Die gesunde Superknolle Ingwer
Blüten sind schön anzusehen. Tatsächlich sind es aber meistens die Wurzeln, die der Pflanze ihre Superkräfte verleihen.
Ingwer gilt als natürliche Heilpflanze, die oberirdisch eher an Schilf erinnert und vielen auf den ersten Blick sicher unbekannt ist. Was die meisten Menschen erkennen ist der weit verzweigte Wurzelstock, den die Pflanze im Laufe der Jahre als Trick zum Überleben eingesetzt hat. Und eben dieser ist es auch, der Ingwer so gesund macht.
Die Knolle hilft bei Erkältungen, Übelkeit, Schmerzen und hat eine positive Wirkung auf das Immunsystem.
Was macht Ingwer so gesund?
Ingwer ist dank der Scharfstoffe Shogale und Gingerole so gesund. Diese verleihen der Knolle auch den typischen Geschmack.
Außerdem ist im Ingwer ätherisches Öl enthalten, welches zum Beispiel aus Curcumen, beta-Eudesmol und Zinigberen besteht.
Weiterhin profitieren wir vom Vitamin C, Calcium, Natrium, Kalium, Phosphor und den kreislaufanregenden sowie verdauungsfördernden Stoffen des Ingwers.
Woher kommt unser Ingwer?
Angebaut wird die Superknolle zum Beispiel in Indien, China, Japan, Vietnam, Taiwan und Sri Lanka. Aber auch Australien, Nigeria, südamerikanische Länder sowie Frankreich bauen Ingwer an. Indien ist mit etwa 250.000 Tonnen pro Jahr der größte Produzent der Welt. Die gesunde Wirkung auf Körper und Geist bemerkten Ärzte und Heiler aus Indien und China bereits vor etwa 5.000 Jahren.
Inzwischen gibt es Ingwer nahezu weltweit und gilt als wahres Superfood. Sogar einige Studien beweisen, dass die Heilpflanze bei unterschiedlichen Krankheiten und Symptomen zu einer möglichen Besserung eingesetzt werden kann.
Diese Studien umfassen zum Beispiel die Wirkung von Ingwer auf:
- Erkältungen
- Rheuma und Arthrose
- Übelkeit
- Verdauungsbeschweren (zum Beispiel Völlegefühl, Blähungen)
- Alzheimer
- Nervenzellen
Die Wirkungsweisen im Detail
Auf die verschiedenen Symptome wirken jeweils unterschiedliche Inhaltsstoffe des Ingwers.
Bei der körpereigenen Reparatur von Nervenzellen kommt zum Beispiel der Wirkstoff Curcumin zum Einsatz.
Dieser schützt zudem die Nervenzellen davor, durch sogenannte Freie Radiale Schaden zu nehmen und trägt zur Entgiftung bei. Weiterhin wird angenommen, dass Curcumin die auf Acetylcholin (Neurotransmitter) basierenden Gehirnfunktionen unterstützt. Übrigens ist Curcumin gelblich und somit verantwortlich für die Farbe der Knolle. Neben Curcumin wird auch Gingerol zur Behandlung einiger Symptome eingesetzt. Der entzündungshemmende Stoff kommt sowohl bei Schmerzen (z. B. Kopf-/Periodenschmerzen) als auch bei Rheuma und Arthrose zum Einsatz. Darüber hinaus wurde nachgewiesen, dass Ingwer gegen Rhinoviren (Erkältungsviren) wirkt.
Weitere Anwendungsgebiete
Wie bereits erwähnt, ist Ingwer gut für unser Verdauungssystem, da er die Produktion von Speichel, Gallensaft und Magensaft anregt. Sollten Sie unter Reiseübelkeit leiden, ist die Knolle ebenfalls sehr hilfreich. Die Wirkung von Ingwer bei Übelkeit ist erwiesenermaßen gleichwertig der Wirkung chemischer Mittel.
Vermutlich liegt der Grund dafür im Magen selbst. Scheinbar docken bestimmte Inhaltsstoffe der Superknolle an Rezeptoren im Magen- und Darmtrakt an und blockieren somit Übelkeit und Erbrechen. Deswegen können Präparate auf Ingwerbasis beispielsweise auch in einer Chemotherapie eingesetzt werden.
Wie soll ich Ingwer konsumieren?
Viele Menschen stellen sich die Frage, wie sie Ingwer am besten konsumieren sollen. Hier gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, die schon die traditionelle chinesische Medizin untergliedert hat: Getrocknet oder roh.
Die getrocknete Variante wirkt schleimlösend, unterstützt die Hirnfunktion und ist gut für unsere Verdauung.
Die rohe Variante lindert dagegen Husten, hilft bei der Erkältungsabwehr und bei Darmbeschwerden.
Eine typische Zubereitungsform für beide Varianten ist der Ingwertee oder Ingwerwasser. Außerdem können Sie Ingwerwickel verwenden, wenn Sie zum Beispiel erschöpft sind und über Gelenk-/Muskelschmerzen klagen. Bei Erschöpfung wird der Wickel in Nierengegend platziert, bei Muskel- oder Gelenkbeschwerden auf die betroffene Stelle.
Ingwertee vs. Ingwerwasser
Ingwertee gibt es inzwischen in fast jeder gastronomischen Einrichtung. Gerade im Winter erfreut sich der Erkältungskiller großer Beliebtheit. Für einen intensiveren Geschmack sollten Sie die Knolle vor dem Aufbrühen raspeln. Durch das heiße Wasser lösen sich die Scharfstoffe, sodass die volle Wirkung des Ingwers entfaltet werden kann. Außerdem sollten Sie Bio-Ingwer nehmen, da hier die Schale dranbleiben kann. Insgesamt müssen die geraspelten Bestandteile etwa 15 Minuten ziehen.
Ingwerwasser ist nicht ganz so bekannt wie Tee, aber ebenso wirkungsvoll. Hierfür wird die Knolle mit lauwarmem Wasser (ungefähr Zimmertemperatur) übergossen und konsumiert. Ingwerwasser regt die Durchblutung, den Kreislauf und die Verdauung an. In Kombination mit Minze, Honig, Zitrone oder Thymian kann ein sehr erfrischendes Getränk kreiert werden. Diverse Zusätze bieten sich natürlich auch im Tee an.
Für Risiken und Nebenwirkungen…
… gibt es auch bei Ingwer etwas zu sagen. Tatsächlich kann es bei äußerer sowie innerer Anwendung zu Nebenwirkungen kommen. Wenden Sie Ingwer äußerlich und direkt auf der Haut an, sollte die Paste keine so hohe Konzentration aufweisen, da es sonst zu Reizungen kommen kann.
Bei der innerlichen Anwendung sollten Sie darauf achten, dass die Bildung von Magensäure angeregt wird und somit Beschwerden, wie Sodbrennen oder Magenschmerzen auftreten können. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind ein kurzzeitig erhöhter Blutdruck bzw. eine blutverdünnende Wirkung.