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Was ist Indologie?

Indologie
Was ist Indologie?

Indologie ist eine geisteswissenschaftliche Disziplin, oder konkret: Eine philologisch orientierte Kulturwissenschaft. Indologie meint im Allgemeinen die Südasienkunde. Doch was genau wird dort untersucht?

Indologie oder Südasienkunde

Mit Indologie (oder Südasienkunde) ist die akademische Untersuchung der Geschichte und Kulturen, Sprachen und Literatur des indischen Subkontinents gemeint.

Insbesondere geht es um die heutigen Staaten Indien, Pakistan, Bangladesch, Skri Lanka, Malediven, Nepal und östliche Teile Afghanistans.

Neben diesem Teil der asiatischen Studien umfasst Indologie auch das Studium der Sanskritliteratur und des Hinduismus, Buddhismus sowie anderer indischer Religionen.

Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum der ältesten Textzeugen um ca. 1500 v.Chr. bis Dato. Einige Wissenschaftler unterscheiden die klassische Indologie von der modernen, wobei sich letztere auf das heutige Indien, seine Politik und Soziologie bezieht. Die klassische Indologie konzentriert sich demnach mehr auf Sanskrit und alte Sprachquellen.

Indologie oder Südasienkunde
Mit Indologie (oder Südasienkunde) ist die akademische Untersuchung der Geschichte und Kulturen, Sprachen und Literatur des indischen Subkontinents gemeint

Die Gesamtheit des indischen Subkontinents

„Einheit in Vielfalt“ – bei diesem Satz handelt es sich um einen häufig verwendeten Leitspruch, der die große Fülle an Menschen, Sprachen, Religionen und Kulturen Indiens einschließt. Indologen verfassen wissenschaftliche Aufsätze und Beiträge für den Rundfunk. Zudem schreiben sie Artikel für Zeitungen. Darüber hinaus betreuen Indologen Manuskripte in Verlagen, geben Sprachunterricht und arbeiten an der Erstellung von fremdsprachlichen Lehrbüchern.

Auch in kulturellen Einrichtungen sind sie tätig: Dort organisieren und bewerben die Wissenschaftler Städte-Partnerschaften, Veranstaltungen und Austauschprogramme.

Religionen und Kulturen Indiens
„Einheit in Vielfalt“ – bei diesem Satz handelt es sich um einen häufig verwendeten Leitspruch, der die große Fülle an Menschen, Sprachen, Religionen und Kulturen Indiens einschließt

Arbeitsbereiche- und Orte eines Indologen im Detail

Indologen arbeiten hauptsächlich in vier Bereichen:
In Kultur- und Fachredaktionen von Fernseher, Radio und in Verlagen, in der Erwachsenenbildung, in der Organisation für kulturellen Austausch und in der Forschung und Lehre an Hochschulen (Universitäten) sowie in Forschungsinstituten.

Um als Indologe arbeiten zu können, ist ein entsprechender Hochschulabschluss notwendig.

Dafür können folgende Studiengänge belegt werden:

  • Indologie: Kultur- und Geistesgeschichte des vormodernen Indiens
  • Moderne Indologie: Neuere Sprachen und Literaturen Südasiens
  • Klassische Indologie: Kultur- und Religionsgeschichte Südasiens
  • Südasienkunde / Indologie

Nach dem Bachelor ist zudem ein Master möglich. Im Studium lernen die Indologen zunächst einmal Grundwissen der Indologie. Des weiteren reichen die Inhalte von Indien und dessen Religionen, Land und Kultur über Sanskrit bis hin zu Hindi, Literaturen Indiens und indische Zeit- und Kunstgeschichte.

Der Unterschied zwischen klassischer und moderner Indologie

Die klassische Indologie beschäftigt sich vor allem mit der Sanskrit-Philologie. Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts erweiterte sich der Schwerpunkt und mittelindische Sprachen kamen hinzu. Die klassische Indologie hat mithilfe der Fachberichte und Übersetzungen eine Grundlage für andere Wissenschaften, wie Sprach- und Religionswissenschaften oder Archäologie geliefert. Ein weiterer Teil der klassischen Indologie sind deutsche Übersetzungen wichtiger Sanskrit-Literatur. Bis Dato existieren nur englische Übertragungen und auch diese sind meist nicht vollständig.

Die moderne Indologie existiert erst seit den 1960er Jahren. Diese bschäftigt sich nun auch mit der Untersuchung der neuindischen Sprache (vor allem Hindi, Bengali). Es erfolgte zudem eine Neuorientierung der modernen Indologie. Das liegt vor allem an der immer wichtiger werdenden Politik, Wirtschaft und Kultur Indiens, die nun neue Schwerpunkte der Indologie sind.