Leben nach dem Herzinfarkt
Um zu wissen, wie fatal die Folgen eines Herzinfarkts sein können, muss man nicht persönlich betroffen sein. Es reicht, Familienangehöriger zu sein, um zu erleben, welche dramatischen Folgen ein Infarkt auf das Leben nach der Erkrankung haben kann. Dennoch heißt es dank moderner Medizin noch lange nicht, dass das Leben damit vorbei ist.
Wie können Betroffene Hoffnung schöpfen, welche Behandlungen gibt es und wo liegen mögliche Risiken eines erneuten Infarkts?
Depressionen und Ängste sind normal, sollten allerdings nicht Überhand nehmen
Nach einem einschneidenden, lebensveränderndem Einschnitt wie einem Herzinfarkt ist es für Betroffene vollkommen normal, eine Weile zu brauchen, um wieder ins Leben zurück zu finden.
Oftmals haben Patienten große Probleme mit ihren Ängsten, beispielsweise vor einer erneuten Erkrankung, die sich bis hin zu Depressionen steigern kann.
Hier gilt es, besonders auf die Unterstützung der eigenen Familie, Freunde und allen voran der Ärzte zu vertrauen.
Manchmal muss man es selbst in die Hand nehmen
Doch das Leben nach dem Herzinfarkt muss nicht gleich ein schlechteres als das zuvor bedeuten. Mithilfe einiger Aktivitäten und Voraussetzungen steht Betroffenen nichts im Wege, ein qualitativ hochwertiges Leben zu führen. Diese Maßnahmen sollten vor Allem im ersten Jahr nach der Erkrankung umgesetzt werden, da die Sterblichkeitsrate in diesem Zeitraum deutlich erhöht ist.
Es kann zudem helfen, Angehörige über sein Vorhaben zu informieren und deren Unterstützung zur konsequenten Einhaltung des neuen Lebensstils zu erbitten.
Übergewicht, Diabetes oder Rauchen erhöhen das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden
Raucher, Diabetiker oder Personen mit Übergewicht zählen zu den personengruppen mit der höchsten Gefährdung, einen Herzinfarkt zu erleiden. Aufgrund dessen ist es für Betroffene von großer Wichtigkeit, auf das Rauchen zu verzichten, sofern dies vorher Bestandteil des „alten“ Lebens war. Personen mit Übergewicht wird dringend geraten, eine Diät zu vollziehen und das eigene Körpergewicht langsam und kontrolliert zu senken.
Bewegung spielt bei der Genesung nach der Erkrankung eine große Rolle und kann somit beispielsweise als Ersatz fürs Rauchen oder Essen dienen.
Sobald also die Lust auf Pizza, Pommes, Pasta oder der Zigarette aufkommt, sollte ein Spaziergang unternommen werden. Die Erschaffene Distanz zu Glimmstängel oder Essen kann ebenfalls dabei helfen, weiterhin „enthaltsam“ zu leben. Diabetiker sollten hingegen penibel auf ihre Blutwerte achten.
Den Blutdruck im Auge behalten – zur Not mit Medikamenten
Ein erhöhter Blutdruck steigert das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Gerade nach einem solchen Vorteil sollte aufgrund dessen eine 24-Stunden-Blutdruckmessung in einer Klinik vorgenommen werden. Stellt sich hierbei heraus, dass der Blutdruck den gewünschten Wert übertritt, sollte auf die Einnahme von Medikamenten in Absprache mit dem Arzt zurückgegriffen werden.
Eine regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks durch Selbstmessungen ist zudem ebenfalls zu empfehlen, um eventuellen Unregelmäßigkeiten oder Veränderungen auf den Grund gehen zu können.
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann vieles verändern
Eine bewusste Ernährung sollte jeder von uns führen. Gerade nach einem Herzinfarkt spielt dies jedoch eine besonders gehobene Rolle. Durch den Verzicht auf Fleisch kann bereits einiges für das eigene Herz getan werden. Eine eher mediterrane Kost mit reichlich Obst und Gemüse sowie pflanzlichen Ölen bieten sich ebenfalls an.
Medikamente schon genommen?
Viele Menschen sträuben sich vor dem Gedanken, eine Vielzahl an Medikamenten als tägliche Basis einnehmen zu müssen. Doch gerade nach einem akuten Herzinfarkt sollte diese Abneigung abgelegt werden. Neben eventuell verschriebenen Blutdruck-Mitteln können außerdem Cholesterinsenker verschrieben werden.
Bei einer Diabetes ist die korrekte Einnahme von Insulin sowie den Erhalt eines gut eingestellten Zuckerspiegels von großer Bedeutung.
Stress macht auf Dauer jeden von uns krank
Ein letzter, wichtiger Faktor zur Vermeidung eines erneuten Infarktes liegt in der Reduktion des eigenen Stress. Dies kann sowohl in beruflicher als auch privater Hinsicht eine Rolle spielen. Wichtig ist, sich hierbei nicht über seine eigene Leistungskapazität zu ärgern. Egal, ob diese nun niedriger ist oder ein Gefühl von Scham entsteht, da man anscheinend weniger belastbar als die Kollegen im Büro ist – wer nicht versucht, seinen vorherigen Stress wenigstens zu reduzieren, wird sich bald wieder in ähnlichen Situationen vorfinden.
Stress ist für jeden von uns Gift für die Seele und den Körper und sollte niemals unterschätzt werden.