So gesund ist Müsli wirklich!
Während das Müsli in den 70-er Jahren verhöhnt und verpönt und vor allem den bekennenden Ökos zugesprochen wurde, gilt es heute als essentieller Bestandteil eines gesunden Frühstücks. Die nährstoffreiche Körnerspeise gewann mit der Zeit zunehmend an Beliebtheit. Irgendwann wurde ein regelrechter Trend daraus, der noch bis heute anhält. Mittlerweile werden sämtliche Vorlieben und Variationen bedient. Ob zuckerfrei oder light, Hafer- oder Dinkelflocken, mit oder ohne Nuss, angereichert mit Trockenobst oder Kokosflocken, sämtliche Fertigmischungen stehen auf dem Markt zum Verzehr bereit.
Doch einige Mischungen können dem gesunden Image des Müslis nicht standhalten. Der nachfolgende Artikel klärt auf.
Wann gilt ein Müsli als gesund?
Ein qualitativ hochwertiges Müsli liefert grundsätzlich Kohlenhydrate, Proteine, Vitamine sowie Mineral- und Ballaststoffe. Vor allem das verwendete Getreide ist reich an Vitamin B1, B2, B6 oder Vitamin E. Auch Magnesium, Kalium, Eisen, Phosphor und Zink nimmt man mit dem getreidehaltigen Frühstück zu sich.
Die Ballaststoffe können zur Vorbeugung von Diabetes und Darmkrebs beitragen und das Krankheitsrisiko dafür erheblich senken.
Auch das Risiko für Bluthochdruck wird durch den hohen Vollkornanteil immens gesenkt.
Achtung, Zuckerfalle!
Doch obwohl die Müslis als vollwertige und gesunde Mahlzeit gepriesen werden, stecken viele der Fertigmischungen voll mit Zucker und sind somit wahre Kalorienbomben. Darauf weisen Verbraucherschützer bereits seit Jahren hin. Oft erkennt man die Übeltäter wie Schokostreusel, Nougatflakes mit Zuckerüberzug oder karamellisierten Crunches bereits mit dem bloßen Auge. Mindestens genauso oft werden die Zuckerfallen in den Müslis aber auch raffiniert versteckt, sodass sie der Laie nicht auf den ersten Blick entlarven kann.
Nur die Minderheit weiß, dass sich hinter Inhaltsstoffen mit der Endung „-ose“ ebenfalls Zucker verbirgt. Auch Zutaten, die als Maltodextrin, Gerstenmalzextrakt oder Invertzuckersirup deklariert werden stellen im Endeffekt nichts anderes als Zucker dar.
Laut der Verbraucherzentrale bestehen viele Fertigmüslimischungen zu rund einem Viertel aus purem Zucker. Das entspricht bei einer Menge von 100 Gramm Müsli erschreckenderweise etwa acht Stück Würfelzucker.
Das ist das Problem an zu viel Zucker
Zucker belastet nicht nur die Zahl auf der Waage und unsere Figur. Er wirkt sich schädlich auf unseren gesamten Organismus aus. Neben unseren Zähnen, die in Folge dessen unter Kariesbefall leiden, stellt zu viel Zucker auch eine Belastung für unser Herz und unsere Leber dar.
Sämtliche Arten von Zucker, darunter auch Frucht- oder Milchzucker, führen zur Bildung von Fett, sobald ein bestimmtes Maß davon erreicht ist. Die Kohlenhydrate des Zuckers werden zuerst im Speicher von der Leber und der Niere untergebracht. Sobald diese voll sind, erfolgt die Umwandlung von Zucker in Fett. Das Fett wird wiederum in unserem Körper angelagert – sei es im Blut, in den Organen oder auf unserer Hüfte.
Übermäßiger Zuckerkonsum wirkt sich auch negativ auf die Darmflora aus, unsere Verdauung gerät durcheinander.
Dadurch wird wiederum unser Immunsystem geschwächt und der Prozess unserer Alterung beschleunigt. Das Hautbild verschlechtert sich, unsere Konzentration nimmt ab. Die Beeinträchtigung unseres Gehirns durch zu viel Zucker kann bis hin zu Alzheimer oder Demenz führen. Auch Diabetes wird unter anderem von zu viel Zucker hervorgerufen.
Worauf man beim Müsli-Kauf achten sollte
Doch Vorsicht: Wo „zuckerfrei“ draufsteht, muss nicht zwangsläufig weniger Zucker enthalten sein. Müslis, die mit Trockenfrüchten angereichert sind, enthalten ebenfalls eine Menge Zucker, da Trockenfrüchte aufgrund des Wasserverlusts einen erheblichen Zuckeranteil besitzen. Besser ist die Anreicherung von Müsli durch frisches Obst.
Wer sich beim Müsli für gesundheitsfördernde Produkte entscheiden möchte, sollte weder zu light- oder fettreduzierten Produkten greifen, sondern zu den richtigen Inhaltsstoffen. Dazu zählen zum Beispiel Nüsse, da sie unseren Körper mit ungesättigten Fettsäuren, diversen Vitaminen, Eiweißen und Mineralien wie Kalium, Kupfer, Eisen, Zink und Selen versorgen. Auf Fertigmischungen mit Crunch-Faktor sollte grundsätzlich verzichtet werden, denn je mehr Crunch im Müsli enthalten ist, desto mehr Zucker enthalten die Produkte auch. Stattdessen sollten unbehandelte Getreideflocken gekauft und zuhause mit frischem Obst, Joghurt oder Quark oder Milch und je nachdem etwas Honig zubereitet werden.
Auch einige getrocknete Früchte dürfen enthalten sein, denn diese sind nicht unbedingt schlecht – sie sollten aufgrund ihrer Kalorien jedoch nur in Maßen verzehrt werden. Ebenfalls tolle Topping-Möglichkeiten bieten Leinsamen und Sonnenblumenkerne, Walnüsse, Mandeln, Cashewkerne, und so weiter und so fort.
Die Vielfalt im Internet
Wer sich viele verschiedene Müslis auf einmal anschauen möchte, könnte statt im lokalen Supermarkt zur Abwechslung auch einfach im Internet einen Müsli Online Shop besuchen und über die dortige Vielfalt staunen. Die Inhaltsstoffe lassen sich direkt im Shop unter die Lupe nehmen und geschmacklich sollte ebenfalls für jeden etwas dabei sein.