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Ein Leitfaden zum Wandern mit Hund

Wandern mit Hund
Ein Leitfaden zum Wandern mit Hund

Schon vor Corona waren Hundebesitzer häufig gezwungen, eher regional zu denken. Fliegen mit Hund ist zwar machbar, aber häufig eine große Belastung für die Tiere. Gerade im Sommer gibt es in Deutschland (Die schönsten Reiseziele in Deutschland) und den Nachbarländern zahlreiche Möglichkeit, einen Wanderurlaub zu planen. Und welcher Hund liebt es nicht, sich in den Bergen mal richtig auszutoben oder in den Bergseen ein erfrischendes Bad zu nehmen? Also schnallen Sie Ihre Stiefel an, packen Ihren Hund ein und los geht’s!

Bevor Sie sich jedoch auf den Weg in die Wildnis machen, sollten Sie bezüglich des Hundes vorausschauend planen, dessen Grenzen kennen und auf alles vorbereitet sein, was Ihren Weg kreuzen könnte.

Im Voraus zu bedenken

Bevor Sie Ihren Hund mit auf Wanderschaft nehmen, sollten Sie sicherstellen, dass er ein Halsband und ein Erkennungszeichen trägt. Sollte er sogar einen Mikrochip haben, überprüfen Sie, ob alle Kontaktinformationen noch korrekt sind. Außerdem ist drauf zu achten, dass der Impfpass des Hundes aktuell ist und er vor Flöhen, Zecken und Parasiten geschützt ist. Grundsätzlich kann es nicht schaden, die Wanderpläne mit einem Tierarzt zu besprechen.

Ein Hund braucht zudem, genau wie Menschen auch, ausreichend Kondition, um eine längere Wanderung durchzustehen. Sollte der Vierbeiner normalerweise nur 2-3 Mal am Tag um den Block laufen, Übergewicht, Gelenkverletzungen oder andere gesundheitliche Probleme haben, wird ein Wanderurlaub eher zum Risiko.

Wenn Sie sich für einen Urlaub außerhalb von Deutschland entscheiden sollten, benötigen Sie zudem einen EU-Heimtierausweis.

Versicherungsdokumente (z.B. Haftpflicht) können im Zweifelsfall ebenfalls durchaus hilfreich sein.

Grundsätzlich sind Hunde in Deutschland auf allen Wanderwegen erlaubt
Grundsätzlich sind Hunde in Deutschland auf allen Wanderwegen erlaubt

Sind Hunde überhaupt erlaubt?

Grundsätzlich sind Hunde in Deutschland auf allen Wanderwegen erlaubt. Da es sich dabei aber um einen öffentlich zugänglichen Ort handelt, gilt wahlweise Leinen- oder sogar Maulkorbpflicht. Aber auch das variiert von Bundesland zu Bundesland. In Thüringen beispielsweise dürfen Hunde in Wälder nie ohne Leine laufen, in Bayern und Baden-Württemberg schon.

In den EU-Ländern sind Hunde auf Wanderwegen ebenfalls zumeist willkommen. Schwieriger wird es dann schon, wenn Sie geeignete Unterkünfte suchen. Die Übernachtung mit einem vierbeinigen Begleiter ist nicht überall möglich.

Generell sollten Sie immer vorher die Regeln und Begebenheiten überprüfen, da diese je nach Region stark variieren können.

Diese Sachen benötigt ein Hund auf Wanderschaft

Sollte es entlang der Wanderwege nicht genügend Seen, Flüsse oder Bäche geben, dann ist ein Trinknapf für Hunde unumgänglich. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für diese Aktivität zwingend erforderlich. Oft gibt es an diversen Hütten Wasser, da das Wetter in den Bergen aber oft unberechenbar ist und vor allem bei starker Hitze sollten Sie dennoch immer ein Zusatzwasser für Ihren treuen Freund bereithalten.

Damit der Hund ausreichend genährt und voller Energie ist, sollen auch genügend Futter und Leckereien bei Ihrem gemeinsamen Abenteuer nicht fehlen.

Achten Sie aber darauf, dass keine zu großen Mahlzeiten im Vorfeld und währenddessen verspeist werden. Es ist sowohl ungesund als auch sehr gefährlich, anstrengende Aktivitäten mit vollem Magen durchzuführen. Kleinere, proteinreiche Mahlzeiten in Snackgröße sind besser geeignet. Wichtig ist auch, dass der Hund das Futter kennt – gerade bei Tieren mit empfindlichen Magen. Falls Ihr kleiner Freund nur Nassfutter frisst, sollten Sie darüber nachdenken ihn vor dem Urlaub umzugewöhnen. Durch Trockenfutter sparen Sie Gewicht und sind nicht auf eine Kühlung angewiesen.

Im Übrigen können große und fitte Hunde an einen Hunderucksack gewöhnt werden und ihren Proviant selber tragen. Auch Hundekotbeutel, Insektenschutzmittel und ein kleines Erste-Hilfe-Set finden darin Platz. Wenn sie ausreichend im Training sind, können erfahrene und gesunde Wanderhunde bis zu 25% ihres Körpergewichts im speziell für Hunde entworfenen Wanderrucksack tragen. Stellen Sie aber sicher, dass dieser richtig sitzt und weder scheuert, noch schmerzhafte Reibungen verursacht. (Vor allem in den Achselhöhlen und auf der Brust.)

Hunderucksack - Wandern mit Hund
Fitte Hunde können an einen Hunderucksack gewöhnt werden und ihren Proviant selber tragen

Im Ernstfall…

… sollten Sie vorbereitet sein. Nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere treuen Begleiter können in den Bergen einige Gefahren lauern. Es ist von großer Wichtigkeit, dass Sie für einen Notfall über diverse Erste-Hilfe-Artikel verfügen. Informieren Sie sich vorher über Schlangenbisse, Knochenbrüche, Hitzeerschöpfung, Schnittwunden usw.

Weitere Tipps

  • geben Sie Ihrem Hund eine Aufgabe: auch wenn es so scheint, als sei Wandern aufregend genug, können Sie Ihrem Hund zusätzliche Aufgaben wie Apportieren oder Kommando-Training geben (auch für das Tragen des Rucksacks sollten Sie ihn immer wieder loben)
  • Freiraum geben: wenn es das Gesetz zulässt, achten Sie auf ausreichend Freiraum, um die Umwelt zu erkunden
  • vorausschauend auf Gefahren achten: Kühe, Wildtiere, Abhänge – all das sind Dinge, mit denen Ihr Hund womöglich nicht rechnet
  • auf den Charakter des Hundes eingehen: sollte der Vierbeiner Angst vor anderen Hunden oder fremden Menschen haben, achten Sie auf Wanderwege, die weniger frequentiert sind