen Befall von Mücken oder Wespen effektiv ab. Dieses robuste und pflegeleichte Gewächs zieht mit zartrosa bis burgunderrot schimmernden Blütenblättern die Blicke auf sich. Deshalb besticht die Blume mit ihren optischen und praktischen Vorzügen.

Am Geruch von Tomatenpflanzen stören sich die Plagegeister ebenfalls. Deshalb ist es ratsam, die Pflanzen direkt auf dem Balkon oder vor geöffneten Fenstern aufzustellen. Ätherische Öle des Walnussbaums vertreiben die Stechmücken ebenfalls.

Der richtige Insektenschutz für das Haus

Damit die Mücken gar nicht erst ins Haus geraten, sind Insektenschutzgitter die effektivste Option. Via Klettband am Fensterrahmen angebrachte Netze halten die Insekten wirkungsvoll aus dem eigenen Haus fern. Pflegeleichter sind hingegen Fliegengitter oder Rollos mit Rahmen, die trotz Insektenschutz eine uneingeschränkte Nutzung von Türen oder Fenstern ermöglichen.

Für eine unkomplizierte Abwehr der Insekten in den eigenen vier Wänden sind sogenannte Mückenstecker erhältlich, die durch ein Verdampfen von Bioziod oder Ultraschall funktionieren.

Jedoch gibt es mittlerweile einige Tests, denen zufolge die Funktionsweise der Ultraschallgeräte zu wünschen übrig lässt.

Effektvoller sind Biozidverdampfer, bei dem eine mit Insektengift angesetzte Flüssigkeit langsam verdunstet. Allerdings ist der Wirkstoff für die Gesundheit der Menschen umstritten.

Biozid und Bti als letzte Mittel

Nimmt die Mückenplage überhand, ist ein Kampf mit Biozid der letzte Ausweg. Wirkungsvoll ist das Schädlingsbekämpfungsmittel Bacillus Thuringensis Israelensis, das flüssig oder in Tablettenform zur Verfügung steht. Gelegentlich hat sich Bti ebenfalls für eine großflächige Bekämpfung der Insekten bewährt. Doch die Umweltfreundlichkeit dieses Wirkstoffs wird stark angezweifelt.