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Winterzeit ist Fütterzeit – Welche Tiere dürfen bei Frost gefüttert werden?

Winterzeit ist Fütterzeit
Winterzeit ist Fütterzeit

Zur kalten Jahreszeit ist es für viele Tierliebhaber selbstverständlich, hilfsbedürftige Tiere mit Nahrung zu versorgen. Insbesondere Vögel sind bei einer längeren Frostperiode auf Hilfe angewiesen, während andere Wildtiere zur Winterzeit keine zusätzliche Nahrung benötigen. Doch worauf müssen Menschen bei der Fütterung genau achten?

Tipps zur Fütterung von Singvögeln

Eine einzige Frostnacht genügt, dass kleine Vögel wie Meisen in diesem kurzen Zeitraum bis zu 20 Prozent ihres Körpergewichts verlieren. Deshalb kostet eine Kältewelle auch viele dieser Tiere ihr Leben.

Für Körnerfresser wie den Haus- und Feldsperling, Zeisig, Kernbeißer, Grünling, Berg- und Buchfink sind kleingehackte Wal- und Haselnüsse, Hanf, Sonnenblumenkerne, Bucheckern oder Fruchtstände von Mohn und Hirse besonders gut geeignet. Mischungen dieser Kerne mit Hafen- und Weizenflocken sind für Kleiber und Ammern eine gute Wahl.

Das richtige Futter für Rotkehlchen, Amseln und Singdrosseln

Aufgeschnittene Beeren und Früchte sind für Amseln, Rotkehlchen sowie Singdrosseln besonders gut geeignet. Um Weichfutter- sowie Körnerfressern die richtige Nahrung anzubieten, empfiehlt es sich, mehrere katzensichere Futterbereiche zu positionieren.

Für den Artenschutz ist die Vogelfütterung übrigens eher ungeeignet.

Dennoch profitieren ungefähr 15 Vogelarten von den Fütterungen in Dörfern und Städten. Neben Futter sind Vögel zur Winterzeit ebenfalls auf Wasser angewiesen. Sind klassische Wasserquellen wie eine Pfütze zugefroren, benötigen die Tiere kleine Tränken. Hierbei ist es wichtig, dass ein Wasserstand von wenigen Zentimetern nicht überschritten wird und auch nicht gefriert. Während das Wasser eines täglichen Wechsels bedarf, sollte die Futterstelle regelmäßig via Bürste gesäubert werden (Wie werden Nistkästen richtig gesäubert?).

Vogel Tränke
Sind klassische Wasserquellen wie eine Pfütze zugefroren, benötigen die Tiere kleine Tränken

Tipps im Umgang mit Wasservögeln

Brot oder andere Speisereste sind für Schwäne, Gänse und Enten nicht gesund. Aus dem Grund ist eine Fütterung von Wasservögeln auch in vielen Gebieten nicht gestattet. Auf Anraten des Naturschutzbunds ist es sinnvoll, bei Wasservögeln eine Zufütterung mit Hühnerfütter, Getreide oder weichen Kartoffeln vorzunehmen. Allerdings ist diese Zufütterung auch nur notwendig, falls Teiche und Seen zufrieren.

Damit keine großen Mengen an faulenden Essensresten in die Gewässer eindringen, sollten sich die Fütterungen auf Uferbereiche beschränken.

Wie werden Eichhörnchen gefüttert?

Zumeist überstehen Eichhörnchen die Winterzeit auch allein relativ gut. Schließlich sind die kleinen Nager über das ganze Jahr hinweg auf Nahrungssuche und futtern sich somit schon ab der Sommerzeit Winterspeck an. Spätestens im Herbst beginnen Eichhörnchen damit, sich eigene Vorräte anzulegen. Deshalb vergraben die Tiere Bucheckern, Kastanien oder Nüsse an versteckten Orten wie in Baumhöhlen oder unter Baumwurzeln.

Bewegen sich die Temperaturen allerdings für längere Zeit unter dem Gefrierpunkt, gefriert der Boden so stark, dass die Tiere häufig nicht mehr in ihre Futterdepots gelangen können. In dem Fall sind Menschen gefragt, um Futterstellen anzulegen.

Eichhörnchen Winterzeit
Zumeist überstehen Eichhörnchen die Winterzeit auch allein relativ gut

Fütterungen von Rehen und Hirschen

Um nicht so viel Energie zu verbrauchen, reduzieren Hirsche und Rehe zur kalten Jahreszeit ihre Körpertemperatur. Deshalb ist es üblich, dass die Tiere oft für längere Zeit bewegungslos herumstehen. Zugleich reduziert sich der Herzschlag. Anstatt 60- bis 70-mal pro Minute schlagen die Herzen der Tiere dann nur noch 30- bis 40-mal. Automatisch verkleinert sich im Winter der Verdauungstrakt der Tiere, da Rehe und Hirsche überwiegend auf faserreiche Nahrung wie Brombeerblätter oder dürre Gräser treffen.

Bei einer geschlossenen und länger vereisten Schneedecke ist das Wild ebenfalls auf Extrafutter angewiesen. Um diese Zufütterung kümmert sich der Förster.

Wie werden Igel gefüttert?

Im Winter sind gesunde Igel nicht auf Extrafutter angewiesen. Befindet sich in Grünanlagen genügend heruntergefallenes Laub, stoßen die Tiere zumeist auf genügend Nahrung wie Schnecken oder Insekten.

Reisig- und Blätterhaufen oder Komposthaufen sind zumeist ideal als Platz für die Überwinterung von Igeln geeignet.

Für junge Igel ist hingegen eine Zufütterung empfehlenswert. Eine gute Wahl ist mit Weizenkleie und Haferflocken angereichertes Katzendosenfutter. Außerdem benötigen die Tiere Wasser. Essenreste oder Milch sind keine artgerechte Nahrung und können bei den Tieren größere gesundheitliche Schäden verursachen. Auf fachmännische Hilfe sind die Igel angewiesen, die verletzt, krank oder schon zum Winterbeginn deutlich untergewichtig sind.

Benötigen Wildschweine eine Zufütterung?

Wildschweine dürfen im Winter auf keinen Fall gefüttert werden. Diese Empfehlung ist in diesem Jahr angesichts der kursierenden Afrikanischen Schweinepest noch dringlicher als in anderen Jahren. Schließlich merken sich Wildschweine sehr schnell, wo sie fütterwillige Menschen finden. Bei einer Zufütterung durchbrechen Wildschweine die Distanz zu Menschen und können nicht mehr zwischen Tier und Mensch unterscheiden. Dann ist die Gefahr hoch, dass Spaziergänger im Wald als Futterlieferanten betrachtet und von den Tieren verletzt werden.

Gut zu wissen: Wurstbrot gehört keinesfalls in die Natur. Schließlich kann der Grippe-Erreger in Wurstaufschnitt oder roher Wurst über viele Monate verweilen. Deshalb genügt bereits ein Stück Wurst, um eine Kettenreaktion zu aktivieren. Das Risiko ist gegeben, dass sich Wildschweine daran infizieren.