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Wadenkrämpfe vermeiden – So funktioniert’s

Wadenkrampf
Wadenkrämpfe vermeiden – So funktioniert's

Ein sich plötzlich dauerhaft zusammenziehender und sich verhärtender Muskel ist ein deutliches Anzeichen für einen Muskelkrampf. Zusätzlich treten ebenfalls heftige Schmerzen auf, die erst nach geraumer Zeit wieder abklingen. Insbesondere der Fuß- und Wadenkrampf ist weit verbreitet.

Wie entsteht ein Wadenkrampf?

Für eine verkrampfte Wadenmuskulatur gibt es viele harmlose Ursachen. Neben hohen sportlichen Belastungen können starke Muskelanpassungen einen Krampf auslösen. Kälte reizt den Muskel ebenfalls.

Entsteht im Elektrolythaushalt ein Ungleichgewicht, können ebenfalls Krämpfe entstehen.

Schließlich sind im Körper enthaltene Mineralstoffe maßgeblich für eine Steuerung der Muskulatur und Nerven verantwortlich. Ist der Anteil an Natrium, Kalzium, Kalium oder Magnesium im Körper zu gering, können Muskelkrämpfe entstehen. Flüssigkeitsmangel belastet die Muskulatur ebenfalls. Deshalb geht den Krämpfen häufig zu starkes Schwitzen, Erbrechen, Durchfall oder ein genereller Flüssigkeitsmangel voraus.

Ursachen Wadenkrampf
Für eine verkrampfte Wadenmuskulatur gibt es viele harmlose Ursachen

Zu wenig Bewegung

Zu wenig Bewegung wirkt sich ebenfalls negativ auf die Beine aus. Wer zu viele Stunden am Stück Auto fährt oder den ganzen Tag am Schreibtisch verbringt, muss nachts ebenfalls mit Wadenkrämpfen rechnen.
Aufgrund der fehlenden Bewegung ist die Durchblutung der Beine eingeschränkt. Es mangelt an einer Sauerstoff- und Nährstoffversorgung. Nach Möglichkeit sollten Betroffene so häufig wie möglich bequemes Schuhwerk tragen.

Ein Warnzeichen für ernstzunehmende Erkrankungen

Eine Unter- bzw. Überforderung der Beine oder ein Ungleichgewicht des Elektrolythaushalts sind jedoch nicht die einzigen Ursachen von Muskelkrämpfen.

Weitere mögliche Gründe sind ernsthafte Erkrankungen, darunter eine entzündete Bauchspeicheldrüse, ein kranker Darm, Nierenschwäche oder eine Fehlfunktion der Schilddrüse.

Zudem können Durchblutungsstörungen in den Beinen Wadenkrämpfe oder Schmerzen auslösen. In diesem Fall ist von der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit PAVK die Rede. Mögliche Auslöser dieser Erkrankungen sind spezielle Arzneimittel oder durch Gelenkerkrankungen ausgelöste Fehlbelastungen.

Eine erhöhte Gefahr für Diabetiker

Diabetiker sind ebenfalls häufig von Wadenkrämpfen betroffen. Bei zu hohen Blutzuckerwerten versuchen die Nieren, Zucker aus dem Blut zu filtern und über den Urin auszuscheiden. Dieser Vorgang führt jedoch zu einem massiven Verlust an Mineralien wie Kalium oder Magnesium. Es treten Störungen im Elektrolythaushalt auf, die zu vermehrtem Durstgefühl und Wadenkämpfen führen.

Erhöhte Gefahr für Diabetiker
Diabetiker sind ebenfalls häufig von Wadenkrämpfen betroffen

Möglicherweise sind bei Diabetes-Patienten ebenfalls Durchblutungsstörungen dafür verantwortlich, dass die Beinmuskulatur nicht genügend mit Nährstoffen sowie Sauerstoff versorgt wird. Zudem können geschädigte Nerven ebenfalls schmerzhafte Krämpfe verursachen.

Wann sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen?

Betroffene sollten sich an einen Arzt wenden, falls Wadenkrämpfe regelmäßig auftreten und schmerzhaft über mehrere Minuten hinweg anhalten.

Treten die Beschwerden bei bestimmten Bewegungen auf und lassen diese auch nach Dehnungsübungen nicht nach, ist die Kontaktaufnahme zu einem Mediziner ebenfalls empfehlenswert.

Zudem sollten Betroffenen einen Mediziner konsultieren, falls die Schlafqualität durch die Krämpfe eingeschränkt ist, in Kombination mit Rückenschmerzen auftreten oder zusammen mit Schwellungen an Beinen und Füßen erscheinen. Eine Verbindung mit Kribbeln, Lähmungen, Taubheitsgefühl oder anderen Missempfindungen wird als medizinischer Notfall eingestuft und bedarf sofortiger ärztlicher Behandlung.

Details zur Ursachenforschung

Unterschiedliche Untersuchungsmethoden sind dem Arzt behilflich, um den Auslöser für die Wadenkrämpfe zu finden. Blut- und Urinwerte geben über Leber- und Nierenwerte, den Blutzucker sowie Elektrolythaushalt des Körpers Aufschluss.

Neben der Kontrolle der Schilddrüsenfunktion sind Ultraschalluntersuchungen der Arterien und Venen in den Beinen weitere mögliche Maßnahmen. Möglicherweise empfehlen Mediziner eine Kontaktaufnahme zu Spezialisten wie Neurologen, Orthopäden oder anderen Fachärzten.

Ursachenforschung Wadenkrampf
Unterschiedliche Untersuchungsmethoden sind dem Arzt behilflich, um den Auslöser für die Wadenkrämpfe zu finden

Dehnungsübungen bei akuten Schmerzen

Im akuten Fall lockern Dehnungsübungen die Muskulatur.

Hierbei ist es hilfreich, das Bein auszustrecken und die Fußzehen anschließend in Richtung Knie zu ziehen.

Leichte Massagen wirken ebenfalls krampflösend. Mit etwas Glück genügt es, sich einfach aufrecht hinzustellen.

Tipps zur Vorbeugung

Bei häufigen Wadenkrämpfen ist ein Arztbesuch unumgänglich. Finden die Mediziner keine ernstzunehmende Erkrankung als Ursache, können Betroffene den Krämpfen mit genügend Flüssigkeitszufuhr vorbeugen.

Eine weitere wichtige Basis ist eine ausgewogene Ernährung, der es nicht an wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen mangeln darf. Ein wichtiger Nährstoff ist Magnesium, das unter anderem in Vollkornprodukten, Nüssen, Bananen, Milch, Haferflocken und Hülsenfrüchten enthalten ist.

Um einer Sportverletzung vorzubeugen, ist es ebenso wichtig, die Muskulatur vor sportlichen Aktivitäten gut aufzuwärmen. Nach dem Training sollten Hobbysportler die Muskulatur dehnen. Treten die Wadenkrämpfe überwiegend nachts auf, sind Dehnungsübungen vor dem Gang ins Bett hilfreich.

Therapien mit ärztlicher Kontrolle

Die regelmäßige Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels ist sinnvoll, falls Ärzte einen Nährstoffmangel attestieren. Diese Therapie bedarf vor allem dann ärztlicher Aufsicht, falls Betroffene regelmäßig andere Arzneimittel einnehmen müssen. Andernfalls stellen sich möglicherweise Wechselwirkungen ein.