Trendsport Airsoft – Die Vielfalt des taktischen Mannschaftsports
Der Mannschaftssport Airsoft erfreut sich wachsender Beliebtheit. Ständig entstehen neue Angebote für Interessierte und locken mehr Menschen in das relativ junge Hobby. Was den Sport ausmacht, welche Spielmodi es gibt und wie Sie bereits mit geringem Budget hineinschnuppern können, erklären wir Ihnen in diesem Freizeit-Ratgeber.
Das Spielprinzip
Bei Airsoft handelt es sich um einen kompetitiven Mannschaftssport. Zwar wird mit Softair-Waffen gelegentlich auch reines Zielschießen betrieben, aber das Besondere an den teils täuschend echten Repliken tatsächlicher Kampfwaffen ist die BB-Munition („Baby-Bullet“) und die vergleichsweise geringe Projektilenergie. Somit eignen sich Softair Waffen ganz hervorragend zur Kampfsimulation bei Gelände- oder Verfolgungsspielen. Im Gegensatz zu Paintball enthalten die Kugeln keine Farbe und bieten doch ein eindeutigeres Schuss- und Trefferfeedback, als dies bspw. bei der verwandten Sportart Lasertag der Fall ist.
Luftgewehre als Übungs- und Sportwaffe sind von Softair Waffen trotz der Namensverwandschaft zu unterscheiden. Luftdruckgewehre verschießen in der Regel Metallmunition und werden ausschließlich zum Zielschießen eingesetzt.
Ausrüstung
Schutzbrillen gehören bei Airsoft zur notweindigen Grundausrüstung. Je nach Luftdruck der eingesetzten Waffen, der in Joule gemessen wird, sind aber auch Zähne und Ohren angemessen zu schützen, um Verletzungen zu vermeiden.
Gespielt werden kann mit einer großen Bandbreite verschiedenster Repliken echter Kampfausrüstung, die je nach Ausführung bereits ab unter hundert Euro zu haben sind, aber auch mehrere hundert Euro kosten können.
Die Nachbildungen umfassen fast alle verfügbaren Waffengattungen von einfachen Handfeuerwaffen über historische Repetiergewehre und halb- oder vollautomatische Maschinengewehre bis hin zu Scharschützengewehren mit hoher Schussgeschwindigkeit und somit auch hoher Reichweite. Sogar Granatwerfer und Handgranaten sind als Softair-Varianten erhältlich – stets geladen mit kleinen Kügelchen („BBs“). Die Kügelchen werden teils aus Kunststoff, teils aus Glas oder sogar aus biologisch abbaubaren Stoffen hergestellt.
Regelwerk und Spielvarianten
Wird zum Beispiel eine Handgranate eingesetzt, verschießt diese mit geringer Energie zahlreiche Kügelchen im Raum und trifft viele der Spieler, die sich in der näheren Umgebung aufhalten. Die Personen scheiden in Folge aus oder gehen ggf., je nach Spielmodi in das andere Team über. So der Fall im Spielmodus „Vietnam“, der prinzipiell vergleichbar ist mit dem Kinderspiel Völkerball.
Andere Spielvarianten sehen vor, dass zwei Teams gegeneinander antreten und die jeweiligen Teammitglieder versuchen, alle Spieler der Gegenseite durch Treffer aus dem Spiel zu entfernen. In der Variante „Bis zum letzten Mann“ gibt es hingegen keine Teams und Sieger ist, wer sich am längsten ohne Treffer gegen seine Kontrahenten durchsetzen kann. Aus Computerspielen bereits bekannte Spielarten, wie das „Capture the Flag“ Szenario, kennen auch im analogen Airsoft Mannschaftssport das gleiche Ziel. Hier muss die gegnerische Flagge erobert werden, während die Eigene zu verteidigen versucht wird. Gewinner ist das Team, das als erstes die Fahne der gegnerischen Mannschaft entwenden konnte.
Vielfältige Spielfelder
Grundsätzlich dürfen Softair-Waffen nur auf umzäunten Privatgelände abgefeuert werden, auf dem der Grundstückseigner Airsoft-Spiele gestattet. Durch das wachsende Interesse an der Sportart entstehen nicht nur deutschlandweit zahlreiche kommerziell betriebene Indoor- und Outdoor-Spielfelder. Darunter finden sich atmosphärische Locations wie ehemalige Kasernen oder gar Westernkulissen. Eine Übersicht über Spielfelder in Europa gibt es hier.
Meist können Softair-Waffen vor Ort gegen eine geringe Gebühr geliehen oder eigene Softairs mitgebracht werden, die den jeweiligen Bestimmungen der Betreiber genügen.
Wer sich einfach einmal mit dem Sport vertraut machen möchte, ohne viel zu investieren, kann das hier tun. Letztlich darf auch mit eigenen Softair-Waffen nicht einfach im Wald geschossen werden – der Besuch einer Airsofthalle oder eines Airsoft-Geländes steht in der Regel also sowieso an.
Rechtliche Situation
Werden eigene Softair-Waffen transportiert, so ist unbedingt auf die Bestimmungen des Waffenrechts zu achten, das den Umgang mit Anscheinwaffen regelt. Immerhin handelt es sich um teils realistische Abbildungen echter Waffen. Sieht eine Softair einer echten Waffe nämlich zum verwechseln ähnlich, darf sie in der Öffentlichkeit nicht geführt werden – Zuwiderhandlungen werden mit Bußgeldern geahndet.
Gleichzeitig aber fallen nur Waffen mit einer Schusskraft zwischen 0,5 und 7,5 Joule unter das Waffengesetz und sind somit erst ab 18 erwerbbar, dann aber auch ohne Waffenbesitzkarte.