Die häufigsten Kündigungsgründe als Arbeitnehmer
Welche Gründe bewegten Fachkräfte in den vergangenen Jahren dazu, ihre Arbeitgeber zu verlassen und die Kündigung einzureichen? Wir stellen die häufigsten Kündigungsgründe vor.
Im Rahmen der Befragung hatten Probanden übrigens die Möglichkeit, mehrere Beweggründe für ihre Kündigung anzugeben.
Zu geringe Bezahlung
Schenkt man der StepStone-Studie „Gehaltsverhandlungen in Deutschland“ Glauben, gingen 79 Prozent aller Beschäftigten davon aus, nach einem angestrebten Jobwechsel mehr Geld zu verdienen. Dennoch ist die Zahl laut mehreren Studien nur eine von mehreren Komponenten, die sich auf die Zufriedenheit im Job auswirken.
Nach Empfehlungen von Karriere-Experten ist es deshalb wichtig, bei einem Jobwechsel nicht nur auf das Gehalt zu schauen.
Mindestens genauso wichtig ist es, sich beim jeweiligen Arbeitnehmer wohlzufühlen und beruflich weiterentwickeln zu können.
Kein angenehmes Arbeitsklima
Hinterhältige Kollegen, unfreundliche Vorgesetzte: In der Befragung führten insgesamt 37,4 Prozent aller Probanden ein schlechtes Arbeitsklima als möglichen Kündigungsgrund an. Somit ist ein schlechtes Arbeitsklima ein nahezu ebenso häufiger Kündigungsgrund wie eine vermeintlich ungenügende Bezahlung. Frauen geben ein schlechtes Arbeitsklima sogar als häufigsten Grund für eine Kündigung an.
Für Männer spielen eine schlechte Bezahlung oder mangelnde Aufstiegsoptionen hingegen eine wichtigere Rolle.
Zu wenig Aufstiegsmöglichkeiten
Trotz mehrjähriger Anstellung mangelt es an Aufstiegsperspektiven: Für zahlreiche Fachkräfte sind ungenügende Aufstiegsperspektiven ein wichtiger Grund, um einem Unternehmen den Rücken zu kehren.
In der Umfrage bestätigten insgesamt 34,6 Prozent aller Befragten, dass sie ihrem letzten Arbeitgeber aus diesem Grund gekündigt hatten.
Ungeeignete Unternehmenskultur
Wer sich nicht mit der Unternehmenskultur der eigenen Firma identifiziert, ist am eigenen Arbeitsplatz schnell frustriert. Eine StepStone Studie aus dem Jahr 2018 belegt sogar, dass eine deutliche Verbindung zwischen der Zufriedenheit im eigenen Job und der Identifikation mit der Unternehmenskultur besteht. In Umfragen bestätigen ungefähr 28 Prozent aller Umfrageteilnehmer, dass eine unpassende Unternehmenskultur für sie sogar ein Kündigungsgrund sei.
Dieses Szenario können Betroffene allerdings vermeiden, indem sie sich auf der Suche nach ihrem Traumjob bereits mit dem Unternehmen auseinandersetzen.
Schließlich ist die Entscheidung für einen Job eine der wichtigsten Entscheidungen, die viele Menschen in ihrem Leben treffen. Wer sich ausführlich informiert und für das passende Unternehmen entscheidet, muss im Nachhinein auch keine umfassenden Tipps zur Kündigung beherzigen.
Keine Optionen zur Weiterbildung
Ein weiterer triftiger Grund für Kündigungen durch Arbeitnehmer sind mangelnde Optionen zur Weiterbildung. Dabei liegt es vielen Fachkräften hierzulande am Herzen, sich stetig fortzubilden und neue Fähigkeiten zu gewinnen.
Laut Umfragen entschied sich ein Viertel aller Befragten für einen Jobwechsel, da sie entsprechende Optionen bei ihren Arbeitgebern nicht erhielten.
Unzureichende Work-Life-Balance
Ein Viertel aller Befragten gab ebenfalls zu verstehen, eine fehlende Work-Life-Balance als wichtigen Kündigungsgrund zu betrachten. Ganz gleich, ob Betroffene ihren Hobbys nachgehen, Angehörige pflegen oder eine Familie gründen möchten: Zahlreichen Fachkräften ist es wichtig, neben der Ausübung ihres Jobs genügend Zeit fürs Privatleben zu haben.
Unzureichende Jobsicherheit
Insbesondere qualifizierte und flexible Fachkräfte können aktuell bei der großen Job-Auswahl aus dem Vollen schöpfen.
Deshalb verlassen viele Angestellte die Unternehmen, wenn sie das Gefühl haben, dass die Zukunft ihrer Arbeitgeber nicht gesichert oder der eigene Job gefährdet ist.
Diese Einstellung gaben rund 22 Prozent aller Befragten in jüngster Vergangenheit auch mit als Kündigungsgrund an.
Fehlender Sinn der beruflichen Tätigkeit
Rund 62 Prozent aller Befragten legen großen Wert darauf, eine berufliche Tätigkeit auszuüben, die sinnvoll erscheint. Das bedeutet nicht unbedingt, mit dem eigenen Job die ganze Welt verbessern zu wollen. Dennoch ist die Mehrheit aller Angestellten bestrebt, dass die eigene Arbeit – in welcher Richtung auch immer – eine positive Wirkung erzielt.
Weil es an diesem Effekt mangelte, entschieden sich nach aktuellen Umfragen in den vergangenen Jahren knapp 22 Prozent aller Befragten gegen ihren einstigen Job.
Kündigung des alten Jobs: Was ist der richtige Zeitpunkt?
Ganz gleich, welcher Grund auch immer zu dem angestrebten Jobwechsel führt: Eine leichtfertige Kündigung ist niemals eine gute Idee. Allerdings würden die meisten in Deutschland tätigen Arbeitgeber auch erst kündigen, wenn sie den Vertrag für einen neuen Job bereits unterschrieben haben.
Umfragen zufolge würden nur 17 Prozent aller Berufstätigen diesen Schritt auch ohne berufliche Sicherheit wagen. Statistiken zufolge hat jeder Zehnte schon einmal gekündigt, ohne eine andere berufliche Beschäftigung als Sicherheit zu haben.