Microsoft Build 2019: liegt die Office-Zukunft mehr im Web?
Auf der Build 2019 hat Microsoft klar Stellung bezogen. Für die Zukunft des Herstellers spielt Windows 10 vermutlich eher eine Nebenrolle. Der Fokus liegt voll und ganz auf der Plattform Microsoft 365.
Die Zusammenarbeit von Menschen auf der ganzen Welt erleichtern
Seit Jahren tüfteln die Redmonder an der Zukunft ihres beruflichen Schaffens. Dabei richten sie ihren Fokus unter anderem darauf, dass Menschen aus aller Welt noch einfacher kooperieren und effizienter zusammenarbeiten können. Deshalb konzentriert sich Microsoft nicht nur auf Kollaborationslösungen, die Geschichte schreiben können. In puncto neuer Organisationskultur sowie Arbeitsplatz-Ausgestaltung steht eindeutig ein neuer ganzheitlicher Ansatz im Mittelpunkt.
Neuerungen bei internen und externen Strukturen
Durch neue Tools und textliche Ausführungen gewährt der Softwareriese Einblicke in die Zukunft seiner Arbeit, die interne und externe Strukturen verändert. Neue Gebäude von Microsoft wurden eröffnet – inklusive Prototypen, die die Arbeit von morgen darstellen. Diese Räumlichkeiten ziehen mit überdimensional großen Bildschirmen sowie Whiteboards für eine kollaborative Arbeit die Blicke auf sich. Besprechungsräume mit automatischer Meeting-Teilnehmer-Erkennung oder Schreibtischen mit berührungsempfindlichen Displays sind dort schon längst keine Zukunftsmusik mehr.
Eigens entwickelte Programm setzen sich durch
Abseits von Windows wird die Software durch Eigenentwicklungen wie Powerpoint, Word oder Slack-Alternative Teams betrieben. Ein weiteres wichtiges Tool ist der Sprachassistent Cortana, der auf Businessanwendungen spezialisiert ist. Eine wichtige Basis ist der sogenannte Microsofts Graph, der mehrere Geräte und Services miteinander vereint. Der Cloudservice Azure wird zukünftig vermutlich ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Nachdem sich Microsoft vermutlich zunehmend von einer Modernisierung von Windows und Office abwendet, richtet sich der Fokus verstärkt auf die Open-Source-Community sowie webbasierte Microsoft-Dienste. Damit verfolgt der Softwareriese das Ziel, nicht „nur“ ausschließlich Windows-Anwender zu erreichen. Bereits seit geraumer Zeit richtet sich der Dienstleister nach der Strategie, insbesondere nach dem Aus von Windows 10 Mobile eine Richtung einzuschlagen, die auch die Nutzer beschreiten. Die Distanzierung von nativen Apps macht sich beispielsweise durch die Entwicklung einer quelloffenen Version bemerkbar, die auf Chromium einschließlich einer verbesserten Kompatibilität für viele unterschiedliche Webseiten basiert. Deshalb konzipiert Microsoft den neuen Browser nicht nur für Windows 10 oder gar ältere Versionen. Außerdem ist der Browser ebenfalls mit iOS, macOS oder Android kompatibel.
Neue Browser mit neuen Konzepten
Dieser neue Browser mit inkludierter Engine dürfte nur ein erster Schritt für zukünftige Dienste der Marke Microsoft sein. Doch die neuen Browser – so heißt es – sind wahrscheinlich für Mobil- sowie Desktopgeräte optimiert und in Echtzeit dynamisch für alle Nutzer verfügbar. Deshalb hat der Softwarekonzern das sogenannte Fluid Framework konzipiert, über das vereinzelte Inhalte der Dokumente in einzelne Module zerlegt und daraufhin als Webkomponenten in Websites oder Produkte von Microsoft wieder eingebunden werden. Dadurch werden der neue Edge-Browser, Chrome und Firefox unterstützt. Außerdem ist das Framework gemäß Aussagen von Microsoft ebenfalls auf Videoinhalte und Audio ausgelegt, aber derzeit noch nicht integriert. Der Browser, das Fluid Framework und weitere Komponenten sind quelloffen gestaltet und deshalb besonders gut für die Entwickler-Community geeignet.
Wird eine neue Windows-Version folgen?
Das Fluid Framework zielt darauf ab, Wege für neue Formen der Kollaboration zu bahnen und weitere Tools einzubinden. Ein Beispiel ist der digitale Assistent Cortana, der Echtzeitübersetzungen von dem Text in unterschiedliche Sprachen ermöglicht. Neue Funktionen aus dem Hause Microsoft erinnern an Zukunftsvisionen, von denen der Konzern schon seit langer Zeit in seinem Envisioning Center träumte. Doch nun wird Microsoft vermutlich schon bald damit konfrontiert, die neuen Features in bereits existierende Plattformen zu integrieren, die durch Nutzer verstanden und angewendet werden können. Ein ähnlicher Wandel steht zukünftig vielleicht auch bei Windows bevor. Schließlich werden erste Gerüchte laut, dass vermutlich eine neue Windows-Version in Zukunft modular aufgebaut wird und dadurch auf allen Plattformen sowie Gerätekategorien funktionieren könnte.