Diese Steueroasen sind bei Reichen in Deutschland besonders beliebt
Sogenannte Steueroasen begeistern mit geringen Steuersätzen. Nun gab das Bundesfinanzministerium eine Auflistung über Länder bekannt, in denen Deutsche mehrere Milliarden Euro lagern.
Milliarden an Euro im Ausland
Vermögende Deutsche lagern viele Milliarden Euro in Steueroasen. Ein Beispiel ist die britische Kanalinsel Guernsey, in der Deutsche allein im Jahr 2019 knapp zwölf Milliarden Euro bunkerten. Eine ähnliche Summe sammelten Wohlhabende ebenfalls in Liechtenstein.
Einem in der Süddeutschen Zeitung präsentierten Bericht zufolge entschieden sich auch viele Deutsche dafür, auf den karibischen Cayman Inseln im gleichen Jahr rund 8,5 Milliarden Euro zu lagern.
In dieser Aufstellung bleibt die Schweiz unberücksichtigt, da das Land einer Veröffentlichung der Statistik widersprochen hatte. Im Jahr 2018 wurden über 133 Milliarden Euro gemeldet, welche Steuerzahler aus Deutschland in Banken aus der Schweiz parkten.
Finanzielle Vorteile
Zahlreiche Banken bedienen sich bei ihrer Unternehmenspolitik ebenfalls der Vorteile der Steueroasen. Gemäß einer Untersuchung erwirtschaften mehrere Geldinstitute aus Europa in diesen Ländern sogar einen Großteil ihrer Gewinne.
Bei einer Analyse von 36 großen Finanzinstituten stellte die Europäische Beobachtungsstelle zur Steuerpolitik fest, dass die Unternehmen durchschnittlich 20 Milliarden Euro an Gewinn pro Jahr in den Steueroasen auf ihrem Konto verbuchen. Dieser Anteil entspricht gemäß einer aktuellen Studie insgesamt 14 Prozent aller Gewinne vor den Steuern.
Höhere Profite erwirtschaften
Die Experten stellten im Rahmen der Studie ebenfalls fest, dass der Profit je Bankmitarbeiter in den Ländern wesentlich höher als in anderen Staaten ist.
Diese Auswertung deute darauf hin, dass Bankinstitutionen wie die Commerzbank oder Deutsche Bank die Gelder zur Verringerung der Steuerlast in diese Steueroasen verlegen. Der Klassifizierung gehören 17 Regionen wie die Bahamas sowie EU-Länder wie Luxemburg, Malta oder Irland an.