Das Einmaleins der Reinigungstücher – Tipps für die richtige Nutzung
Mittlerweile gibt eine unfassbare breite Masse unterschiedliche Putztücher – jedes einzelne spezialisiert für eine reiche Auswahl an Oberflächen. Es ist einfach, hier den Überblick zu verlieren – oder ihn überhaupt zu entwickeln. Zu viele Materialien, Formen und Versprechen sorgen dafür, dass die meisten auf das vertrauen, was schon immer benutzt wurde – der Einfachheit halber.
Aber macht es vielleicht doch Sinn, zu schauen, was für welche Oberfläche am effektivsten ist?
Mikrofaser als (fast) Alleskönner
Der wohl nützlichste Helfer beim Reinigen und bei den meisten im Schrank aufzufinden ist mittlerweile das Mikrofasertuch – egal ob für das Polieren von Glas, Spiegeln oder Stahloberflächen, dem Abwasch oder trocken als Staubtuch. Mikrofaser ist saugstark und flust nicht – und wird von der Umweltberatung Österreichs obendrauf als ökologische Reinigung empfohlen, da sie aufgrund ihrer Beschaffenheit wenig bis gar keine chemischen Putzmittel benötigen.
Vorsicht ist allerdings bei Hochglanzoberflächen geboten: Um keine Stumpfheit und Minikratzer zu verursachen, hier lieber spezielle Mikrofaserspiegeltücher (ähnlich wie Brillenputztücher), Baumwolltücher oder Fensterleder verwenden.
Diese brillieren übrigens, wie der Name vermuten lässt, genauso auf Glas und Spiegeln. Sie können also ebenfalls multifunktional eingesetzt werden.
Baumwolle zum Polieren
Das gute alte Geschirrtuch kann auch mehr als nur Abtrocknen! Es eignet sich hervorragend zum Polieren unterschiedlichster Oberflächen wie Edelstahl oder Kunststoff, Töpfen oder Besteck. Baumwolle ist aufgrund seiner Saugfähigkeit das verbreitetste Material hierfür, etwas teurere Leinenhandtücher haben allerdings den Vorteil von längerer Haltbarkeit und reduziertem Fusseln, wobei sie im Vergleich nicht ganz so saugstark wie reine Wolle sind. Eine Kombination aus beidem, je nachdem welche Tätigkeit ansteht, ist also auch nicht verkehrt.
Metall auf Metall
Für hartnäckige Verkrustungen, vor allem bei Töpfen und Pfannen, aber auch bei Glasscheiben und Glasgeschirr, eigen sich Reiniger aus Edelstahlwolle.
Mit Reinigern aus Kupferwolle können sogar Edelstahloberflächen ohne Schäden bearbeitet werden.
Auch hier sind keine Putzmittel nötig, was erneut der Umwelt entgegenkommt – nur ein gutes Ausspülen mit ordentlich viel Wasser im Anschluss. Das sorgt dafür, dass keine Metallpartikel, die sich beim Abreiben gelöst haben, übrigbleiben und später ins Essen kommen.
Und wenn doch Chemikalien notwendig sind
Zum Schluss noch der beliebte Schwamm – eine Seite weich, eine Seite angeraut, für gröbere Verschmutzung – ebenso wie das Mikrofasertuch ein Allrounder in Sachen Nassreinigung. Vor allem bei größeren Reinigungsflächen wie Bad- und Küchengarnieturen brilliert der Reinigungsschwamm in Kombination mit Flüssigreinigern aller Art.
Um trotzdem der Umwelt weiterhin einen Gefallen tun zu können, gibt es mittlerweile sanfte Reinigungsmittel auf ökologischer Basis, die zumindest bei alltäglicher Verschmutzung genauso gut wirken und säubern (Diese Stellen sollten Sie beim Putzen nicht vergessen) und eine großartige Alternative zu herkömmlichen Chemiekeulen bieten. Allerdings ist bei der kratzenden Seite auch hier Vorsicht geboten, vor allem bei empfindlicheren Oberflächen. Auch hier können sonst leicht Minikratzer und folglich Stumpfheit entstehen.
Gesundheitsschutz und Keime
Neben der Frage nach Effizienz stellt sich allerdings noch eine viel größere: Hygiene. Dass Putztücher eine wunderbare Brutstätte für Keime und Bakterien sind, ist längst kein Geheimnis mehr. Umso wichtiger ist es, getrennte Utensilien für verschiedene Bereiche im Haus zu verwenden. Bad und Küche sollten niemals gemischt werden und auch Wohn-, Kinder- und Schlafzimmer sollten eigene Tücher besitzen.
Ebenso sollte den Tüchern angemessene Zeit zum Trocknen und regelmäßiges Waschen in der Waschmaschine gegönnt werden – und noch wichtiger: entsorgt, sobald sie ihre Lebensdauer überschritten haben. Studien haben gezeigt, dass selbst häufiges Auswaschen letztendlich nichts mehr hilft und dem Bakterienwachstum vielmehr entgegen kommt.
Grundsätzlich gilt, wie bei den meisten Nutzgegenständen: sobald eine eindeutige Abnutzung zu erkennen ist, lieber austauschen.
Am Ende kommt es natürlich immer darauf an, was einem am besten liegt. Eine zu große Auswahl an Putztüchern und -utensilien kann zwar, wie bei so vielem, überwältigend sein, aber vor allem die Frage nach der Hygiene ist omnipräsent; und wer sein Saubermachen doch etwas effizienter und umweltfreundlicher gestalten will, dem kommt vielleicht nach dem Lesen die Reinigungsabteilung beim Einkauf nicht mehr ganz so verwirrend vor.